Gedanken über Anbetung (1)
Was ist Anbetung?

aus dem Französischen

© SoundWords, online seit: 11.09.2008, aktualisiert: 14.07.2022

Leitverse: Matthäus 4,10; Johannes 1,23

Anbeten bedeutet, Gott etwas zu geben

1Chr 29,13.14: Und nun, unser Gott, wir preisen dich, und wir rühmen deinen herrlichen Namen. Denn wer bin ich, und was ist mein Volk, dass wir vermögen, auf solche Weise freigebig zu sein? Denn von dir kommt alles, und aus deiner Hand haben wir dir gegeben.

In der griechischen Sprache gibt es zwei Wörter für Anbetung: proskuneo und latreno. Das erste Wort bedeutet „sich verbeugen“ oder „huldigen“, „sich niederwerfen, niederknien, um anzubeten“ (Mt 2,2.11; 4,10; Joh 4,20.21; Off 4,10). Im Alten Testament bedeutet das am meisten benutzte Wort für Anbetung auch „sich niederwerfen“; man findet es zum Beispiel in 1. Mose 18,2. Das zweite Wort, das eher für den Gottesdienst im Heiligtum benutzt wird, wird oft mit „Dienst“ oder „dienen“ übersetzt (Heb 9,1.6.9.14; 10,2; Phil 3,3); aber die richtige Übersetzung muss „Anbetung“ und „anbeten“ heißen.

Die allgemeine Bedeutung ist also für diejenigen, die sich Gott nähern, Ihn, den Vater, zu loben und Ihm Ehre zu erweisen in Bezug auf das, was Er in sich selbst ist. Anbeten bedeutet, Gott etwas zu geben (1Chr 29,13.14).

Oft ist Anbetung auch das Gegenteil von Beten, denn beim Beten bittet man üblicherweise um etwas, bei der Anbetung gibt man Gott etwas. Es ist wahr, man kann auch im Gebet Gott anbeten und diese Anbetung schließt die übliche Bedeutung des Wortes ein, aber ich kann beten, ohne anzubeten.

Gewöhnlich ist man der Meinung, dass die „öffentliche Anbetung“, der öffentliche Gottesdienst, dazu da ist, dass Sünder sich durch die Predigt bekehren oder die Gläubigen erbaut werden. Das Evangelium Ungläubigen zu verkündigen, ist nicht Anbetung, auch wenn es dazu führen kann, dass dies in einem Herzen, das sich der Gnade Gottes öffnet, geschieht. Anbetung ist auch nicht Nachdenken über Gottes Wort, auch wenn es dadurch zum Lobpreis bei den Erkauften des Herrn kommen kann.

Den Dienst am Evangelium mit dem Dienst der Anbetung zu vermischen, ist gefährlich und dazu geeignet, den Unterschied, den Gott zwischen der Welt und der Gemeinde gemacht hat, zu zerstören. Irgendeine Predigt zu hören ist nicht Anbetung. Die Predigt hat ihren Ursprung bei Gott und kommt zum Hörenden von oben herab, während die Anbetung vom Herzen des Gläubigen zu Gott aufsteigt. Leider ist in der Christenheit die Anbetung fast verlorengegangen! Die Welt wird eingeladen, Gott anzubeten, während Gottes Volk sich da hineinmischt. In derselben Versammlung wird dann den Ungläubigen das Evangelium gepredigt. Gottes Wort möchte diese beiden Dinge auseinanderhalten; Satan hat sie zum Nachteil der Kinder Gottes und zur Unehre des Herrn vermischt, denn es steht geschrieben: „Das Opfer der Gottlosen ist dem HERRN ein Gräuel“ (Spr 15,8; 21,27; vgl. auch Jes 1,10-15 und Ps 50,14-21).

