Können Gläubige verlorengehen? (2)
Schwierige Stellen in den Paulusbriefen u.a.

Jacob Gerrit Fijnvandraat

© CSV, online seit: 26.03.2007, aktualisiert: 17.11.2022

Aber wie verhält es sich nun mit den anderen Stellen?

„Gut“, könnte jemand sagen, „Sie haben nun alle Stellen angeführt, die die Sicherheit des Errettetseins der Gläubigen bezeugen. Aber es gibt doch ebenso viele, wenn nicht noch mehr Abschnitte, die vom Abfallen, vom Verwerflichwerden, vom Schiffbruchleiden am Glauben usw. reden.“

Das stimmt natürlich, und deshalb werde ich diese sogenannten schwierigen Stellen auch eine nach der anderen unter die Lupe nehmen. Doch zunächst kommt es auf die Frage an, ob die oben behandelten Bibelstellen zeigen, dass ein Kind Gottes nicht verlorengehen kann. Und das beweisen sie mit aller Deutlichkeit! Bei den folgenden Schriftstellen haben wir zu prüfen, ob sie sich wirklich auf Gläubige oder nur auf solche Menschen beziehen, die sich zwar Christen nennen, aber nicht wiedergeboren sind. Ich wiederhole: Die Schrift kennt kein Verlorengehen von Gläubigen, wohl aber ein Abfallen von Bekennern.

Bei einer solchen Untersuchung dürfen wir niemals Stellen, die wir nicht ganz verstehen, verwenden, um dadurch eine andere Stelle, die nicht zwei verschiedene Auslegungen zulässt, beiseitezuschieben. Ich empfehle deshalb aufs Dringlichste, die Bibel zur Hand zu nehmen und das bisher Gesagte noch einmal ernsthaft durchzugehen.

Hat der Mensch denn keinen freien Willen?

Der bereits zitierte Ironside nennt eine Reihe von Einwänden, die gegen die Lehre von der ewig gültigen Errettung vorgebracht werden. Ich kann darum nichts Besseres tun, als seine Ausführungen als Leitfaden zu verwenden, wenn ich das Thema auch etwas anders angehe und ergänze.

Der erste dieser Einwände ist allgemeiner Art, trifft aber im Grunde den Kern des Problems. Man behauptet, der Mensch habe einen freien Willen und sei nur so lange errettet, wie er sich der Sache Gottes weihe. Vor dem Sündenfall hatte der Mensch tatsächlich einen freien Willen, das heißt, er hatte die Möglichkeit – nicht das Recht –, sich gegen Gott zu entscheiden. Aber nach dem Sündenfall ist jeder nicht wiedergeborene Mensch ein Sklave des Teufels. Deshalb muss der Sünder sich auch aus der Macht Satans zu Gott bekehren (Apg 26,18). Erst der Wiedergeborene wird ein Diener Jesu Christi und findet Gefallen daran, Gottes Willen zu tun.

Niemand ist etwa durch ein Leben der Hingabe errettet, sondern nur deshalb, weil er von neuem geboren ist und durch Gottes Macht bewahrt wird. Es ist auch nicht so, dass ein Mensch selbst wählt, am Platz der Errettung zu bleiben, sondern Gott hat ihn auserwählt (Eph 1,4). Wer das Abfallen von Heiligen lehrt, kommt mit der Lehre der Auserwählung in beständigen Konflikt. Ein Mensch wird eben nicht durch seinen vermeintlich„freien“ Willen an den Platz der Errettung gebracht. Der Wille des Menschen ist so durch und durch sündig und böse, dass niemand errettet werden könnte, wenn Gott in seiner Gnade nicht Menschen vorherbestimmt, berufen und auserwählt hätte (zur Verantwortlichkeit des Sünders, sich zu bekehren, vgl. die (Buch-)Seiten 10 und 15).

