Gebetshindernisse
Wenn Gebete nicht erhört werden

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© SoundWords, online seit: 09.05.2001, aktualisiert: 30.05.2022

Wenn Gebete nicht erhört werden

Geht es dir auch manchmal so, dass du zum Himmel rufst und keiner daheim zu sein scheint? Wenn wir ehrlich sind, geht es uns doch schon einmal so, und wir fragen: Was ist los, warum hört Gott nicht auf mein Rufen? Er hat doch gesagt: „Lasst eure Anliegen vor mir kundwerden.“ Und trotzdem dann dieses Gefühl, dass das Gebet nicht weiter ging als zur Zimmerdecke. Warum? Dieser Frage wollen wir einmal nachgehen.

Ein Prediger fasste es einmal wie folgt zusammen:

  • Wenn die Bitte falsch ist, sagt Gott: „Nein.“
  • Wenn der Zeitpunkt falsch ist, sagt Gott: „Später.“
  • Wenn du selber falschliegst, sagt Gott: „Wachse.“
  • Aber wenn sowohl die Bitte als auch der Zeitpunkt und du selber stimmen, sagt Gott: „Ja.“

Wir wollen uns diese Punkt einmal genauer anschauen.

Unangebrachte Bitten

Es scheint doch eine peinliche Angelegenheit zu sein, wenn Gott sagen muss: Deine Bitten sind unangebracht. – Dennoch sind wir nicht davor gefeit, Gott unangebrachte Bitten vorzulegen. Zu unserem Trost wollen wir uns an einige biblische Stellen erinnern, wo Jesu Jünger dem Herrn unangebrachte Bitten vorlegten.

Denken wir nur einmal an die Begebenheit auf dem Berg der Verklärung. Petrus, Johannes und Jakobus sind dort mit dem Herrn auf dem Berg, und der Herr wird vor ihren Augen umgestaltet. Dann erscheinen noch Elia und Mose, und da bricht es aus Petrus heraus: „Es ist gut, das wir hier sind.“ Das hätten wir doch auch gesagt, oder? Weiter spricht Petrus: „Lass uns drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine.“ Nun, Petrus wusste nicht, was er sagte. Aber es war sein sehnlichster Wunsch, dort mit dem Herrn zu sein – in guter Gemeinschaft mit Elia und Mose. Und doch war es eine unangebrachte Bitte. Denn sofort kommt eine lichte Wolke, Elia und Mose verschwinden und eine Stimme kommt aus der Wolke: „Dieser ist mein geliebter Sohn.“ Dann verblasst die Vision der Herrlichkeit, die Wolke erhebt sich, die Stimme verstummt, aber – Gott sei Dank – der Herr Jesus bleibt. Unmissverständlich sagt Gott damit: Petrus, das war eine unangebrachte Bitte, ich kann sie dir nicht gewähren.

Oder wir denken an die Geschichte, als Johannes und Jakobus den Herrn fragten: „Lehrer, wir wollen, dass du uns tust, um was irgend wir dich bitten werden. Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll? Sie aber sprachen zu ihm: Gib uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen in deiner Herrlichkeit.“ Die Antwort des Herrn kennen wir; der Herr sagt ihnen mit anderen Worten: Eure Bitte ist unangebracht! Wollt ihr euch mit mir vergleichen?

Ein anderes Mal waren sie wieder unterwegs und die Botschaft des Herrn wurde nicht so aufgenommen wie gewünscht. Und wieder sind es Johannes und Jakobus, die eine unangebrachte Frage bzw. Bitte vor den Herrn legen. „Sollen wir Feuer vom Himmel kommen lassen?“, war ihre Frage, und der Herr antwortete: „Ihr wisst nicht, wes Geistes Kinder ihr seid!“ Nein, auch diese Bitte ist unangebracht!

So sehen wir, dass wir mit unseren unangebrachten Bitten in bester Gesellschaft sind, aber es macht uns auch klein und demütig, wenn wir bedenken, dass es gerade diese hervorragenden Jünger waren, die sich am nächsten beim Herrn aufhielten. Dabei wollen wir aber bedenken, dass wir die Gabe des Geistes bereits empfangen haben und die Jünger noch auf deren Empfang warteten. Zum Glück liebt uns unser Vater zu sehr, als das Er jede unserer Bitten erhören würde. Er wird auf unsere Gebete antworten, aber seine Antwort kann eben manchmal auch „Nein“ sein.

Wenn Gott „Noch nicht!“ sagt

Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles sofort geschehen muss. Wir gehen einkaufen und ärgern uns, wenn an der Kasse eine lange Schlange steht. Wenn wir etwas moderner sind, gehen wir online shoppen und können es dann kaum erwarten, bis der Paketservice vor der Tür steht und wir unsere gekaufte Ware in Empfang nehmen können. Wir leben in einer sogenannten „Fast-Food-Gesellschaft“, wir möchten alles gleich und sofort haben: Spaß direkt, ohne Verzögerung. Nein, Verzögerungen können wir uns einfach nicht mehr leisten, dafür ist unser Leben zu kurz und die Zeit zu schnelllebig. Viele Dinge sind schon out oder vom technischen Fortschritt überholt, kurz nachdem man sie gekauft hat (siehe z.B. Computer).

