Christus und seine Versammlung (6)
Das Wachsen und Zunehmen der Versammlung

William John Hocking

© SoundWords, online seit: 01.01.2001, aktualisiert: 02.02.2023

Leitverse: Apostelgeschichte 2,41.47; 9,31 (2:41) Die nun sein Wort aufnahmen, wurden getauft; und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan.“ „(2:47) lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich hinzu, die gerettet werden sollten.“ „(9:31) So hatte denn die Versammlung durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurde erbaut und wandelte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch die Ermunterung des Heiligen Geistes.“; Epheser 4,7.8.11-16

Einleitung

Wir haben vorige Woche die Gründung der Versammlung Gottes zu Pfingsten durch das Wirken des Heiligen Geistes betrachtet, der vom Himmel herabgesandt wurde von dem erhöhten Herrn und Christus. Damals wurde die Versammlung gebildet, aber der Absicht Gottes gemäß war es nötig, dass die Versammlung sich örtlich ausdehnen sollte, dass sie zahlenmäßig wachsen und zunehmen sollte, dass sie sich potentiell entwickeln sollte und dass sie in der ganzen Welt ein großes Zeugnis würde für den abwesenden Herrn. Und das Thema, das wir jetzt vor uns haben, ist das, wie diese Entwicklung vor sich ging. Wenn wir dieses Thema behandeln, könnten wir historisch gesehen die ganze Apostelgeschichte heranziehen, die den Weg beschreibt, auf dem die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus und der Glaube an Ihn in jenen frühen Tagen sich ausbreitete; und wir könnten ferner den Rest des Neuen Testamentes nach der Apostelgeschichte mitbetrachten, denn die Briefe, besonders die von Paulus, geben uns jene heilige Lehre wieder, durch die das Wachstum der Versammlung bleibend gesichert wird. Aber bei der uns verfügbaren Zeit können wir die Sache nur von einem allgemeinen Standpunkt aus betrachten, wobei uns der Herr helfe.

Was Wachsen und Zunehmen bedeutet

Ich meine, dass das Wachsen der Versammlung – wobei unter dem Wort Versammlung die Versammlung des Volkes Gottes gemeint ist und nicht ein stofflicher Bau – ihr Wachsen in Liebe ist, jene besondere Liebe, die von Gott ist, und in Heiligkeit und in Gerechtigkeit und in Glauben und im treuen Zeugnis für den Herrn Jesus Christus selbst und auch in der Erkenntnis hinsichtlich dessen, was zu offenbaren es Gott in seinem heiligen Wort gefallen hat. All diese Einzelpunkte werden zusammengefasst in dem Wachsen der Versammlung, was notwendigerweise das Wachstum der Einzelnen einschließt.

Aber da gibt es auch ein Zunehmen in Verbindung mit der Versammlung. Die Versammlung wurde ursprünglich an einem Ort gegründet, in Jerusalem und wahrscheinlich auch in anderen Städten und Dörfern, während es an anderen Orten in Galiläa und Judäa solche gegeben haben muss, die an den Herrn Jesus Christus während seines Dienstes geglaubt hatten, und auch diese würden mit denen zu Jerusalem durch den einen Geist zu dem einen Leib Christi getauft worden sein. Doch während zuerst eine örtliche Kirche gegründet wurde, war es noch die Absicht Gottes, dass sie sich über die ganze Welt ausbreiten sollte, dass ihre Gruppen zunehmen sollten und dass sie zahlenmäßig wachsen sollte. Und wir wissen aus der Geschichte, dass dieses Ergebnis erreicht wurde durch die Ausbreitung des vollen Evangeliums von unserem Herrn Jesus Christus.

Ihr werdet sicherlich bemerkt haben, dass wir diese beiden Wörter „wachsen“  und „vermehren“ (zunehmen) in Bezug auf die Kinder Israel angewandt finden. Sie tauchen in der Rede des Stephanus an das Synedrium auf (Apg 7,17 „Als aber die Zeit der Verheißung näher kam, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten,“). Die Söhne Jakobs gingen mit fünfundsiebzig Seelen nach Ägypten herab, und in kurzer Zeit wuchsen und vermehrten sie sich in einem wunderbaren Maß. Dieses Anwachsen war so auffällig, dass es die Aufmerksamkeit Pharaos, des Königs von Ägypten, auf sich zog. Er wurde beunruhigt und ergriff drastische Maßnahmen, um der wunderbaren Vermehrung Einhalt zu gebieten, die Gott seinen Auserwählten als dem Samen Abrahams gab; denn dieser sollte, wie Er verheißen hatte, so zahlreich sein wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Meer.

Aber das Wachsen und Vermehren in Ägypten war etwas Natürliches. Hier in der Apostelgeschichte hat man die Geschichte eines zahlenmäßigen Zunehmens, das ganz anders ist als die gewöhnliche Zunahme von Familien und Nationen. Man liest von wenigen Personen in Jerusalem, Personen, die von geringer Bedeutung waren nach den Maßstäben dieser Welt, die aber an den Herrn Jesus Christus glaubten und seinen Namen bekannten, und von ihnen strömt eine Kraft aus, die an einem einzigen Tag sich unter diesen in der Stadt ausbreitet in einem wunderbaren und unglaublichen Ausmaß.

Wachstum der Versammlung in Jerusalem

Apg 2,41.47: Die nun sein Wort aufnahmen, wurden getauft; und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan.  … Der Herr aber fügte täglich hinzu, die gerettet werden sollten.

Ein Mann aus Galiläa steht auf und spricht über das, was Gott an dem gekreuzigten Jesus getan hat, und die Kraft seiner Worte dringt in die Herzen und Gewissen derer ein, die ihm zuhören. Als Folge davon werden dreitausend Seelen durch die Kraft der brennenden Worte des Petrus wiedergeboren. Es war etwas bis zu dieser Zeit in der Geschichte der Welt Unbekanntes. Ein Mann spricht und dreitausend Personen gehen vom Tod zum Leben über – was bedeutet dieses erstaunliche Ereignis? Es bedeutet, dass die Kraft Gottes herabgekommen ist. Es beweist, dass der Heilige Geist hier ist, wie verheißen, dass Petrus voll des Heiligen Geistes war, dass er Worte aussprach, die nicht aus seinem eigenen Geist stammten, sondern Worte, die ihm mit lebendiger und göttlicher Macht durch denselben Geist auf getragen wurden.

Durch dieses geistgewirkte Zeugnis wurde eine große Schar schuldbeladener Menschen dahin gebracht, sich zu Christus zu bekennen und in seinem Namen getauft zu werden, um das verkehrte Geschlecht zu verlassen, das den Herrn Jesus gekreuzigt hatte, und sich der Gruppe anzuschließen, die seinen Namen trug. Diese dreitausend Seelen wurden zu denen, die gläubig waren, hinzugetan; und so wuchs die Versammlung und vermehrte sich sogar schon an dem Tag ihrer Gründung zu Pfingsten. Tag für Tag dauerte das Wachsen an. Tag für Tag vergrößerte sich die Versammlung. So lesen wir: „Der Herr fügte täglich hinzu.“ Hier Männer, dort Frauen und auch Kinder hörten dieselben Worte der Gnade und Kraft; und dasselbe machtvolle Ergebnis wurde in ihnen bewirkt. Sie wurden dahin gebracht, den Namen dessen anzuerkennen, der in ihrer Mitte erst ganz kürzlich gekreuzigt worden war. Rund fünfzig Tage waren vergangen – das war alles – seit jenem schrecklichen Ereignis.