Wahre Anbetung ist nichts anderes als die frohe Antwort und der Dank des Herzens an Gott, wenn es erfüllt ist von den erhaltenen Segnungen aus der Höhe … Es ist die Ehrerbietung und Anbetung Gott gegenüber aufgrund dessen, was Er in sich selbst ist und was Er für diejenigen ist, die Ihn anbeten. Anbetung ist das, was uns im Himmel beschäftigen wird, und schon hier auf Erden ist sie ein gesegnetes Vorrecht für uns … Anbetung ist gemeinsame Huldigung an Gott, ob durch Engel oder Menschen … Gott loben ist danken, und wirkliche Anbetung ist, sich in geistlicher Beugung der Eigenschaften Gottes, seiner Gnade und Macht zu erinnern. In der Anbetung nähern wir uns Gott und richten wir uns an Ihn (J.N. Darby).

Die jüdische und die christliche Anbetung

Heb 9,7.8: In die zweite [Hütte] aber ging einmal im Jahr allein der Hohepriester, nicht ohne Blut, das er für sich selbst und für die Verirrungen des Volkes darbringt, wodurch der Heilige Geist dieses anzeigt, dass der Weg zum Heiligtum noch nicht offenbart ist.

Heb 10,19: Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu, auf dem neuen und lebendigen Weg, den er uns eingeweiht hat durch den Vorhang hin, das ist sein Fleisch.

Lies Hebräer 9–10.

Unter dem Gesetz war Gott bekannt als derjenige, der fordert, und nicht als derjenige, der gibt. Sein Segen war auf Gehorsam gegenüber seinen Geboten gegründet. Er wohnte im Dunkel (5Mo 4,11; 5,22.23). Er offenbarte sich nicht. Nicht dass das Gesetz schlecht gewesen wäre (es ist im Gegenteil heilig, gerecht und gut), aber der sündige Mensch konnte den gerechten Forderungen nicht nachkommen. Wenn es nicht übertreten worden wäre, wäre Gott derjenige gewesen, der empfangen hätte. Aber im Evangelium ist Er immer derjenige, der gibt! Er gab denjenigen, die nichts anderes als das ewige Verderben verdient hatten, das Beste, was Er hatte.

Im Hebräerbrief wird der Unterschied der Stellung eines Israeliten gegenüber der Stellung eines Christen beschrieben. Für den Israeliten war der Weg zum Heiligtum noch nicht geöffnet (Heb 9,8). Die dargebrachten Opfer konnten noch nicht die Sünde wegnehmen (Heb 9,9; 10,4.11). Der Hohepriester musste für seine eigenen Sünden opfern (Heb 5,3). Der Christ aber ist für immer vollendet ( Heb 10,14), sein Gewissen ist gereinigt (Heb 9,14). Er hat auf diese Weise völligen Zutritt zum Heiligtum, denn der Vorhang ist zerrissen und der Weg zu Gott offen (Heb 10,19-22).

Die Gnade Gottes ist die Quelle von allem: Gott ist der Gebende!

Die Gabe Gottes – die Grundlage der Anbetung seiner Kinder

Lies Johannes 4,1-30.

Joh 4,10: Wenn du die Gabe Gottes kenntest und wüsstest, wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.

Diese Worte Jesu sprechen von den Strömen der Gnade Gottes, die von dem Sohn durch den Heiligen Geist in unser Herz fließen; und wie die Wasser eines Flusses wieder zu ihrer Quelle zurückfließen, so geschieht auch Anbetung. Sie ist der Ausdruck der Seele, die Gott als den Gebenden erkannt hat; sie kennt den Sohn, durch den die Gabe vom Himmel herunterkommt; sie hat das lebendige Wasser Gottes, den Heiligen Geist, geschmeckt. Durch diesen Geist hat sie in ihrem Herzen eine Quelle lebendigen Wassers bekommen, die ins ewige Leben quillt, und durch Anbetung und Lobpreis steigt sie wieder zu ihrer Quelle nach oben empor (Joh 4,10.14.21). Es ist die Antwort einer Seele, die entdeckt hat, dass sie durch den Ratschluss Gottes gerettet und geheiligt ist und dass dieser Ratschluss durch Gott den Sohn geschehen ist, durch ein Opfer, das die Sünden für immer ausgelöscht und dem Sünder damit ein völlig gereinigtes Gewissen gegeben hat. Der Heilige Geist gibt dem Sünder Zeugnis davon: „Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken“ (Heb 10,7-17).

