Gottes Auseinandersetzungen mit Israel (2)
Jesaja 41

Hamilton Smith

© Soundwords, online seit: 07.12.2016, aktualisiert: 11.01.2017

In Kapitel 40 haben wir einen Aufruf an das Universum als ein Zeuge für die Herrlichkeit Gottes gehört. In diesem Kapitel haben wir aktuelle Zeugnisse der Herrlichkeit Gottes; erstens in seinen Handlungen im Gericht mit den götzendienerischen Nationen (Jes 41,1-7) und zweitens in seinem Handeln mit Israel in souveräner Gnade darin, indem Er die Nation durch einen gottesfürchtigen Überrest unter die letztendlichen Segnungen bringt (Jes 41,8-20). In Anbetracht dieser Vorhersagen bezüglich Gericht und Segnung wird nochmals die Nichtigkeit der Götzen offengelegt (Jes 41,21-29).

 Verse 1-7

Jes 41,1-7: 1 Wendet euch schweigend zu mir, ihr Inseln; und die Völkerschaften mögen neue Kraft gewinnen; sie mögen herannahen, dann mögen sie reden; lasst uns miteinander vor Gericht treten! 2 Wer hat vom Aufgang her den erweckt, dem Gerechtigkeit auf Schritt und Tritt begegnet? Er gab Nationen vor ihm hin und ließ ihn Könige unterjochen, machte sie wie Staub vor seinem Schwert, wie fortgetriebene Stoppeln vor seinem Bogen. 3 Er verfolgte sie, zog hin in Frieden einen Weg, den er mit seinen Füßen nie gegangen war. 4 Wer hat es gewirkt und getan? Der die Geschlechter ruft von Anfang an. Ich, der HERR, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe. 5 Die Inseln sahen es und fürchteten sich, es erbebten die Enden der Erde; sie näherten sich und kamen herbei: 6 Einer half dem anderen und sprach zu seinem Bruder: Sei mutig! 7 Und der Künstler ermutigte den Schmelzer; der mit dem Hammer glättet, ermutigte den, der auf den Amboss schlägt, und sprach von der Lötung: Sie ist gut. Und er befestigte es mit Nägeln, damit es nicht wankt.

Wie immer warnt Gott, bevor Er Gericht übt. Bevor also das Gericht über die götzendienerischen Nationen ausgeführt wird, werden diese dazu eingeladen, zu schweigen und auf Gott zu hören. Wir haben gerade erst gehört, dass die, „die auf den HERRN harren“, neue Kraft gewinnen (Jes 40,31). Jetzt werden die „Völkerschaften“ ermutigt, „heranzunahen“ und „neue Kraft“ zu gewinnen.

Sie werden dann gewarnt, dass Gott einen mächtigen Eroberer von Osten her erweckt hat, um die Nationen für ihren Götzendienst heimzusuchen. In einem späteren Kapitel (Jes 45,1) werden wir erfahren, dass damit Kores gemeint ist. Vor seiner unwiderstehlichen Macht werden die Nationen nicht mehr als Stoppeln sein. Er wird siegreich in Länder einziehen, die sein Fuß nie zuvor betreten hat. Aber hinter Kores wird die lenkende Macht des HERRN stehen – der Eine, der die ganze Geschichte der Generationen von Anfang an kennt. Der Eine, der der Erste ist vor allen und der der Letzte sein wird. Wer anders als der HERR könnte das Kommen des Kores zweihundert Jahre vor seiner Ankunft vorhersagen und so Ereignisse, die noch in der Zukunft liegen, beschreiben, als hätten sie sich schon ereignet? Es wird vergeblich sein, dass sich die Nationen in ihrer Angst den Götzen zuwenden werden. Es wird vergeblich sein, dass der Zimmermann und der Goldschmied sich gegenseitig ermutigen, neue Götzen zu entwerfen.