Aber das Predigen hielt an, und die Bekehrten wurden in erstaunlichem Maße immer mehr. Aufrichtige Ergebenheit erfüllte die Herzen der Jünger. Sie waren bereit, ihr Leben für Ihn zu geben, der für sie gelitten hatte. Die ungeheure Änderung wurde bewirkt durch die Kraft des Heiligen Geistes Gottes. Lasst uns die Wirkung betrachten, wie sie sich in ihrer Einfachheit und Kraft in Jerusalem zeigte, denn es ist eine Lehre, die wir als diejenigen, die zu der Versammlung Gottes gehören, niemals vergessen sollen. Die Kraft zum Wachsen in der Gnade, die Kraft zum zahlenmäßigen Zunehmen ist jetzt dieselbe wie damals; derselbe mächtige, unveränderliche Heilige Geist Gottes ist noch hier, um dafür zu sorgen, dass die Versammlung ihr entsprechendes Wachstum hat und dass sie ihr Werk tut, nämlich die frohe Botschaft überall in der ganzen Welt zu verkündigen.

Die Versammlung in Jerusalem wuchs schnell, so dass wir von einer Menge lesen, die zusammen war, von einer Menge Volkes, die glaubte (Apg 4,32; 5,14; 6,2 (4:32) Die Menge derer aber, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seiner Habe sein Eigen wäre, sondern sie hatten alles gemeinsam.“ „(5:14) Aber umso mehr Glaubende wurden dem Herrn hinzugetan, Scharen von Männern und auch Frauen),“ „(6:2) Die Zwölf aber riefen die Menge der Jünger zu sich und sprachen: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen, um die Tische zu bedienen.“). Jerusalem war zu dieser Jahreszeit sehr dicht bewohnt, und große Scharen von Besuchern, die zu dem jährlichen Fest gekommen waren, waren auch in der unmittelbaren Nachbarschaft untergebracht; aber da war es so, dass die Gnade mächtig wirkte unter den Juden aus anderen Ländern und unter den blutbefleckten Verrätern und Mördern des Herrn Jesus Christus von Nazareth; der gute Same ging auf und brachte reichlich Frucht. Gott hatte Erbarmen mit jener schuldigen Stadt, die den Gerechten, den Heiligen, umgebracht hatte. Ihre Sünde war direkt vor ihrer Tür, „wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden“ (Röm 5,20), und so kamen große Scharen zum Glauben an den Herrn Jesus Christus. Auch eine große Zahl der Priester wurde dem Glauben gehorsam.

Die Verbreitung nach außen

Aber während das Zeugnis für den erhöhten Christus zu Jerusalem beginnen sollte, sollte es doch nicht dort bleiben. Gott wollte, dass das Wort des Evangeliums von dort nach anderswo ausgehen sollte. Dementsprechend finden wir, dass sich Verfolgung erhob, um die Jünger zu zerstreuen. Ein tapferer Zeuge für den Herrn Jesus Christus musste sein Leben für seinen Meister lassen: Stephanus starb und empfing die Krone des Märtyrertums; aber die Verfolgung, die mit ihm begann, verbreitete sieh durch Jerusalem mit unnachgiebiger Gewalt. Als die jüdischen Führer zu Jerusalem einmal merkten, dass sie die Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus in der Person seiner Zeugen beleidigen konnten, setzten sie ihre ganze Kraft in dieses Werk. Durch Satan angestachelt, machten sie sich daran, den Namen des Herrn Jesus Christus in Jerusalem auszulöschen durch die Verfolgung seiner Nachfolger.

Aber der Herr hatte vorhergesehen, dass Verfolgung über seine Jünger hereinbrechen würde, wie Er sie zuallererst erleben musste. Er hatte zu ihnen gesagt: „Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so flieht in die andere“ (Mt 10,23). So wurden die Gläubigen zu Jerusalem alle mit Ausnahme der Apostel in die Umgegend verstreut. Aber an anderen Orten hörten sie nicht auf mit ihrem Werk des Zeugnisses von Christus. Sie gingen anderswo umher und verkündigten das Wort. Und wo auch immer sie das Wort predigten, stand derselbe Heilige Geist hinter der Verkündigung, und die Verkündigung war kraftvoll, so dass Menschen dahin gebracht wurden, den Namen des Herrn Jesus Christus zu bekennen. Durch ganz Judäa, Galiläa und Samaria hörten die Leute von dem Sterben, der Auferstehung und Verherrlichung im Himmel dessen, an dessen Worte sich viele von ihnen erinnerten, dessen Wunder sie gesehen, dessen gnädige Gegenwart sie auf ihren Straßen verpasst hatten. Jetzt hörten sie, dass Er sein kostbares Blut als Lösegeld für Seelen vergossen hatte und dass Gott Ihn in die Herrlichkeit in der Höhe aufgenommen hatte.

Der Heilige Geist war mit den Predigern, und das Wort Gottes tat seine Wirkung, indem viele Seelen gerettet wurden. Aber wir finden, dass die Personen, die an das Evangelium glaubten, alle vereint waren in einer neuen Gemeinschaft, die zu Pfingsten gebildet worden war. Diejenigen, die glaubten, die Neubekehrten, wurden zu denen hinzugetan, die schon gläubig waren, und wir lesen, dass durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria die Versammlung (denn das ist höchstwahrscheinlich die richtige Lesart in Apostelgeschichte 9,31 „So hatte denn die Versammlung durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurde erbaut und wandelte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch die Ermunterung des Heiligen Geistes.“) Frieden hatte und erbaut wurde. Es war eine Kirche, eine Versammlung. Warum waren sie alle eine Versammlung? Weil ein Geist herabgekommen war, um den einen Leib zu bilden. Da nur ein Heiliger Geist da ist, kann es auch nur eine Versammlung geben, und da es nur ein Haupt gibt, kann es auch nur einen Leib geben.

Wir lesen deshalb, dass die ganze Versammlung in all diesen Gebieten Frieden hatte. Sie wurde erbaut, sie wandelte in der Furcht des Herrn und in der Tröstung des Heiligen Geistes, und so wurde die Versammlung vermehrt. Es gab Wachstum bis zu diesem Punkt, und durch dieses ganze Buch hindurch lesen wir weiterhin von dem Fortschreiten des Wortes Gottes bei der Vergrößerung der Versammlung. Nicht nur in Samaria und in den Gebieten unmittelbar hinter den Grenzen Palästinas, sondern durch ganz Kleinasien und bis nach Europa und Afrika hin breitete sich das Wort aus, und überall wurden Menschen dahin gebracht, unseren Herrn Jesus Christus zu erkennen. Doch der bemerkenswerte Punkt war, dass, wenn auch so viele an so vielen Orten Christus bekannten, es doch nie mehr als die eine Versammlung gab, vereint mit dem einen Christus in der Höhe und in welcher der eine Heilige Geist wohnte, der herabgekommen war, um dem Herrn jenen heiligen Tempel zu erbauen.