Die Seele solch eines Gläubigen ruft: „Abba, Vater“, der Name, der all jenen offenbart ist, die die „Gabe Gottes“ empfangen haben und denen Er das „Recht gab, Kinder Gottes zu werden“ (Joh 1,12). Sie gehören zu den „wahren Anbetern“, die der Vater sucht, damit sie Ihn „im Geist und Wahrheit anbeten“ (Joh 4,23).

Gott die Früchte bringen, die Er wünscht

Lies 5. Mose 26,1-11.

5Mo 26,1: So sollst du von den Erstlingen aller Frucht des Erdbodens nehmen, die du von deinem Land einbringen wirst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, und sollst sie in einen Korb legen und an den Ort gehen, den der HERR, dein Gott erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen.

Als die Israeliten im Land Kanaan angekommen waren, mussten sie Gott an dem Ort, den Er erwählt hatte, dass sein Name dort wohne, von den Erstlingsfrüchten des Landes opfern. Der treue Israelit musste zum Hohepriester gehen und vor ihm bekennen, dass er nun in das Land, das Gott ihm gegeben hatte, eingegangen ist; und indem er Gott seinen Korb mit den Erstlingsfrüchten opferte, bezeugte er damit diese Tatsache. Ohne vorher in das verheißene Land eingegangen zu sein, es in Besitz genommen zu haben und darin zu wohnen, war solch ein Dienst der Anbetung ja nicht möglich. Für uns als Christen bedeutet das, dass wir in dem Maß anbeten, wie wir uns der Segnungen, die uns in Jesus Christus gegeben sind, bewusst sind (Eph 1,3; 2,4-6.18).

Dann musste der Israelit sagen: „Ein umherirrender Aramäer war mein Vater; und er zog nach Ägypten hinab und hielt sich dort auf als ein geringes Häuflein; und er wurde dort zu einer großen, starken und zahlreichen Nation. Und die Ägypter misshandelten uns und bedrückten uns und legten uns einen harten Dienst auf. Da schrien wir zu dem HERRN, dem Gott unserer Väter; und der HERR hörte unsere Stimme und sah unser Elend und unsere Mühsal und unseren Druck. Und der HERR führte uns aus Ägypten heraus mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit großem Schrecken und mit Zeichen und mit Wundern; und er brachte uns an diesen Ort und gab uns dieses Land, ein Land, das von Milch und Honig fließt. Und nun siehe, ich habe die Erstlinge der Frucht des Landes gebracht, das du, HERR mir gegeben hast“ (5Mo 26,5-10). Dann stellte er diese Gaben vor den HERRN, seinen Gott, und verneigte sich vor Ihm.

Die Erinnerung an seinen Zustand als schuldiger Sünder lässt den Anbetenden noch inniger anbeten. Die „Früchte“, die er Gott darbringt, sind „die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen“ (Heb 13,15); diese sind „geistliche Schlachtopfer, Gott wohlangenehm durch Jesus Christus“ (1Pet 2,5). Solch ein Lobgesang ist „lieblich“ (Ps 147,1), er entsteht durch das, was der Heilige Geist den Gläubigen über seinen Retter und Herrn Jesus Christus entdecken ließ.

Dies ist Anbetung. Der Anbetende sitzt selbst in den himmlischen Örtern in Christus, gesegnet mit allen geistlichen Segnungen; er bringt dem Herrn die köstlichen Früchte des Lobpreises und der Anbetung dar, die aus seinem Herzen kommen, das voll von Christus ist.

Der Vater sucht Anbeter

Lies Johannes 4,1-26 und 1. Johannes 3,2.

Joh 4,23: Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter.

