Psalm 83

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 26.12.2013, aktualisiert: 18.10.2016

Das Gericht über die gegen Gott und sein Volk Israel verbündeten Völker

Psalm 82 rechnet mit den korrupten Anführern innerhalb von Gottes Volk ab. Psalm 83 richtet über den Bund der Feinde von Gottes Volk, die es von außerhalb bekämpfen.

Vers 2

Ps 83,2: Gott, schweige nicht; verstumme nicht und sei nicht still, o Gott!

Der Psalm beginnt mit einer Bitte an Gott, nicht länger zu schweigen und sich angesichts seiner Feinde nicht länger zurückzuhalten.

Das Schweigen Gottes und sein Nichteingreifen angesichts der Bosheit der Menschen und des Leidens seines Volkes ist eine große Prüfung für den Glauben. Dennoch weiß der Glaube, dass Gott zu der von Ihm festgesetzten Zeit, wenn das Böse reif ist, eingreifen muss. Daher die Bitte, Gott möge nicht länger sein Stillschweigen wahren.

Verse 3-5

Ps 83,3-5: 3 Denn siehe, deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt. 4 Gegen dein Volk entwerfen sie listige Pläne und beraten sich gegen deine Geborgenen. 5 Sie sprechen: Kommt und lasst uns sie vertilgen, damit sie keine Nation mehr seien, damit nicht mehr gedacht werde des Namens Israels!

Die gottesfürchtige Seele sieht mit Blick auf den letzten großen Bund der Völker gegen Gott und sein Volk, dass diese Bosheit nach Gericht verlangt. Die Feinde Gottes nehmen seine Langmut und sein Schweigen zum Anlass, ihre Stimmen gegen Gott zu erheben und sich selbst zu erhöhen. Dieser Hass gegen Gott richtet sich auch gegen Gottes Volk – die Verborgenen, die Gott im Geheimen birgt, auch wenn Er eine Zeitlang nicht öffentlich ihretwegen eingreift (vgl. Ps 31,21).

Die Absicht des Feindes ist es, Israel als Volk vom Angesicht der Erde zu vertilgen, und es verlangt ihn sogar danach, selbst die Erinnerung an Israel auszulöschen.

Verse 6-9

Ps 83,6-9: 6 Denn sie haben sich mit einmütigem Herzen beraten, sie haben einen Bund gegen dich geschlossen: 7 die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hageriter, 8 Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa samt den Bewohnern von Tyrus; 9 auch Assur hat sich ihnen angeschlossen; sie sind den Söhnen Lots zu einem Arm geworden. – Sela.

Um dieses Ziel zu erreichen, beraten sich die Völker miteinander und schließen einen Bund gegen Gott. Die Völker, die das Land Israel direkt umgeben, werden aufgezählt. Sie unterstützt auch Assur aus dem Norden.

Verse 10-18

Ps 83,10-18: 10 Tu ihnen wie Midian, wie Sisera, wie Jabin am Bach Kison, 11 die vertilgt wurden in En-Dor, die zum Dünger für den Erdboden wurden! 12 Mache sie, ihre Edlen, wie Oreb und wie Seeb, und wie Sebach und wie Zalmunna alle ihre Herrscher! 13 Weil sie gesagt haben: Lasst uns in Besitz nehmen die Wohnungen Gottes! 14 Mein Gott, mache sie wie wirbelnde Blätter, wie Stoppeln vor dem Wind! 15 Wie Feuer den Wald verbrennt und wie eine Flamme die Berge entzündet, 16 so verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturmwind schrecke sie weg! 17 Fülle ihr Angesicht mit Schande, damit sie deinen Namen suchen, o HERR! 18 Lass sie beschämt und weggeschreckt werden für immer und mit Scham bedeckt werden und umkommen …

Ermutigt durch früheres Eingreifen Gottes zu Gunsten seines Volkes, bittet der Psalmist Gott, so wie in früheren Zeiten gegen seine Feinde einzuschreiten. Er betet, dass sie wie Spreu vor dem Wind sein mögen; dass das Feuer des Gerichts sie verzehren und der Sturm des Gerichts sie mit Schrecken erfüllen möge. So sollen die Feinde des Herrn beschämt und vernichtet werden.

Vers 19

Ps 83,19: … und erkennen, dass du allein, dessen Name HERR ist, der Höchste bist über die ganze Erde!

Der Psalmist sieht die Folge von Gottes Eingreifen mit Gericht voraus. Das Ziel wird sein, dass die Menschen wissen werden, dass der HERR – der Gott Israels – der Höchste über die ganze Erde ist.

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Übersetzung: S. Bauer


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