Wenn wir also dieses Buch gar nicht weiter zum Beweis heranziehen, können wir doch sicher zu diesem Schluss kommen, dass das Wachsen und Zunehmen der Glieder des Leibes Christi von Pfingsten an sich immer fortgesetzt hat. Und die ganze Zeit, von der wir im Neuen Testament lesen, hielt das Wachstum an. Es gab keinen Stillstand; die Kirche war etwas ständig Wachsendes, denn hinter ihr stand die kraftvolle und nie ermüdende Macht des Heiligen Geistes.

Das Werk Gottes beim Bau

Die Versammlung wird „die Versammlung Gottes“ genannt, weil ihr Ursprung bei Gott ist; und es ist die Kraft Gottes durch seinen Geist, die die Gegenwart und Fortdauer der Versammlung in dieser Welt bis zum heutigen Tag erklärt. Wenn sie auch traurig angeschlagen ist, ist sie doch noch die Versammlung Gottes. Wir neigen dazu, ein Ding nur so zu beurteilen, wie wir es sehen, aber die Schrift zeigt uns, was hinter den Ereignissen in der Geschichte der Versammlung steht. Und dort schauen wir die erhabene Macht Gottes im Gegensatz zu dem äußeren Versagen des Menschen. „Ich befehle euch Gott und dem Wort seiner Gnade an“, sagte der Apostel Paulus, als er mit den Ältesten von Ephesus über den Verfall der Versammlung sprach (Apg 20,32 „Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das vermag, aufzuerbauen und das Erbe zu geben unter allen Geheiligten.“). Ich bin dabei, euch zu verlassen. Aber denkt daran, dass Gott bei euch ist: „Gottes Ackerfeld, Gottes Bau seid ihr“, so schrieb derselbe Apostel an die Korinther (1Kor 3,9 „Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; Gottes Ackerfeld, Gottes Bau seid ihr.“). Gott ruft eine besondere Gemeinde aus dieser Welt heraus, die bekannt ist als seine Versammlung, und wenn Er das vollendet hat, wird es zum Preis seiner herrlichen Gnade sein.

Da ist auch das gegenwärtige Werk des Herrn Jesus Christus in Verbindung mit der Bildung seiner Versammlung. Ich denke, es wäre ein sehr erquickendes Thema, das man anhand des Studiums der Apostelgeschichte aufgreifen könnte, die verschiedenen Bezugnahmen auf die Tätigkeit des Herrn Jesus Christus herauszuarbeiten. Wir neigen dazu, von dem Herrn Jesus nur zu denken als von dem, der für immer diese mühselige Welt verlassen hat, der das machtvolle Werk der ewigen Erlösung hier so vollkommen vollbracht hat, dass nichts mehr dazu hinzugefügt werden braucht. Es ist in der Tat eine gesegnete Wahrheit, dass Er sein Werk vollendet hat, dass Er Gott den Vater hier auf Erden verherrlicht hat und dass Er jetzt zur Rechten Gottes sitzt, nachdem sein Werk vollbracht ist, und dass Er folglich dort ruht! Und es ist in der Tat höchst notwendig, diese Seite der Wahrheit zu kennen. Sie zeigt dem Herzen und Gewissen, das überzeugt werden soll, dass das große Werk der Versöhnung vollbracht ist und dass ein sitzender Christus der bleibende Beweis dafür ist.

Aber da muss man noch einen anderen Aspekt offenbarter Wahrheit bedenken. Wir sollten wissen, dass der Herr Jesus Christus noch aktiv ist. Als Petrus, durch den Vater gelehrt, sein bekanntes Bekenntnis machte: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“, sagte der Herr Jesus Christus: „Du bist Petrus; und auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen“ (Mt 16,16.18). Wann wird jenes Werk des Bauens seiner Versammlung ausgeführt? Als Er gen Himmel fuhr, begann Er zu bauen. Wer war es, der die hinzufügte, die errettet werden sollten? Uns wird gesagt, dass „der Herr täglich zu der Versammlung hinzufügte, die gerettet werden sollten“. Die dreitausend Seelen zu Pfingsten waren solche, die Er in seine Versammlung hineinbrachte. Es waren lebendige Steine, die der Erbauer in jenes neue Gebäude einfügte, in jenes geistliche Haus, das wachsen sollte durch seine eigene mächtige Arbeit bis zur Vollendung.

Wenn Er auch gen Himmel gefahren ist, so wird doch von dem Herrn Jesus gesagt, dass Er auf Erden aktiv ist, dass Er bei seinen Dienern mitwirkt (Mk 16,20 „Sie aber gingen aus und predigten überall, wobei der Herr mitwirkte und das Wort bestätigte durch die darauf folgenden Zeichen.“). Wenn wir die Apostelgeschichte durchsehen, finden wir, dass das so ist. Wer war es, der vom Himmel herabschaute und zu Saulus von Tarsus sprach und ihm Einhalt gebot bei seiner Verfolgung? Es war der Herr, der in Verbindung mit seiner Versammlung eine besondere Absicht dabei hatte: Ich will ihm besonders offenbaren, dass Christus und die Versammlung eins sind und dass die Versammlung eine himmlische und herrliche Berufung hat. Ihm will ich das Geheimnis Christi und der Versammlung mitteilen, das bis jetzt den Söhnen der Menschen nicht bekannt gemacht worden ist. Der Herr Jesus selbst sprach direkt mit diesem Mann: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ (Apg 9,4).  Es war ein wirklicher mündlicher Anruf; eine wirkliche Person sprach zu dem Gewissen und Herzen des Mannes wirkliche Worte. Es war nicht ein nächtlicher Traum; er wurde zu Boden geschmettert, und die Personen um ihn herum hörten den Klang der Stimme. Es war eine wirkliche Vision hier in dieser Welt und das Ergebnis des besonderen Wirkens des Herrn Jesus an seinem Werk, nämlich der Bildung seiner Versammlung.

Wir dürfen aus dieser großen Tatsache Trost schöpfen. Der Herr sagte: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke“ (Joh 5,17). – Du und ich sind vielleicht Nichtstuer auf dem Arbeitsfeld des Herrn, aber der Herr ist nie müßig. Er ist ständig am Werk; Er baut seine Versammlung, Er fügt Stein auf Stein hinzu, Tag für Tag, wie es Ihm gefällt. Der Herr hat einen Plan vor sich, wie die Versammlung vollendet werden soll, und bis seine Versammlung vollendet ist, wird Er nie von seiner Arbeit ablassen. Er hat auch für jeden von uns eine Arbeit, die wir für Ihn tun sollen, aber wir werden später darauf eingehen.