Israel war der Sohn Gottes, sein Erstgeborener (2Mo 4,22); die Söhne Israels waren Söhne des Ewigen, ihres Gottes (5Mo 14,1). Gott war der Vater Israels und Ephraim war sein Erstgeborener (Jer 31,9). Aber sie hatten Gott nie als Vater angebetet: „Niemand … erkennt den Vater als nur der Sohn und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will“ (Mt 11,27). Diese Offenbarung ist eine persönliche: Gott in seiner Beziehung zu seinem himmlischen Volk als Vater erkennen und Ihn als solchen anbeten.

Diese Erkenntnis haben wir durch den Sohn: „Der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat ihn kundgemacht“ (Joh 1,18). Nach seinem vollbrachten Werk hat der Herr Jesus die Seinen in diese Verbindung mit dem Vater eingeführt: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater“ (Joh 20,17). Der Apostel Johannes schreibt den Kindern im Glauben: „Ich schreibe euch, Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt“ (1Joh 2,14).

Die Israeliten mussten jedes Jahr drei Mal nach Jerusalem gehen, um dort anzubeten (5Mo 16,16). Während des Tausendjährigen Reiches werden alle Nationen jedes Jahr nach Jerusalem hinaufziehen, um dort anzubeten (Sach 14,16-19). Aber Gott sucht wahrhaftige Anbeter, für die Anbetung keine äußere Form, sondern eine Herzenssache ist.

In Johannes 4,21 sagt der Herr zu der Frau am Brunnen bei Sichar: „Es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.“ Der Name des Vaters ist dieser armen Sünderin vorgestellt worden als jemand, der von Herzen angebetet werden soll, wenn das Herz durch die Gnade erneuert sein wird. Ohne Zweifel musste dieser Name sie anziehen, denn was gibt es Schöneres für die Seele eines Waisenkindes als der Name des Vaters? Allerdings konnte sie diese Wahrheit noch nicht verstehen, aber die Stunde würde kommen, wo sie verstehen wird, denn allein der Herr kennt diese Stunde. Selbst die Jünger, die immer mit dem Herrn zusammen waren, verstanden den Namen des Vaters erst, als der Herr Jesus ihnen den Namen des Vaters vor dem Kreuz offenbarte, obwohl sie von Ihm gelehrt worden waren, den Namen des Vaters im Gebet auszusprechen (Joh 14,7.10; Mt 6,7.13).

Wir wollen nicht vergessen, dass der Tod des Herrn Jesus und seine Auferstehung notwendig waren, damit jemand diese neue Verbindung als Sohn zum Vater erfassen kann. Er hat es selbst gesagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Joh 12,24). Er musste sterben und auferstehen, bevor Er der Maria Magdalena erscheinen konnte, um ihr zu sagen: „Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott“ (Joh 20,17). Christus musste in den Himmel hinaufsteigen und der Heilige Geist musste herabkommen, bevor der von neuem geborene Sohn rufen kann: „Abba, Vater“ (Joh 20,17.22; Röm 8,15).

Nur Söhne können den Vater kennen und anbeten. Der Name unseres leiblichen Vaters wird als solcher nur von der Familie gekannt. So verhält es sich auch gleicherweise mit denjenigen, die von dem Geliebten angenommen sind; nur diese kennen den Namen des Vaters wirklich. Nur durch die Söhne wird sein Name geehrt. Der Herr Jesus sagt: „Ich will deinen Namen meinen Brüdern kundtun; inmitten der Gemeinde will ich dir lobsingen“ (Heb 2,12).

Wen beten wir an?

Mt 4,10: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen.

Mk 1,10.11: Sogleich, als er aus dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich teilen und den Geist wie eine Taube auf ihn herniederfahren. Und eine Stimme erging aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

Der Herr Jesus antwortete Satan, der Ihn mit den Herrlichkeiten der Welt versuchen wollte: „Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen“ (Mt 4,10). Als Er feststellte, dass sein Volk Ihn verwarf, sagte Er: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir“ (Mt 11,25). Der Herr Jesus betet Gott, seinen Vater an.

Der Apostel Paulus kannte einen Gott und Vater, der ihn gesegnet hatte mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern, in Christus (Eph 1,3), und diese Erkenntnis erfüllte sein Herz so sehr mit Anbetung, dass der Lobpreis zu Gott emporstieg, der die Ströme seiner Gnade in sein Herz fließen ließ.