 Verse 8.9

Jes 41,8.9: 8 Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, Nachkommenschaft Abrahams, meines Freundes; 9 du, den ich von den Enden der Erde ergriffen und von ihren fernsten Gegenden her gerufen habe und zu dem ich sprach: Du bist mein Knecht, ich habe dich erwählt und nicht verschmäht

In den folgenden Versen (Jes 41,8-20) sehen wir die Herrlichkeit Gottes durch sein Handeln in Gnade mit Israel bestätigt. Mit den Worten „Du aber, Israel“ wendet sich Gott von den Heiden hin zur jüdischen Nation. Wie oft auch immer sie versagt haben und unter Gottes Regierungshandeln wegen ihres Götzendienstes gekommen sind, sie sind dennoch das Volk der souveränen Wahl Gottes, der Same Abrahams, des Freundes Gottes, der herausgerufen worden war aus den Großen der Erde und dazu auserwählt, um Gottes Diener und Zeuge für Ihn zu sein. Gott wird sein Volk in der Tat strafen, aber Er wird sie nicht hinausstoßen.

 Vers 10

Jes 41,10: Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.

Im Hinblick auf ihr Versagen sind sie unter das Gericht Gottes gekommen, aber im Hinblick auf die souveräne Auswahl Gottes werden sie am Ende gesegnet sein. Aber ihr Segen ruht einzig und allein auf Gott und seiner Gnade. Folglich kann Gott sagen: „Ich bin mit dir“; „Ich bin dein Gott“; „Ich stärke dich“; „Ich stütze dich“.

 Verse 11-13

Jes 41,11-13: 11 Siehe, beschämt und zuschanden sollen alle werden, die gegen dich entbrannt sind; deine Widersacher sollen wie nichts werden und umkommen. 12 Du wirst sie suchen und nicht finden, die Männer, die mit dir streiten; wie nichts und wie Nichtigkeit sollen die Männer werden, die dich bekriegen. 13 Denn ich, der HERR, dein Gott, ergreife deine rechte Hand, der ich zu dir spreche: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!

Darüber hinaus wird uns eindeutig gesagt, dass alle Nationen, die sich Israel entgegenstellen, letztlich beschämt, verflucht und umkommen werden. Die, die mit Israel Krieg führen, werden zu „nichts“ werden. Nicht dass Israel Kraft hätte, aber weil der HERR, Israels Gott, Israel „halten“ und „helfen“ wird.

 Verse 14-16

Jes 41, 14-16: 14 Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel; ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels. 15 Siehe, ich habe dich zu einem scharfen, neuen Dreschschlitten gemacht, mit Doppelschneiden versehen: Du wirst Berge dreschen und zermalmen und Hügel der Spreu gleichmachen; 16 du wirst sie worfeln, dass der Wind sie entführt und der Sturm sie zerstreut. Du aber, du wirst in dem HERRN frohlocken und dich rühmen in dem Heiligen Israels.

Sich selbst überlassen ist Jakob nichts als ein Wurm und Israel nur ein „Häuflein“, aber Jahwe ist der Erlöser und Helfer Israels. Deswegen wird Israel nicht nur während des Gerichtes an den Nationen bewahrt werden, sondern Israel wird in den Händen Gottes ein Werkzeug sein zur Ausführung des Gerichtes an den Nationen, die sich Israel entgegenstellten, und ein Werkzeug zur Zerschmetterung derer, durch die das Volk zerschmettert wurde.

Auf diese Weise werden wir hingeleitet zu den Tagen, wenn Israel erlöst von allen seinen Feinden im HERRN jubeln und sich in dem Heiligen Israels rühmen werden.

 Verse 17-20

Jes 41,17-20: 17 Die Elenden und die Armen, die nach Wasser suchen, und keins ist da, deren Zunge vor Durst vertrocknet: Ich, der HERR, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen. 18 Ich werde Ströme hervorbrechen lassen auf den kahlen Höhen, und Quellen inmitten der Talebenen; ich werde die Wüste zum Wasserteich machen und das dürre Land zu Wasserquellen. 19 Ich werde Zedern in die Wüste setzen, Akazien und Myrten und Olivenbäume, werde in die Steppe pflanzen Zypressen, Platanen und Buchsbäume miteinander; 20 damit sie sehen und erkennen und zu Herzen nehmen und verstehen allesamt, dass die Hand des HERRN dies getan und der Heilige Israels es geschaffen hat.