Die persönliche Wirksamkeit des Heiligen Geistes

Wir müssen uns vor Augen halten, dass diese göttlichen Arbeiter, Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der Heilige Geist, alle beschäftigt sind mit dem Bau und dem Erhalten der Versammlung; aber die Menschen verachten die Versammlung wegen ihres äußeren Versagens. Gott hat in seinem Wort die Wahrheit im Hinblick auf die wesentliche Natur seiner Versammlung offenbart, und Er hat ihre Errichtung auf Erden mit dem besonderen Wirken der Gottheit verbunden: Gott der Vater verheißt den Geist, Gott der Sohn gießt zu Pfingsten den Geist aus, und Gott der Heilige Geist gründet und bildet die Versammlung. 

Ein richtigerer Titel für dieses Buch, das die Geschichte der frühen Kirche enthält, würde sein: „Die Geschichte des Heiligen Geistes“, nicht: „Die Geschichte der Apostel“. Durch das ganze Buch hindurch wird das Wirken des Heiligen Geistes berichtet. Was auch immer die verschiedenen Diener Gottes bei ihrem Predigen und Lehren taten, sie taten es, weil sie durch den Heiligen Geist beseelt waren. Der Heilige Geist stand hinter Petrus, Stephanus, Philippus und anderen, und Er führte sie und kontrollierte sie und ihren Dienst. Beispielsweise wollten die Diener des Herrn eines Tages nach Bithynien reisen, aber der Geist ließ es nicht zu; es war nicht der Wille Gottes, dass sie zu dieser bestimmten Zeit dorthin gehen sollten (Apg 16,7 „als sie aber gegen Mysien hin kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht.“). 

Ist diese lenkende Herrschaft für den Dienst der Christen nur etwas, was der Vergangenheit angehört? Ist der Heilige Geist von der Kirche gewichen? Ist die Kirche ein ödes, leeres Wrack und eine Ruine? Nein, der Heilige Geist ist noch hier, um die, die es möchten, zu erfassen, damit sie von Ihm gebraucht werden und damit Er sie gebraucht bei diesem herrlichen Werk der Erbauung und Evangelisation, so dass die Versammlung weiter wachsen und zunehmen kann. Bevor wir darüber nachdenken, was unser Dienst sein sollte, lasst uns denken an die hochgelobte heilige Person, die am Werk ist in Verbindung mit dem Errichten und Erweitern der Versammlung, die am Ende mit Christus auf seinem Thron sitzen wird und in seinem Namen über die Erde herrschen wird.

Das Bauen des Heiligen Geistes

Das Werk des Heiligen Geistes hört aufgrund menschlichen Versagens nicht auf, wenn es auch dadurch behindert werden kann. In der Apostelgeschichte lesen wir historische Beispiele für sein Werk außerhalb und innerhalb der Versammlung. Wenn wir zu 1. Korinther 12 kommen, werden wir die Natur seines Werkes in der Versammlung finden. Der Heilige Geist gibt seine Gaben, um das geistliche Leben der Personen in der Versammlung zu stärken. Er gibt dem einen ein Wort der Weisheit, dem anderen ein Wert der Erkenntnis zum Nutzen der ganzen Gemeinde. Er sorgt gerade für das, was zum Wachstum und zur Entwicklung jeder Versammlung nötig ist, so dass sie nicht Mangel zu haben braucht an irgendeiner geistlichen Gnade.

Was ist das große Ziel dieser Verschiedenheiten von Gaben, die „ein und derselbe Geist“ bewirkt? 1. Korinther 12 und 14 zeigen, dass sie ausgeübt werden zur Erbauung der Heiligen mit dem ausdrücklichen Ziel, die Versammlung im Glauben von Gottes Auserwählten aufzubauen. Erbauung bedeutet einen Vorgang des Bauens. Christus sagte: „Ich werde meine Versammlung bauen“, was in sich schließt, dass Er immerfort lebendige Steine zu seiner Versammlung, die Er auf den Felsen gegründet hat, hinzufügen wird. Er kann Steine aufheben, dass sie Zeugen für Ihn seien, denn Er gibt toten Steinen Leben, so dass sie lebendige Steine werden und sofort zu dem geistlichen Haus gebracht werden und ein Teil jenes Hauses werden. Dies ist das Werk des Herrn beim Bau seiner Versammlung. Aber da ist auch die Erbauung oder Auferbauung der Heiligen auf ihren allerheiligsten Glauben, die ihre Erkenntnis von der Wahrheit vergrößert, ihre Liebe zu Christus vertieft, ihre Tätigkeit in der Anbetung und im Dienst erweckt. Wer tut das? Es ist der Heilige Geist, der in der Mitte der Versammlung wirkt und durch den einen oder anderen den notwendigen Dienst zur Erbauung eines jeden Einzelnen und aller gemeinsam vermittelt. 

Keiner von uns ist vollkommen, uns allen fehlt etwas in dieser oder jener Hinsieht. Da ist einer, der weiß, was uns mangelt, und da ist einer, der es geben kann, einer, der bereit ist, es zu geben. Gottes Heiliger Geist wohnt zu diesem Zweck in der Mitte der Versammlung, Er sieht ein Glied, das abnimmt in der Anbetung Christi, und Er lässt sein Wort an dem Herzen und Gewissen dieser Person wirken. Er beschämt ihn, Er lässt ihn fühlen, dass er so viel empfangen hat und so wenig gegeben hat, dass er sein Leben für sich selbst lebt, anstatt für seinen Meister zu leben. Er lässt den im Herzen Abtrünnigen fühlen, dass er gegenüber der klaren Lehre und der heiligen Gebote, die in der Heiligen Schrift gegeben sind, ungehorsam gewesen ist. Durch den Dienst des Wortes erweckt der Geist die trägen Kräfte zu größerer Tätigkeit.

Auf viele ähnliche Arten treibt der Heilige Geist sein Werk unter den Heiligen. Weil du zu der Versammlung gehörst, ist die Versammlung der Ort, wo der Heilige Geist dir mittels anderer dient, indem Er durch sie zu dir spricht, was zu deinem geistlichen Weiterkommen und Segen dient. Korrektur ist kein angenehmes Erlebnis. Man hat die Dinge, die verletzen, nicht gern, aber sehr oft tut das, was am meisten weh tut, am meisten gut. Ein tüchtiger Arzt vertuscht oft seine bittere Arznei, trotzdem ist es die bittere Medizin, die dem Patienten gut tut. In der Zuckerumhüllung liegt kein Heilmittel. Aber der Heilige Geist vertuscht nicht das Wort der Wahrheit. Er gebraucht nicht das Schwert, indem Er es in der Scheide verbirgt. Die Wahrheit trifft einen mit ihrem durchbohrenden Punkt und ihrer scharfen, trennenden Schneide, und man weiß, dass es die Wahrheit über die eigenen unrechten Wege ist; trotzdem sagt man: Ich mag den Mann nicht leiden, der mir das sagt. Ich mag sein Reden nicht leiden. Ich meine, er sollte seinen eigenen Wandel korrigieren und nicht über mich sprechen. Man sollte besser sagen: Redet er die Wahrheit Gottes und hat diese Wahrheit mir etwas zu sagen und verurteilt sie mich? Wenn die Ermahnung von dem Heiligen Geist gewirkt ist, wird es zu unserem geistlichen Verlust sein, wenn wir uns weigern, sie anzunehmen und sie auf uns selbst zu beziehen.