Angenommen, es wäre möglich, dass ein Gläubiger sich aus freiem Willen entscheiden könnte, Jesus Christus abzuschwören, um so die Auserwählung unwirksam zu machen – müsste er dann nicht wieder verlorengehen? Die Bibel sagt aber, dass die Schafe des guten Hirten ewiglich nicht verlorengehen werden. Diese Annahme ist somit unwirklich. Aber denken wir daran: Schafe des guten Hirten sind nur Menschen, die seine Stimme hören und Ihm folgen. Wenn jemand sich Christ nennt, aber Christus nicht folgt, dann beweist er damit, dass er in Wirklichkeit kein Christ ist, auch wenn er sich so nennt.

Aber auch ein wahrer Gläubiger kann doch abirren! Ja, aber bei Kindern Gottes kann man bedingungslos von ewiger Errettung sprechen, weil Jesus Christus sich ihrer angenommen hat und selbst für ihre Sicherheit garantiert. Das gilt aber nicht für Leute, die sich Christen nennen und es nicht sind, für bloße Namenchristen.

Wer ausharrt bis ans Ende

Wir wollen nun einzelne Bibelstellen betrachten und können dabei die folgenden zusammenfassen:

Mt 24,13: Wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden.

Off 2,7.11: Wer überwindet, der …

Joh 8,31: Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaft meine Jünger.

Aus diesen Bibelstellen schließt man, dass jemand, der nicht ausharrt, nicht überwindet und nicht im Wort des Herrn bleibt, verlorengeht. Diese Schlussfolgerung ist auch richtig, doch was heißt das? Wird mit diesen Stellen etwa gesagt, dass ein Kind Gottes verlorengehen kann? Durchaus nicht! Sie sagen jedoch deutlich, dass ein Namenchrist ins ewige Verderben kommen kann. Wenn jemand bekennt, bekehrt zu sein, sich taufen lässt, Mitglied dieser oder jener Kirche wird, das Abendmahl feiert, Sonntagschularbeit oder sonstige christliche Arbeit tut und sich dann später doch von Christus abwendet und dessen Autorität völlig leugnet, dann ist das doch der Beweis dafür, dass sich in seinem Herzen nichts, sondern nur in seinem äußeren Verhalten etwas geändert hat. So jemand hat sich in seinem äußeren Verhalten für eine gewisse Zeit durch die Lehre des Christentums verändert, ist aber nicht wiedergeboren.

Dieser Unterschied ist am deutlichsten bei Petrus und Judas zu sehen. Petrus versagte und sündigte auf schreckliche Weise, aber er harrte trotzdem aus bis ans Ende, denn Petrus glaubte wirklich an den Herrn Jesus. Der Herr sagt von ihm: „Ich aber habe für dich gebetet, auf dass dein Glaube nicht aufhöre“ (Lk 22,32). Eine Zeitlang stimmte sein Leben nicht mit seinem Glauben überein, er verleugnete seinen Meister. Aber Jesus Christus stellt ihn wieder her. Judas war dreieinhalb Jahre ein Jünger des Herrn Jesus und dabei doch ein Dieb, dem es nur um seine eigenen Interessen ging. Jesus nennt ihn einen Teufel. Sein Verrat tat ihm zwar später leid, aber es kam bei ihm nicht zu einer aufrichtigen Buße. Die Folge war: „Er ging hinaus und erhängte sich.“ Er ging „an seinen eigenen Ort“ (Apg 1,25). Daraus sehen wir den großen Unterschied zwischen einem wirklichen Christen und einem bloßen Bekenner. Petrus fiel, Judas aber fiel ab. Wer ist ein Überwinder, wenn nicht der, der glaubt (vgl. 1Joh 5,5)?

Nur der Glaube überwindet die Welt, nicht ein Lippenbekenntnis. Nur der stellt unter Beweis, wahrhaftig ein Jünger Jesu zu sein, der auch wirklich im Worte Jesu Christi bleibt. Die zuletzt genannte Bibelstelle ist an die Juden gerichtet, die an Christus als ihren Messias glauben (Joh 8,31). Doch nur, wenn sie in seinem Wort bleiben und Ihn auch als den leidenden, sterbenden und auferstandenen Heiland annehmen würden, würden sie die Wahrheit verstehen, und die Wahrheit würde sie frei machen (V. 32). Das wäre dann der Beweis dafür, dass sie wahrhaftig seine Jünger sind.