Aber dieser göttliche Überrest der Nation – das „Häuflein Israel“ (Jes 41,14) – durch den die Nation wiederhergestellt werden wird, setzt sich aus den „Elenden und Armen“ zusammen; aus denen, die empfinden, dass eine Welt ohne Christus nichts als eine „Wüste“ ist. Wenn sie sich in ihrem Elend und ihrer Armut, in Leiden und Trostlosigkeit hin zu dem HERRN wenden, wird Er „sie erhören“. Die Welt mag sie vertreiben, aber der „Gott Israels wird sie nicht verlassen“. Er wird in ihrem Interesse eingreifen und das trockene Land zu Strömen von Wasser und die Wüste zu einem Garten machen. Das Ergebnis wird sein, dass sie letztendlich die Wege des HERRN sehen, darüber nachdenken und sie verstehen und dann dahin gebracht werden zu bekennen, „dass die Hand des HERRN dies getan“ hat.

 Verse 21-23

Jes 41,21-23: 21 Bringt eure Rechtssache vor, spricht der HERR; bringt eure Beweisgründe herbei, spricht der König Jakobs. 22 Sie mögen herbeibringen und uns verkünden, was sich ereignen wird: Das Frühere, was es ist, verkündet, damit wir es zu Herzen nehmen und dessen Ausgang wissen; oder lasst uns das Künftige hören, 23 verkündet das später Kommende, damit wir erkennen, dass ihr Götter seid! Ja, tut Gutes oder tut Böses, damit wir uns gegenseitig anblicken und es miteinander sehen.

Der HERR hat das kommende Gericht über die götzendienerischen Nationen und die zukünftigen Segnungen des wiederhergestellten Israels vorhergesagt. In Blick auf diese gerichtlichen und gnädigen Handlungen fordert der HERR nun die Heiden und ihre Götzen heraus. Können ihre Götter voraussagen, was in der Zukunft geschehen wird, oder zeigen, was in der Vergangenheit geschah? Ja, können sie überhaupt etwas tun, Gutes oder Böses?

 Vers 24

Jes 41,24: Siehe, ihr seid nichts, und euer Tun ist Nichtigkeit; ein Gräuel ist, wer euch erwählt.

Gott selbst beantwortet die Herausforderung. Dieses Götzen sind „nichts“ und ihr Tun „Nichtigkeit“. Der Mensch, der sein Vertrauen in sie setzt, ist in den Augen des HERRN ein Gräuel.

 Vers 25

Jes 41,25: Ich habe ihn von Norden her erweckt, und er kam herbei – von Sonnenaufgang her den, der meinen Namen anruft. Und er tritt auf Fürsten wie auf Lehm und wie ein Töpfer, der Ton zerstampft.

Jahwe hält sein Werkzeug bereit, um eben solche zu bestrafen. Einen, der von Norden und Osten kommen wird; und während er den Namen des HERRN anruft, wird er die götzendienerischen Nationen zertrampeln.

 Vers 26

Jes 41,26: Wer hat es verkündet von Anfang an, dass wir es wüssten? – und von ehedem, dass wir sagen könnten: Es ist recht? Ja, da war keiner, der es verkündete, ja, keiner, der es hören ließ, ja, keiner, der eure Worte gehört hätte.

Wer unter den Götzen kann das Ende von Anfang an verkünden? Götzen können weder etwas zeigen noch sprechen noch hören.

 Verse 27-29

Jes 41,27-29: 27 Als Erster habe ich zu Zion gesagt: Siehe, siehe, da ist es! Und Jerusalem will ich einen Freudenboten geben! 28 Und ich sah hin, und da war niemand, und unter diesen war kein Ratgeber, dass ich sie hätte fragen können und sie mir Antwort gegeben hätten. 29 Siehe, sie alle sind Eitelkeit, Nichtigkeit sind ihre Machwerke, Wind und Leere ihre gegossenen Bilder.

Derjenige, der der Erste ist (vgl. Jes 41,4) ruft Zion zu, diese Götzen in all ihrer Ohnmacht zu sehen und sich dann, im Gegensatz dazu, daran zu erinnern, dass Jahwe Zion Einen geben wird, der gute Nachricht bringt. Unter den Götzendienern war kein Mensch, der Rat geben konnte oder, wenn er herausgefordert wurde, hätte Antwort geben können. Ihre Götzen sind Eitelkeit, nichts als „Wind und Leere“.  

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Übersetzt aus God’s Controversies with Israel. Isaiah 40 to 57. A Brief Exposition, 1941
Quelle: www.stempublishing.com

Übersetzung: Philipp-Richard Schulz


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