Alle Glieder des Leibes Christi haben von Zeit zu Zeit Ermahnung, Verbesserung und Unterweisung nötig, und diese verschiedenen Erfordernisse der Versammlung werden durch das Wort befriedigt, das uns durch den Heiligen Geist über den Mund dieses oder jenes Gliedes nahegebracht wird. Es mag einfach das unhörbare Reden des Heiligen Geistes in uns sein. Viele von uns können bezeugen, dass einige der herrlichsten Gedanken über die Dinge Gottes in Verbindung mit der Heiligen Schrift in der Versammlung in uns aufgestiegen sind, ohne dass ein Ton gehört wurde. Oft, sehr oft, spricht Er ganz leise zu unseren Herzen während jener süßen Stille bei der Zusammenkunft, die von dem Geist gewirkt ist. Ach, dass wir Ohren hätten, zu hören, und Herzen, um aufzunehmen, was der Heilige Geist uns zu solchen Zeiten zeigen will! Er ist wirklich der große und fähige Lehrer. Er wird uns in alle Wahrheit leiten; und Er wird uns immer führen, wenn wir Ihn nur gewähren lassen. Er ist hier bei uns in der Versammlung zur Erbauung aller durch die Gaben, die Er selbst gegeben hat.

Der Herr gibt Menschen an seine Versammlung

Eph 4,7.8.11-16: Jedem Einzelnen aber von uns ist die Gnade gegeben worden nach dem Maß der Gabe des Christus. Darum sagt er: „Hinaufgestiegen in die Höhe, hat er die Gefangenschaft gefangen geführt und den Menschen Gaben gegeben.“ … Und er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus, bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus; damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin und her geworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, die durch die Betrügerei der Menschen kommt, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum; sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe, lasst uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus, aus dem der ganze Leib, wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Maß jedes einzelnen Teiles, für sich das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe.

Aber aus Epheser 4 entnehmen wir noch eine andere Seite dieses Themas. Wir lesen dort wieder von Gaben, aber von ihnen ist die Rede im Zusammenhang mit dem Haupt der Versammlung, dem, der gen Himmel fuhr, und nicht, wie im Korintherbrief, mit dem Geist, der von oben herabgekommen ist. Das erhöhte Haupt ist der, der den Menschen Gaben gibt; und uns wird gesagt, dass Er „die einen als Apostel gibt und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer“. Er gibt die Personen; die Menschen selbst sind seine Gaben an seine Versammlung. Es besteht deshalb ein kleiner Unterschied zwischen den Gaben, von denen wir hier lesen, und denen, von denen wir im Korintherbrief lesen. Im Korintherbrief lesen wir von dem Heiligen Geist, wie Er durch die eine oder andere Person ein Wort der Erkenntnis, ein Wort der Weisheit oder dergleichen gibt. Er drängt eine Person, zu beten, und eine andere Person, zu weissagen, und so weiter. Dort ist die Gabe die Sache, die getan wird, die Handlung, der Gebrauch der Sprechorgane in der Versammlung; aber hier im Epheserbrief gibt der Herr als Haupt der Versammlung gewisse Personen zum Wohl der Versammlung. Er gab Apostel; Paulus und andere waren tatsächliche Personen, die gegeben wurden, um die Errichtung und das Wachsen der Versammlung zu sichern.

Im Epheserbrief wird uns nicht gezeigt, wie der unsichtbare Geist auf verschiedene Arten durch diesen oder jenen zum Wohl aller wirkt. Hier lernen wir, dass eine besondere Person eine besondere Gabe vom Herrn empfängt, und diese Gabe schließt die Verantwortlichkeit ein, sie zum geistlichen Wohlsein der ganzen Versammlung zu gebrauchen. Wenn der Herr, der aus dieser Welt fortging, irgendeinem von uns eine Gabe verliehen hat, dann sind wir Ihm, der diese Gabe gegeben hat, für ihren Gebrauch direkt verantwortlich. Wir werden Ihm Rechenschaft ablegen müssen, und das ist der Grund, warum hier von dem Herrn als dem Haupt gesprochen wird. Die Apostel, Propheten und andere standen alle in Verbindung mit dem Haupt, von dem sie ihre Nützlichkeit für die Versammlung ableiteten. Später müssen sie alle einzeln vor ihrem Herrn und Haupt stehen, um über das, was sie getan haben, Rechenschaft abzulegen.

Wir sind dem Heiligen Geist nicht in genau dieser Art verantwortlich. Der Heilige Geist hat seinen Platz in der Versammlung auf Erden nicht eingenommen, um die oberste Herrschaft und Autorität auszuüben, außer dass Er die Autorität hat, die Ihm eigen ist, weil Er von dem Vater und dem Sohn ausgegangen ist. Wie Isaak bildlich den Sohn darstellt, so stellt Abrahams Knecht den Geist dar. Aber der Herr Jesus hat die Autorität und Macht und oberste Herrschaft bei allem, was die Versammlung betrifft, und Er hat der Versammlung ihre Gaben verliehen, die Personen, die Ihm dafür verantwortlich sind, dass sie die Heiligen vollkommen machen, dass sie den Dienst ausüben und dass sie den Leib Christi erbauen.

Wir haben heute keine Apostel. Die frühen Apostel sind alle gestorben, aber wir haben die apostolischen Schriften. Wir besitzen in den Schriften alles, was für uns wissenswert und notwendig ist, denn die Apostel und Propheten haben ein für alle Mal das Fundament der Versammlung gelegt. Wir haben die Schriften der Propheten und der Apostel. Lukas war ein Prophet; Markus war kein Apostel, aber er war ein Prophet. Diese beiden Propheten schrieben die Meinung Gottes über das Leben Christi nieder, jeder zu einem besonderen Zweck in dem Schema göttlicher Unterweisungen für die Versammlung. So haben wir die Schriften der Apostel und Propheten als Grundlage, auf der die Versammlung ruht.

Evangelisten

Auch die Evangelisten fehlen – Gott sei Dank – nicht unter Christi gegenwärtigen Gaben an die Versammlung. Sie sind solche, die irgendwo und überall ausgehen, um das Wort zu verkündigen. Philippus war ein Evangelist, und er ging von Jerusalem weg, um Christus in der Stadt Samaria zu verkündigen, und dann ging er hinab in die Wüste, um dem äthiopischen Eunuch Jesus zu verkündigen. Er war ein Mann, der unter dem Einfluss und der Leitung des Geistes Gottes stand, um Christus dort bekannt zu machen, wo sein Name nicht genannt wurde. Er war eine Gabe, die das Haupt verliehen hatte, damit er zu dem Dienst in die Welt hinausging, so dass Christus seine Versammlung bauen könnte. Philippus sollte die Steine für seinen Meister finden, so dass sie in das geistliche Haus eingefügt werden konnten. Er suchte in dem Steinbruch der Verderbtheit und Schande nach toten Seelen für seinen Meister zur Bildung der Versammlung. So gehört der Evangelist zu der Versammlung; er ist eine Gabe an die Versammlung von ihrem Haupt; sein Werk ist innig verbunden mit dem Wachstum der Versammlung. Wenn es ihm nur darum geht, von den Lippen eines Menschen das Bekenntnis zu bekommen, dass er an den Herrn Jesus Christus glaubt, und wenn er dann den Bekehrten verlässt und dieser sich selbst durchschlagen muss, erfüllt er nicht seine volle Aufgabe. Seine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass der Bekehrte Teil des bekennenden Leibes von Personen auf Erden wird, der den Namen des Herrn Jesus Christus anerkennt. Der Evangelist sollte es nicht unterlassen, den neu Gewonnenen in dem zu unterweisen, was das Wort Gottes als die Wahrheit über die Versammlung offenbart.