Dieselbe Bedeutung hat Lukas 9,61.62: „Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist geschickt zum Reiche Gottes.“ Die Hand an den Pflug zu legen ist ein guter Start. Doch wer sich umdreht und Vater und Mutter über den Herrn stellt, zeigt, dass sein Herz nicht bei dem Herrn ist. Orpa hatte einen guten Anfang gemacht. Doch als sie die entscheidende Wahl treffen musste, verließ sie Israel und den Gott Israels und wählte Moab (Ruth 1,14.15). Die Frau Lots ging mit aus Sodom heraus, aber sie blickte sich um und blieb zurück. Ihr Herz weilte noch in Sodom, wenn auch ihre Füße schon draußen waren. Sie war der Rettungsbotschaft letztlich ungehorsam und kam um.

Sei treu bis zum Tod

Oft wird Offenbarung 2,10 in diesem Zusammenhang angeführt:

Off 2,10: Sei getreu bis zum Tod, und ich werde dir die Krone des Lebens geben.

Wenn jemand nicht bis zum Tod treu ist, so zieht man den Rückschluss, wird er auch das ewige Leben nicht erlangen. Bei dieser Stelle geht es jedoch nicht um Errettung, sondern um Belohnung. Es steht nicht da, dass der Treue das ewige Leben erlangen wird, sondern die Krone des Lebens. Die Schrift spricht von fünf Kronen oder Kränzen:

  1. die unvergängliche Krone für das ausdauernde Laufen in der Rennbahn (1Kor 9,25.26),
  2. die Krone des Ruhmes oder der Freude für das Gewinnen von verlorenen Menschen für den Herrn Jesus (1Thes 2,19; Phil 4,1),
  3. die Krone der Gerechtigkeit, die allen verliehen wird, die das Erscheinen des Herrn lieben (2Tim 4,8),
  4. die Krone des Lebens für das Leiden um Jesu willen (Jak 1,12 und Off 2,10),
  5. die unverwelkliche Krone der Herrlichkeit für die, die die Herde Gottes hüten (1Pet 5,2-4).

Es kann sein, dass ich keinen solchen Siegeskranz erringe, und doch kann ich gerettet sein. Das Wort sagt: „Wenn das Werk jemandes verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer“ (1Kor 3,15). Kein Kind Gottes möchte natürlich nur mit Not errettet werden. Niemand möchte mit leeren Händen gerettet werden wie Lot aus Sodom. Aber hier geht es um Belohnung und nicht um Errettung.

Viele haben aufgegeben und gehen ihren Weg nicht mehr mit dem Herrn Jesus

Was fangen wir mit Johannes 6,66 an, wo es heißt:

Joh 6,66: Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm.

Es waren doch Jünger? Nun, das stimmt voll und ganz mit meinen früheren Ausführungen überein. Wir haben gesehen, dass der Herr zwischen echten und bloß äußerlichen Jüngern unterscheidet. Es folgte dem Herrn wohl eine große Anzahl von Jüngern nach, doch als Er über sein Leiden und Sterben sprach und ihnen sagte, dass sie nur ewiges Leben erlangen könnten, wenn sie sein Blut trinken und sein Fleisch essen würden (ein Hinweis auf den Glauben an den gestorbenen Heiland), da fielen sie ab. Diese Lehre war ihnen zu hart. Dieses Wort wollten sie nicht annehmen. Dadurch bewiesen sie, dass sie keine echten Jünger waren. Das stimmt mit dem überein, was Johannes später über die Antichristen seiner Zeit schreibt: „Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, würden sie wohl bei uns geblieben sein“ (1Joh 2,19).

Wenn jemand sich von Jesus Christus abwendet und dem christlichen Glauben abschwört, dann ist er nicht „von uns“ und war auch nie ein echter Jünger Jesu Christi.

Wollt ihr etwa auch weggehen?

In Johannes 6,67 sagt der Herr Jesus im Anschluss an den oben erwähnten Vers:

Joh 6,67: Wollt ihr etwa auch weggehen?

