Nikodemus
Johannes 3,1-21; 7,50-52; 19,39-42

Walter Thomas Prideaux Wolston

© Beröa-Verlag, online seit: 03.10.2001, aktualisiert: 20.11.2017

Leitverse: Johannes 3,1-21; 7,50-52; 19,39-42

Es gibt drei Stellen in der Schrift, in denen wir etwas über diesen interessanten Mann – Nikodemus – erfahren (Joh 3,1-21; 7,50-52; 19,39-42). Ich glaube, dass wir in diesen drei Begebenheiten eine Illustration davon haben, wo sich jeder Mensch geistlicherweise aufhält. Im Blick auf Nikodemus können wir Johannes 3 als Mitternacht bezeichnen. Im Johannes 7  haben wir die Dämmerung und in Johannes 19 das Tageslicht.

Die Mitternacht

Joh 3,1-23: Es war aber ein Mensch von den Pharisäern, sein Name Nikodemus, ein Oberster der Juden. Dieser kam zu ihm bei Nacht und sprach zu ihm …

Um Mitternacht herrscht gewöhnlich tiefe Dunkelheit. Das ist die Situation, in der sich jeder Mensch befindet, der noch keine entscheidende Begegnung mit dem Herrn Jesus gehabt hat. Der Unbekehrte bleibt in dieser mitternächtlichen Dunkelheit, bis er Ihm begegnet. Dann, wenn er zum Herrn Jesus kommt, umgibt ihn eine vollkommene Lichtflut. Licht kommt immer von Gott, nie vom Menschen. Gott ist Licht.

Die Dämmerung

Joh 7,50-52: Da spricht Nikodemus zu ihnen, der einer von ihnen war: Richtet denn unser Gesetz den Menschen, ehe es zuvor von ihm selbst gehört und erkannt hat, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und sieh, dass aus Galiläa kein Prophet aufsteht. Und sie gingen ein jeder in sein Haus.

Aber was ist mit der Dämmerung, mit dem Zwielicht? In Johannes 7 finden wir, dass Nikodemus so nebenbei schüchtern ein Wort für den Herrn Jesus einlegt. Ich kenne viele Leute, die ihm gleichen. Sie legen ein kurzes Wort der Entschuldigung für Jesus ein, aber sie wollen sich nicht öffentlich zu Ihm bekennen. Nikodemus sagte: „Richtet Ihn nicht, bevor ihr Ihn angehört habt! Behandelt Ihn nicht zu streng!“ Die Pharisäer fragten zurück: „Gehörst du zu seinen Anhängern? Stehst du auf seiner Seite?“ Nun, das wollte er nicht direkt sagen.

Das Tageslicht

Joh 19,39-42: Aber auch Nikodemus, der zuerst bei Nacht zu ihm gekommen war, kam und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. Sie nahmen nun den Leib Jesu und wickelten ihn in Leinentücher mit den Gewürzsalben, wie es bei den Juden Sitte ist, zum Begräbnis zuzubereiten. An dem Ort, wo er gekreuzigt wurde, war aber ein Garten und in dem Garten eine neue Gruft, in die noch nie jemand gelegt worden war. Dorthin nun, wegen des Rüsttags der Juden, weil die Gruft nahe war, legten sie Jesus.

Dann kam der Augenblick, da er den Sohn des Menschen am Kreuz hängen sah, gekrönt mit einer Dornenkrone, und die ganze Welt war gegen Ihn. Nun trat er unerschrocken hervor und bekannte: „Ich stehe jetzt auf seiner Seite. Es kümmert mich nicht, was die Welt darüber denkt und was sie dazu sagt oder was sie tut. Ich gehöre zu Ihm.“ Nun war es taghell in seiner Seele.


Originaltitel: „Nikodemus“
aus Halte fest, Jg. 32, 1989, S. 44–45
mit freundlicher Genehmigung des Beröa-Verlages, Zürich


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