Hirten und Lehrer

Hirten und Lehrer sind auch für das Wachsen der Versammlung nötig, und in der hier gegebenen Aufzählung kommt der Hirte vor dem Lehrer. Wahrscheinlich war die Gabe des Hirten und des Priesters oft eine Doppelgabe, die in einer einzigen Person vereint war, aber das war nicht immer der Fall. Ein Hirte ist einer, der die Schafe Christi weidet, nicht einer, der aufsteht und viel dummes Zeug über die höhere Bibelkritik erzählt und für gewöhnlich seine Zuhörer in einen Nebel von Dunkelheit abführt, wo sie ihm nicht folgen können. So sind Personen, die weder verstehen, was sie sagen, noch was sie behaupten. Ein Mann, der ein Lehrer von solcher Art ist, ist ganz gewiss kein Hirte. 

Der Hirte, den Christus gibt, ist einer, der die Herzen seiner Heiligen mit dem Brot und Wasser des Lebens nährt. Wir, die wir den Herrn Jesus Christus lieben, hungern danach, etwas mehr von Ihm zu lernen. Es gibt nichts, was wir mehr schätzen als irgendeinen neuen Gedanken oder irgendeinen neuen Gesichtspunkt von der Gnade des Herrn Jesus Christus. Es ist süß für uns, weil es um Ihn geht. Und der Hirte weiß und zeigt uns, wie wir Christus in die Dinge des täglichen Lebens hineinbringen können, in die Werkstatt, auf die geschäftige Straße, in das Heim, in die verschiedenen Umstände, in denen wir uns befinden. Wir brauchen die Anweisung und den Ratschlag über diese praktischen Dinge, weil manchmal junge Christen nicht so weise sind, wie sie sein könnten, wenn sie es auch gut meinen. Manchmal sprechen sie zum Beispiel über Christus im Büro, wenn sie lieber ihre Pflicht ihren Vorgesetzten gegenüber tun sollten, und das ist weder weise noch richtig. Wiederum sprechen wir manchmal mit Leuten im Hinblick darauf, ihnen zu helfen, und anstatt das zu tun, treiben wir sie weiter weg von der Wahrheit durch unsere törichten Bemerkungen, und wir haben nie eine neue Gelegenheit, ihnen das zu sagen, was wir sagen sollten. Wir sind so unweise und haben es nötig, dass wir gelehrt werden, wie wir Christus würdig und gewinnbringend vertreten können.

Der Hirte ist eine weise Person, die die Wahrheit Gottes vor mich bringt und sie in mich hineinsenkt, so dass ich fühle, dass das gerade das Wort ist, das ich in meinen gegenwärtigen Umständen wünsche. Wir sind zum Beispiel heute Abend alle aus verschiedenen Situationen hier. Ich kann nicht sagen, welche Wahrheit auf dich passt, und du kannst nicht sagen, welche Wahrheit genau zu mir passen wird. Aber der Heilige Geist Gottes kennt mein Bedürfnis und bringt mir das passende Wort mit Hilfe weiser Gespräche anderer nahe, so dass ich sofort die Wahrheit erkenne, die ich brauche. Sie wirft ihr Licht auf meinen Pfad. Die Gabe des Hirten ist etwas Begehrenswertes.

Wie können wir Hirten werden in der Versammlung Christi? Ich meine natürlich in einer sehr einfachen Weise. Wir können für diesen Dienst nur nutzvoll sein, indem wir erst einmal bei uns selbst beweisen, dass wir die Wahrheit Christi, so wie sie in dem Wort offenbart wird, für uns selbst anwenden können. Wenn wir den Wert einer Sache für uns selbst erprobt haben, können wir sie vertrauensvoll anderen empfehlen. Wenn wir eine Schriftstelle finden, die uns in der Anbetung und im Dienst Christi hilft, ist es absolut sicher, dass wir anderen Leuten in derselben Weise helfen können. Wir können deshalb mit Zuversicht anderen empfehlen, was wir selbst für unsere eigene Seele für gut befunden haben; und so können wir auf einfache Weise die Schafe Christi weiden.

Lehrer sind Gaben, die das Haupt der Versammlung gebraucht, um die Heiligen in der Erkenntnis weiterzuführen über das, was im Wort Gottes offenbart ist.

Das Wachstum des ganzen Leibes

Ohne weiter bei den verschiedenen Gaben zu verweilen, möchte ich unsere Aufmerksamkeit auf den direkten Bezug lenken, der in dieser Schriftstelle auf das Wachsen der Versammlung gemacht ist. In Vers 16 lesen wir: „aus dem [d.h. aus dem Haupt] der ganze Leib, wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Maß jedes einzelnen Teiles, für sich das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe“. Hier werden all die Heiligen in der Einheit des ganzen Leibes gesehen, der das eigene Wachstum bewirkt wegen seiner Verbindung mit dem Haupt im Himmel. Dies gibt ungeheure Ermutigung. Wenn du wirklich ein Bekenner des Herrn Jesus Christus bist und zu dem einen Leib Christi gehörst, bist du in diesen Strom lebendiger Kraft eingeschlossen, der durch das himmlische Haupt zum Wohl aller vermittelt wird.

Uns wird gesagt, dass die Verbindung zwischen dem Haupt und dem Leib so innig, so tief, so weitreichend ist, dass „jedes Gelenk“  und „jeder Teil“ miteinbezogen ist. Infolgedessen ist das geistliche Wohlsein des Ganzen und seiner Teile auch gesichert. Es folgt daraus, dass normalerweise jedes Glied zu dem Wohl und der Wirksamkeit des ganzen Leibes Christi beitragen sollte. Wir haben einander nötig und sind nötig für alle Mit-Glieder. 

Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit. Wie wichtig bin ich dann für meine Brüder und Schwestern! Die Tatsache, dass meine eigene Seele in Berührung steht mit dem lebendigen Herrn in der Herrlichkeit, wird auf alle, die in der Versammlung sind, von hilfreicher Wirkung sein. Nehmen wir beispielsweise an, dass ich zum Brotbrechen mit einer schlechten Laune in meinem Herzen gehe. Dann kann es sein, dass ich mich setze und kein einziges Wort sage, sondern in mir ist ein schwelendes Feuer böser Gedanken. Ich bin für jeden Bruder und jede Schwester, die da sind, ein stummes Hindernis bei der Anbetung und beim Gebet. Ich sollte in solcher Verfassung nicht gekommen sein. Ich sollte diese Sünde bekannt haben. Ich sollte sie dem Herrn im stillen Kämmerlein dargebracht haben. Ich sollte nicht ungewaschen in die heilige Versammlung gekommen sein. Was ich zeigen möchte, ist, dass es, ohne dass ich ein einziges Wort sage, möglich ist, dass ich durch mein persönliches Versagen die Anbetung Gottes in einer ganzen Zusammenkunft stören kann. Das kommt daher, dass jedes Teil des Leibes zu der Wirksamkeit des Ganzen beiträgt. Diese Feststellung bezieht sich auf Schwestern wie auf Brüder, auf Jung und Alt, auf jeden Teil dieses wunderbaren Baus, den der Herr errichtet und kräftigt. Wir sind alle so miteinander verbunden, dass, wenn irgendetwas bei einer Person nicht in Ordnung ist, es auf die anderen eine üble Wirkung hat. 

Das Umgekehrte ist auch wahr: Wenn ich komme und meine Seele glücklich ist in dem Herrn; wenn ich komme und selbst leer bin und voll des Heiligen Geistes; wenn ich komme und mein Herz in Preis erhoben ist, um Gott anzubeten und des Herrn in seinem Tod zu gedenken, dann verbreitet sich der Glanz dieser inneren Freude auf die anderen. Ich brauche das nicht bekanntzumachen, der Heilige Geist ist da, um es zu erfüllen und wirklich zu machen „nach der Wirksamkeit in dem Maß jedes einzelnen Teiles“. Meine richtige Verfassung ist für die Vollkommenheit des Ganzen erforderlich; und in dieser Notwendigkeit liegt unsere Verantwortlichkeit als Einzelne.

Verantwortung der Einzelnen

In 1. Korinther 3 finden wir auch dieses Thema von der Verantwortung mit dem Gesichtspunkt auf das Wachstum der Versammlung. Wir sollten uns vergegenwärtigen, was für eine Verantwortung auf den Gliedern des Leibes Christi in dieser Hinsicht ruht. Das bezieht sich auf die, die helfen oder in irgendeiner Weise einen Dienst tun. In diesem Kapitel finden sich viel Unterweisungen über diesen Punkt, aber ich kann nur kurz darauf eingehen. Ihr könnt das Kapitel selbst in einer ruhigen Stunde durcharbeiten. Am Anfang des Kapitels spricht der Apostel in etwas seltsamer Art zu den Heiligen in Korinth. Er sagt, dass er ihnen nicht schreiben kann, wie er es gern möchte. Ihr geistlicher Zustand hinderte ihn daran. Es war drei oder vier Jahre her, seit er sie verlassen hatte, und sie waren nun in einen Zustand trauriger Unordnung geraten. Und anstatt sie mit Fleisch zu nähren wie erwachsene Christen, muss er ihnen Milch geben wie Säuglingen. Es gab jetzt einen Grund für diesen niedrigen und verkümmerten Stand. Er schreibt: „Ich konnte nicht zu euch reden als zu Geistlichen, sondern als zu Fleischlichen, als zu Unmündigen in Christus“ (1Kor 3,1).

Das Fleisch behindert das geistliche Wachstum

Worin lag der Grund hierfür? Was war falsch in Korinth? Warum waren sie im Wachstum so zurückgeblieben? Sie hatten vergessen, dass sie jetzt, als Glieder des Leibes Christi, zu einer ganz neuen Klasse von Personen gehörten. Ihre Beziehungen zueinander waren neu. In der Versammlung sollten sie nicht durch ihre frühere weltliche Verantwortung und ihre weltlichen Wege beherrscht werden. Es gab einen neuen Maßstab, denn sie gehörten jetzt zu Christus. Und doch hatten sie gerade wie Menschen aus der Welt gehandelt. Sie wurden durch fleischliche Motive beeinflusst und es war Streit und Zersplitterung unter ihnen. Ihre Meinungsverschiedenheiten entstanden durch etwas, was in gewissem Maß lobenswert schien. Sie konnten sich nicht einig werden im Hinblick auf die entsprechenden Verdienste ihrer Führer und Lehrer. Sie hatten verschiedene hervorragende Personen in ihrer Versammlung vor sich. Sie kannten den Apostel Paulus natürlich gut, der rund achtzehn Monate unter ihnen geweilt hatte, um sie das Wort Gottes zu lehren. Da war auch Apollos und Kephas. Die Heiligen hatten sich an diese Führer gehängt in einem Geist der Wertschätzung und Ergebenheit, der jedoch in Rivalität ausartete. Einer sagte: „Ich bin des Paulus“, ein anderer: „Ich aber des Apollos“, und ein Dritter sagte: „Ich gehöre zu keinem von euch, ich gehöre Christus“, und sogar auf diese Art wurde eine Partei aufgestellt (1Kor 1,12 „Ich sage aber dies, dass jeder von euch sagt: Ich bin des Paulus, ich aber des Apollos, ich aber des Kephas, ich aber des Christus.“).

Während es also so keine offene Spaltung gab, gab es doch Parteiungen in der Versammlung. Und dieser Parteigeist war gerade das, an was sie in ihren unbekehrten Tagen gewöhnt waren. Folglich hatte die Versammlung zu Korinth ihre Kreise der Lehre; einer stand von ganzem Herzen ein für seinen Lehrer und ein anderer für seinen betreffenden Lehrer, und sie hatten diese verschiedenen Gesichtspunkte und Empfindungen in die Versammlung hineingebracht. Sie suchten nach einflussreichen Männern; sie schauten nicht auf Christus als das Haupt des ganzen Leibes. Wenn einer sagte: „Ich bin des Christus“ – das heißt: „Ich habe Christus in einer Art empfangen, wie ihr andere nicht“ –, machte er Christus zum Haupt einer Partei anstatt zum Haupt der Versammlung. Sein Eifer war nicht göttlicher Erkenntnis gemäß. Die Wahrheit war, dass sie Weltlichkeit und Selbstsucht erlaubt hatten, den Platz einzunehmen, den Christus in ihren Herzen haben sollte. Sie waren fleischlich, und deshalb mussten sie mit Milch genährt werden. Sie konnten die Wahrheit Gottes nicht begreifen, die der Apostel ihnen gern mitgeteilt hätte. Und wenn jemand die Wahrheit Gottes nicht aufnimmt, wächst er nicht „in allem heran zu Christus hin, der das Haupt ist“. Sie macht keinen Fortschritt in geistlichen Dingen, und so gibt es Versagen in der persönlichen Verantwortung.

Einzeln und gemeinsam hängt geistliches Wachstum von deinem Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes ab. Wir haben in der frühen Kirche ein Beispiel, von deren Wachstum wir Folgendes lesen: 

Apg 9,31: So hatte denn die Versammlung durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurde erbaut und wandelte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch die Ermunterung des Heiligen Geistes. 