Ebenso Petrus; auch er kannte einen Gott und Vater, der ihn wiedergeboren hatte „durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten“ (1Pet 1,3), und dieser Gedanke füllte ebenso sein Herz mit Lobpreis, dass die Anbetung zu dem Gott und Vater des Herrn Jesus Christus, der ihn so gesegnet hatte, aufstieg.

Wer ist der, den wir anbeten sollen? Hören wir die Antwort in den folgenden Versen: „Und sogleich, als er aus dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich teilen und den Geist wie eine Taube auf ihn herniederfahren. Und eine Stimme erging aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (Mk 1,10.11). Hier wird die Dreieinigkeit offenbart: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist; drei Personen, zweifellos verschieden und doch, wie es an anderer Stelle heißt: „Der HERR, unser Gott, ist ein HERR“ (5Mo 6,4).

Die Seraphim verhüllen ihr Angesicht vor Ihm und sprechen ohne Unterlass: „Heilig, heilig, heilig“ (Jes 6,2.3). Die vierundzwanzig Ältesten fallen auf ihr Angesicht und beten Ihn an, indem sie sprechen: „Du bist würdig, o unser Herr und Gott, zu empfangen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden“ (Off 4,10.11). Dem Sohn gebührt dieselbe Ehre, denn „durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden“ (Kol 1,16). Er ist auch der Gott und Retter, der uns „gerettet hat durch die Waschung der Wiedergeburt und die Erneuerung durch den Heiligen Geist“ (Tit 3,4.6).

Wenn sich die Anbetung an den Vater richtet, so hat sie zur gleichen Zeit den Sohn zum Gegenstand. Er ist der Mittelpunkt der Lobpreisung, und das wird bis in alle Ewigkeit so bleiben, so wie wir Ihn in Offenbarung 5 als das Lamm inmitten des Thrones sehen. Denn durch Ihn steigt unser Lobpreis bis zum Vater auf. Wie gesagt ist Gott der Gegenstand des wahren Gottesdienstes, Christus dessen Inhalt und der Heilige Geist die Kraft.

„Gott ist Licht und gar keine Finsternis ist in ihm“ (1Joh 1,5). Er ist ein Gott, der keine Gemeinschaft mit dem Bösen haben kann, so dass, wir, „wenn wir [Christen] sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und in der Finsternis wandeln, lügen und nicht die Wahrheit tun“ (1Joh 1,6). Achten wir also darauf, dass wir nicht in der Finsternis wandeln und nicht mit solchen anbeten, die absolut keine Gemeinschaft mit Ihm haben.

„Gott ist Liebe. Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten. Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühnung für unsere Sünden“ (1Joh 4,8-10). Ist dies der Gott, den wir anbeten? Kennen wir den Gott, der in sich selbst Liebe ist; der uns geliebt hat, als wir noch ohne Gott waren; der, als wir noch Sünder waren, Christus für uns in den Tod gegeben hat; der, als wir noch Feinde waren, uns durch den Tod seines Sohnes mit sich selbst versöhnt hat? Dann wollen wir diesem Gott die Ehre geben, der sich völlig offenbart hat (Röm 5,6-11). Beten wir Ihn also in völliger Zuversicht an – in Gemeinschaft mit denjenigen, die dieselbe Zuversicht zu Ihm haben, weil sie Ihn kennen.

O Herr, deiner großen Liebesmacht
sei Dank und Anbetung dargebracht
von deiner erlösten Schar,
die ewig verloren war,
gerettet durch deine Liebesmacht.

O Herr, deine große Liebesmacht
hat rechtzeitig Hilfe mir gebracht.
Du rettest vom ewgen Tod
und nahmst meine Sündennot.
O wunderbar starke Liebesmacht![1]


Originaltitel: „Pensées sur l’adoration (1)“
Mit freundlicher Genehmigung: http://www.bible-notes.org

Übersetzung: H. Seitzinger

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Anmerkungen

[1] Aus einem alten Liederbuch.

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