Und das ist an die Adresse der echten Jünger gerichtet. Was für einen Sinn hat diese Frage, wenn die Jünger den Herrn im Grunde gar nicht verlassen konnten? Erstens waren auch die „Zwölf“ nicht alle echte Jünger. Judas war ja dabei, und diese Frage war ganz bestimmt auch ein Appell an sein Gewissen. Doch hat diese Frage, auch von Judas abgesehen, einen Sinn. Damit soll nicht angedeutet werden, dass die „Zwölf“ wirklich die Absicht gehabt hätten, den Herrn zu verlassen. Mit dieser Frage wendet sich der Herr vielmehr an ihre Herzen. Simon Petrus gibt die Antwort, die aus dem Herzen jedes Gläubigen kommen sollte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens“ (Joh 6,68).

Die Schrift spricht aber doch von einem Abfallen vom Glauben?

Eine Reihe weiterer Einwände gründen sich auf Stellen, die von einem Abfallen vom Glauben sprechen, vom vergeblichen Glauben usw. Ich möchte sie hier anführen und kurz kommentieren:

2Thes 2,3.4: Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und geoffenbart worden sei der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, welcher widersteht und sich selbst erhöht über alles, was Gott heißt.

Diese Stelle hat nichts mit Abfallen vom persönlichen Glauben zu tun. Sie weist auf die Zukunft hin, wenn unter dem Antichristen alle Glaubenswahrheiten des Christentums aufgegeben werden. Das Folgende macht das deutlich. Der Sohn des Verderbens wird sich gegen jede Form der Verehrung Gottes erheben und sich selbst als Gott anbeten lassen. In den Anfängen erleben wir das heute schon. Auf vielerlei Weise wird an den Fundamenten des christlichen Glaubens gerüttelt. Viele haben das, was sie früher bekannten, über Bord geworfen. Im vergangenen Jahrhundert wurde von einem Teil der Christenheit die Gottheit Jesu Christi, der das fleischgewordene Wort Gottes ist, geleugnet. Heute geht man weiter und tastet die göttliche Autorität des geschriebenen Wortes an und stellt die Auferstehung Jesu Christi in Frage. Bald wird die Namenschristenheit den Inhalt des christlichen Glaubens völlig aufgeben und dem Antichristen folgen. Das ist der Abfall, der kommen muss, bevor der Tag des Herrn anbrechen kann.

Dieselben Gedanken finden wir in Römer 11,20-22:

Röm 11,20-22: Sie sind ausgebrochen worden durch den Unglauben; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich; denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht geschont hat, dass er auch deiner etwa nicht schonen werde. Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes: gegen die, welche gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Güte Gottes, wenn du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du ausgeschnitten werden.

Hier geht es ebenfalls nicht um ein Abfallen vom persönlichen Glauben. Der Apostel spricht von den Juden und nennt sie Zweige des Ölbaums. Israel war der Träger des Zeugnisses Gottes auf der Erde. Ihm galten die Verheißungen; Israel war der Gegenstand des Erbarmens Gottes. Aber wegen seines Unglaubens ist es abgehauen worden. An seiner Stelle wurden die Völker eingepfropft; Gottes Erbarmen richtete sich jetzt auf die Heiden. Gott baute sich aus ihnen ein Zeugnis auf. Wenn aber die Völker nicht bei der Güte Gottes blieben, würde das „heidnische“ Zeugnis ebenso abgehauen wie das jüdische, und Israel würde wieder eingepfropft werden. Bleibt die Christenheit bei der Güte Gottes? Unsere Zeit zeigt uns, dass das nicht der Fall ist. Daher gehen wir dem Augenblick entgegen, wo Gott das Zeugnis der Völker beiseitesetzen wird. Offenbarung 3,15.16 stimmt damit überein. Von der Gemeinde in Laodizea, die prophetisch die Kirche der Endzeit darstellt, bezeugt Jesus Christus:

Off 3,15.16: Weil du lau bist und weder kalt noch warm, so werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.

In den drei oben genannten Bibelstellen geht es also um ein Abfallen der Christenheit als Gesamtzeugnis hier auf der Erde und nicht um ein Abfallen vom persönlichen Glauben.

