Drei Merkmale der Nachfolge Christi
Matthäus 11,29; Lukas 9,23; 2. Korinther 12,7

E. A.

© Beröa-Verlag, Online începând de la: 29.01.2010, Actualizat: 30.05.2020

Leitverse: Matthäus 11,29; Lukas 9,23; 2. Korinther 12,7

1. Das Joch (Mt 11,29)

Mt 11,29: Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Die Anspielung unseres Herrn auf ein Joch (Mt 11,29) wurde von seinen Zuhörern gut verstanden. Dieses Holzgestell, das die Ochsen bei der Arbeit miteinander verband, war ihnen allen völlig vertraut. Die Schrift braucht das Joch auch als Sinnbild für Unterwerfung und ferner für die Verpflichtung zur Beobachtung des mosaischen Gesetzes. In Matthäus 11 ist mit dem Joch der Dienst für Gott in seinem weitesten Sinne gemeint. Das Joch blieb immer ein Joch und behielt sein Gewicht; der Nacken des Ochsen hatte stets die Neigung, sich ihm zu entziehen. Jeder Gläubige empfindet das auch in seinem Leben des Dienstes für Gott; er spürt dabei einen gewissen Druck und fühlt sich „angespannt“. Das ist gegen die Wünsche der Natur und sie möchte sich dagegen auflehnen. Der Diener oder Knecht untersteht der Zucht seines Herrn. Wie kann der Herr sagen: „Mein Joch ist sanft“?

Es ist sanft im Vergleich mit dem Dienst der Sünde; denn die Sünde ist ein grausamer Tyrann und der große Feind unserer Seele. Auch verglichen mit der schweren Bürde des mosaischen Gesetzes, das nach den Worten des Apostels Petrus auf der Konferenz in Jerusalem ein Joch ist, „das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten“ (Apg 15,10), ist der Dienst Christi leicht. Das Joch Christi ist auch deshalb sanft, weil wir den Wunsch haben, Ihm wohlzugefallen. Das „ich soll“ wird durch die Liebe zu Ihm überdeckt. Das schwerere Teil des Joches liegt auf seinen Schultern; denn Er hat die Aufgabe übernommen, uns zu leiten und uns zum Dienst Gelingen zu geben. In unseren Bemühungen, mit dem Herrn zu arbeiten, sollten wir das Hauptgewicht auf sein Wirken für und in uns legen. Wenn wir von Ihm lernen und uns Gott unterwerfen, machen wir die Erfahrung, dass sein Joch wirklich sanft und seine Last tatsächlich leicht ist.

2. Das Kreuz (Lk 9,23)

Lk 9,23: Jesus sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

Das Kreuz unseres Herrn war einzigartig; Golgatha steht in seiner majestätischen Größe allein da. Es ist das schreckliche und doch gesegnete Zentrum unserer Erlösung und die Quelle all unserer Hoffnungen für Zeit und Ewigkeit. Aber auch der Christ hat ein Kreuz. Damit sind nicht die allgemeinen Leiden gemeint, die das Teil aller Menschen sind. Das Kreuz des Christen ist eine Art Widerspiegelung des Kreuzes Christi in seinem Leben und kennzeichnet alle, die dem Gekreuzigten nachfolgen. Das Kreuz bedeutet für den Gläubigen, der Sünde und dem Ich gestorben zu sein. Wer das Kreuz auf sich angewandt hat, verleugnet das Eigenleben (Lk 9,23). Und wer vor der Welt als ein solcher Kreuzträger erscheint, hat in ihr nichts mehr zu suchen (Gal 6,14). Auf den, der sich auf die Seite seines von der Welt verworfenen Herrn stellt, fällt etwas von der Schmach des Kreuzes Christi. In Ländern, wo der Einfluss des Christentums schwach ist, bringt ihm das Kreuz vielleicht Verfolgung und Leiden ein. Für die ersten Christen war das Kreuz nicht ein Schmuckstück, das am Hals hängt oder ein Ornament auf dem Kirchendach. Für sie war es der Inbegriff des Christenlebens, das Sinnbild ihres Glaubens, der Liebe Gottes und des Sieges über Tod, Sünde und Hölle, der vom Anführer ihrer Errettung erfochten worden war. Das Kreuz des Christen ist nicht nur ein Symbol, sondern eine Wirklichkeit des täglichen Lebens. Zuzeiten spürt er, wie sich die Nägel durch seine Wünsche, seine Hoffnungen und seinen Willen bohren; er kann ihm nicht entgehen. Das Kreuz bedeutet für den Christen: auf Kosten des Geringeren für das Höhere leben, auf Kosten des Gegenwärtigen für das Zukünftige, auf Kosten des Natürlichen für das Geistliche und – wie wenig kennen wir davon! – auf Kosten des „Ich“ für den Herrn.

3. Der Dorn (2Kor 12,7)

2Kor 12,7: Und damit ich mich nicht durch das Übermaß der Offenbarungen überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel Satans, damit er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe.

Auch wenn dem Apostel Paulus außergewöhnlicher Umstände wegen ein Dorn für das Fleisch gegeben wurde (2Kor 12,7), so hat doch auch manches Kind Gottes einen solchen Dorn zu ertragen. Er mag seinen Sitz im Leib, im Geist oder auch in den Umständen haben. Er ist immer scharf und herausfordernd. Er verletzt und verwundet. Er ist eine dauernde Plage und Belästigung. Der Dorn ist uns gegeben, um uns in einer demütigen, abhängigen und geistlichen Gesinnung zu bewahren. Denn unsere Herzen neigen zum Stolz; und man könnte geistlichen Hochmut, dessen ein Christ fähig ist, als „das schlimmste aller Übel“ bezeichnen. Wir haben es nötig, dauernd daran erinnert zu werden, dass wir fortwährend vom Herrn abhängig sein müssen, um jeden Tag und jede Stunde Gnade zu empfangen. Was sollen wir mit dem Dorn machen? Einen Splitter würden wir niemals in der Hand stecken lassen! Paulus flehte „für dieses“ zum Herrn; und das dürfen auch wir tun. Was aber, wenn der Dorn nicht von uns genommen wird? Was nicht zu ändern ist, soll ohne Murren ertragen werden. Der Herr vermag uns Gnade zu geben, auf Ihn zu blicken, auch wenn der Wind uns Sand ins Gesicht und in die Augen bläst. Er ist mächtig, Unmut und Unruhe aus unserem Geist zu verbannen und den Dorn sogar zu einem Anlass des Segens für uns und andere werden zu lassen. Das Herz, das sich beugt, wird nicht brechen. Die beste Weise, eine Prüfung zu ertragen, ist. Nutzen daraus zu ziehen. Möge es unser Flehen und unser Bestreben sein, uns dem Joch, dem Kreuz und dem Dorn so zu unterziehen, dass wir droben einst zu erkennen vermögen, wie sie den Absichten Gottes gedient haben.


Originaltitel: „Drei Merkmale der Nachfolge Christi“
aus Halte fest, Jg. 2, 1959, S. 193ff.
mit freundlicher Genehmigung des Beröa-Verlages

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