Die Kirche wurde vermehrt, und dieses Wachstum folgte einem treuen Wandel. Es ist wichtig, diesen Zusammenhang zwischen geistlichem Wachstum und treuem Wandel zu beachten. Wandelt ihr als Glieder des Leibes Christi in Absonderung von der Welt? Ihr wisst sehr gut, dass die Welt und Christus nicht zusammengehen können. Ihr wisst, dass, wenn ihr euch weltlichen Partys, Clubs und Verbindungen hingebt, ihr sofort einen Widerwillen gegen das Wort Christi bekommt und bald keinen Geschmack mehr an Christus selbst habt. Ihr werdet gefragt: „Was ist mit euch los?“ Ihr sagt: „Ich weiß es nicht.“ Aber ihr wisst es; es ist das Ergebnis eurer Verbindung; ihr habt die Liebe zu weltlichen Geschäften in euer Herz einschleichen lassen und dies zerstört eure Gemeinschaft mit dem Herrn. Ihr liebt die Lesungen aus der Bibel nicht; ihr möchtet das Wort Gottes selbst nicht lesen und es auch nicht mit anderen zusammen lesen. Ihr wachst nicht in Gnade und Wahrheit. Woran liegt das? Weil ihr in weltliche Wege und fleischliche Gewohnheiten gefallen seid. Das ist das, für das der Apostel die Versammlung in Korinth tadelte. Und der Abschnitt enthält für alle die, die in der Wahrheit gelehrt sind, ein Wort der Warnung, dass sie nicht durch ihr eigenes praktisches Versagen das Wachstum der Versammlung und die Vermehrung als Ganzes beeinträchtigen sollen.

Werke, die dem Feuer widerstehen

Jetzt, im letzten Teil des Kapitels spricht Paulus über Lehren und Dienen in der Versammlung. Er spricht davon, dass er den Grund gelegt hat (1Kor 3,10 „Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf; ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut.“). Er selbst legte den Grund in Korinth, und die Grundlage war Jesus Christus. Nachher kamen andere und brachten verschiedene Lehren, sie bauten auf der apostolischen Grundlage. Aber einige der Arbeiter, einige von Gottes Mitarbeitern in der Versammlung zu Korinth, hatten nicht weise gebaut. Sie hatten den Heiligen nicht treu gedient; sie hatten nicht den Herrn vor sich, ihr Werk zu leiten; und sie hatten nicht das richtige Material, nämlich die Wahrheit Gottes, bei ihrer Arbeit gebraucht! Der Apostel warnt sie vor diesem unrechten und unechten Dienst.

Wenn wir in der Versammlung mithelfen, die Heiligen auf irgendeine Weise zu erbauen, so lasst uns darauf achten, was wir bauen, weil Christus eine reine, heilige und fleckenlose Versammlung haben möchte, die Er sich selbst darstellen will. Und wenn wir etwas in den Bau einfügen, wird Er unser Werk prüfen, um festzustellen, ob es gut ist. Er prüfte es durch Feuer. Der Apostel behandelt dieses Thema in bildlicher Sprache: Einige bauen auf diesem Grund Gold, Silber und kostbare Steine, andere Holz, Heu und Stroh. Am Tag Christi wird Er das Werk eines jeden prüfen, um öffentlich zu zeigen, welcher Art es ist. Feuer wird das Werk eines jeden prüfen, und einiges davon wird verschwinden, da es nur Holz, Heu und Stroh ist. Gold, Silber und kostbare Steine werden dem Feuer standhalten. Und nur das, was vom Wort Gottes ist, wird dem Feuer seines Gerichtes, seiner letzten Prüfung, standhalten.

Die Bibel ist das unvergängliche Wort Gottes, und wenn ich in die Herzen meiner Mitchristen das hineinsenke, was die Wahrheit Gottes, die sein Wort enthält, sagt, wird das Werk standhalten. Aber wenn ich meine eigenen Gedanken und Meinungen vorbringe, wird das Werk am Tag des Gerichtes untergehen. Lass jeder Obacht geben, was er in der Versammlung Gottes tut. Es ist etwas Schreckliches, einem der Kleinsten, die zu Christus gehören, einen Stein des Anstoßes in den Weg zu legen, dass sie darüber fallen. Einige leben in schwierigen Verhältnissen, mit denen sie Tag für Tag fertig werden müssen, und jeden Augenblick können sie gleiten und fallen. Was tue ich? Strecke ich eine helfende Hand nach ihnen aus oder versetze ich ihnen einen Stoß? Wenn ich ihnen irgendeinen hilfreichen Rat geben will, muss ich ihnen geben, was Gott geschrieben hat. Wenn ich das nicht beachte, füge ich ihnen vielleicht mehr Schaden zu, als dass ich ihnen Gutes tue; und dieser Dienst von mir wird verbrannt werden.

Aber da sind auch die guten Arbeiter, von denen der Apostel spricht. Ihr Werk wird der Prüfung standhalten, wenn der Meister kommt, und Er wird sagen: „Wohl, du guter und treuer Knecht“ (Mt 25,21). Oh, lasst uns begehren, gute Arbeiter zu sein in den Augen des Herrn Jesus, treue Arbeiter im Dienst unseres Herrn! Wenn du versuchst, jemand, der sich in seelischer Not befindet, zu helfen, was nützt es dann, ihm etwas von Shakespeare oder Milton vorzulesen? Solche Literatur mag in einigen Dingen nutzvoll sein, soweit es diese Welt betrifft. Aber der Nutzen von Gottes heiligem Wort ist es, dass es dich treu gegenüber Christus bewahrt, von dem das Wort spricht. Hilf diesem Menschen also mit dem, was gehaltvoll und gut ist, und du wirst deine Belohnung empfangen. Ein Mann, der gute Arbeit leisten möchte, wählt für diese Arbeit das beste Material aus.

Zusätzlich zu der zweiten Gruppe von Arbeitern, deren Werke verbrannt werden, die aber selbst gerettet werden, gibt es noch eine dritte Gruppe. Dies sind böse und schreckliche Personen, die den heiligen Tempel Gottes beflecken, die falsche und vergiftete Lehre in die Versammlung Gottes hineinbringen. Nichts wird über ihre Werke gesagt, aber der Apostel sagt ernst über solch einen Menschen: „Den wird Gott verderben“ (1Kor 3,17).

Schlussfolgerung

Wir haben dieses Thema vom Wachstum der Versammlung nur sehr unvollständig umrissen. Aber lasst uns immer daran denken, dass da ein göttliches Werk ist, das sich in Verbindung mit dem Bau der Versammlung vollzieht. Dieses Werk ist unfehlbar und kann nicht umgestürzt werden. Es wird trotz unseres Versagens weitergehen. Aber da gibt es auch das Werk des Einzelnen, wo wir alle eine Verantwortung tragen. So sicher, wie wir zu dieser Versammlung Gottes gehören, so sicher tragen wir eine Verantwortung für unsere Brüder und Schwestern, dass wir ihnen helfen, dass wir ihnen Gutes tun, dass wir dafür sorgen, dass sie etwas weiterkommen in den Sachen des Herrn Jesus Christus. Der Herr erwartet dies von jedem von uns. Lasst uns um seines Namens willen durch seine Gnade tun, was wir können.

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Sechster Vortrag „The Church Growing und Multiplying“ aus der Vortragsreihe Christ and His Church,
gehalten 1929 in Wildfell Hall, Catford, London

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