Hymenäus, Alexander usw.

Mit den obigen Ausführungen will ich nicht sagen, dass die Schrift nicht auch vom Abfallen einzelner Personen berichtet. Von Hymenäus und Alexander wird gesagt, dass sie „im Hinblick auf den Glauben Schiffbruch erlitten haben“ (1Tim 1,19). Von anderen heißt es, dass sie „vom Glauben abgeirrt sind“ (1Tim 6,21). Philetus und Hymenäus haben „den Glauben etlicher zerstört“ (2Tim 2,18). Und wieder andere werden in späteren Zeiten „vom Glauben abfallen“ (1Tim 4,1). Wie steht es nun damit?

Das Wort „Glauben“ kann drei Bedeutungen haben.

  1. Es kann sich auf den persönlichen Glauben an Jesus Christus beziehen, der mit der Seligkeit verbunden ist. Ein Beispiel davon haben wir in Apostelgeschichte 15,9. Petrus bezeugt von den bekehrten Heiden, dass Gott „durch den Glauben ihre Herzen gereinigt hat“.

  2. Mit dem Wort „Glauben“ kann auch die Gabe des Glaubens angedeutet werden wie in 1. Korinther 12,9 und Matthäus 21,21. Wir können dann vom Glaubensvertrauen sprechen.

  3. Es kann auch der Glaubensinhalt, das, was man glaubt, gemeint sein. So mahnt uns Judas, „für den ein für alle Mal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen“ (V. 3). Den persönlichen Glauben und auch das Glaubensvertrauen als Gnadengabe kann man nicht überliefern, wohl aber die Glaubenslehre.

In den vier Stellen der Timotheusbriefe geht es um diese dritte Bedeutung. Die Personen, von denen gesprochen wird, haben den Glaubensinhalt aufgegeben, indem sie falschen Lehren anhingen, wie zum Beispiel der, „dass die Auferstehung schon geschehen sei“, und sich zu den „Widersprüchen der fälschlich sogenannten Kenntnis“ bekannten und „auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen“ achteten. Im selben Sinne spricht Paulus über ein Abirren von der Wahrheit. Die Frage des persönlichen Glaubens an den Herrn Jesus wird hier völlig offengelassen. Was sich in der Christenheit als Gesamtheit in der Endzeit zeigen wird – ein Aufgeben des Glaubensinhalts –, das wurde bereits zur Zeit des Apostels Paulus bei einzelnen Personen gefunden. Diese Menschen verleugneten, was sie vorher bekannt hatten.

Vergeblicher Glaube

In 1. Korinther 15,2.14.17 spricht der Apostel über die Möglichkeit des vergeblichen Glaubens:

1Kor 15,2.14.17: durch welches ihr auch errettet werdet (wenn ihr an dem Worte festhaltet, das ich euch verkündigt habe), es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt habt …, wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt vergeblich, aber auch euer Glaube vergeblich … Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube eitel; ihr seid noch in euren Sünden.

Hier geht es aber doch nicht um den Glaubensinhalt, sondern um den selig machenden Glauben? Zugegeben, hier wird wirklich vom selig machenden Glauben geredet. Wann aber würde dieser Glaube vergeblich sein? Wenn es keine Auferstehung der Toten gäbe!! Paulus behauptet in diesem Abschnitt keineswegs, dass jemand vergeblich an den Herrn Jesus glauben könnte, weil er diesen Glauben aufgeben könnte. Was der Apostel hier sagt, ist nur der logische Schluss aus einer falschen Voraussetzung. Bei den Korinthern waren falsche Lehren eingedrungen. Es gab einige, die sagten, dass es keine Auferstehung der Toten gäbe. Nun, wenn das wahr wäre, dann wäre der Glaube an Christus eine vergebliche Sache. Dann wären wir noch in unseren Sünden und somit verloren.

Aber Christus ist auferstanden, und der Glaube ist keine vergebliche Sache.

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Mit freundlicher Genehmigung aus Können Gläubige verlorengehen?
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