Wenn wir Familie haben, dann kennen wir das Stöhnen unserer Kleinen, wenn wir auf der Urlaubsfahrt gerade den Heimatort verlassen haben und dann von der Rückbank im Auto die Frage kommt: „Wann sind wir da?“ Du sagst: „Noch nicht“; in der Regel fängt dann das Gejammer erst richtig an. Ob Groß oder Klein, wir können alle sehr schlecht mit einem „Noch nicht“ leben. Da kommt der Paketservice angefahren und … geht zum Nachbarn. Wie fühlst du dich dann?

Und so wie wir im Leben lernen müssen, damit umzugehen, müssen wir das auch im geistlichen Bereich lernen. Wenn wir eine Bitte haben, von der wir überzeugt sind, dass sie Gott ehrt, dann könnte es trotzdem sein, dass Er uns sagt: „Noch nicht!“ Vielleicht ist noch etwas in unserem Leben, was Er gern bereinigt sehen möchte; vielleicht sind unsere Beweggründe noch nicht wirklich rein und lauter; vielleicht möchte unser himmlischer Vater auch, dass wir eine Lektion in Sachen Geduld lernen. Es gibt viele Gründe, warum Gott manchmal sagt: „Noch nicht!“ Denn es kann auch noch andere Gründe geben, warum Gott unsere Gebete nicht oder noch nicht erhört, und die wollen wir uns nun anschauen.

Gebetshindernisse

Bei jedem  nicht erhörten Gebet ist es wichtig, alle drei möglichen Hinderungsgründe zu prüfen. Wenn wir aber vor einer langen Liste nicht erhörter Gebete stehen, sollten wir vielleicht der dritten Kategorie besondere Beachtung schenken. Es ist unwahrscheinlich, dass alle unsere Bitten unangebracht sind, auch wenn manche es durchaus sein mögen. Es ist unwahrscheinlich, dass der Zeitpunkt immer falsch ist, auch wenn wir Gott vielleicht manchmal voraus sind. Wahrscheinlicher ist, dass etwas in unserem Leben nicht stimmt und dass das unsere Gebete blockiert, und zwar auch die, die angemessen sind und deren Zeitpunkt in Ordnung ist.

Und dennoch, wenn Gebete nicht erhört werden, wollen die meisten Leute wissen, was mit Gott los ist. Das ist eine normale menschliche Reaktion. Es ist leichter, Gott die Schuld zuzuschieben, als in den Spiegel zu schauen und zu sagen: Vielleicht liegt das Problem bei mir.

1. Alles außer Gebet

Die häufigste Ursache für nicht erhörte Gebete ist Gebetslosigkeit. Jakobus drückt es so aus:

Jak 4,2: Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet.

Wir müssen an diesem Punkt ehrlich zu uns selbst sein. Ist es nicht so: Wir beschließen, für eine Sache zu beten, wir denken auch tatsächlich hin und wieder daran und erzählen es auch Freunden, dass wir für diese oder jene Sache beten sollten. Irgendwann merken wir, dass sich an einer bestimmten Sache nichts tut, und wir müssen bekennen, dass wir kaum oder gar nicht wirklich ernsthaft vor Gott im Gebet waren. Wir sind vielleicht bereit, mit vielen Geschwistern über eine bestimmte Not zu reden; vielleicht holen wir uns sogar Hilfe in Selbsthilfebüchern oder lesen ein geistliches Buch zu diesem oder jenem Thema, aber wirklich ernsthaft und erwartungsvoll gebetet haben wir nicht. Das ist das erste Hindernis dafür, dass Gott unsere „Gebete“ nicht erhört. Es ist die Gebetsarmut. Zu oft leben wir nach dem Motto: „Warum beten, wenn ich mir auch Sorgen machen kann? Warum beten, wenn ich mir das auch erarbeiten kann, um das, was ich brauche, ohne Hilfe zu erreichen? Warum beten, wenn’s auch ohne geht?“

Wann hast du das letzte Mal intensiv über einen gewissen Zeitraum hinweg

  • für deinen Ehepartner, deine Eltern oder deine Kinder gebetet?
  • für jemand gebetet, damit er den Herrn Jesus kennenlernt?
  • für Frieden in den Kriegsgebieten unserer Welt gebetet?
  • dafür gebetet, dass die örtliche Gemeinde die Kraft Gottes mehr kennenlernt?
  • dafür gebetet, dass Gott dich benutzen kann?

Es hat einmal jemand gesagt, wenn man Gott einen Fingerhut bringe, werde Er ihn füllen. Wenn man Gott einen Eimer bringe, werde Er diesen füllen. Wenn man Gott ein 2000-Liter-Fass bringe, werde Er auch dieses füllen. Erwarte von Gott, dass Er deinen Nöten begegnet! Bitte Ihn, dies zu tun – regelmäßig, ernsthaft und beharrlich.

2. Gott kann nicht hören wegen Sünde

Der zweite Grund, warum Gebete nicht erhört werden, ist besonders deutlich. Nicht bekannte Sünde trennt unsere Verbindung mit dem Vater:

Jes 59,2: Eure Ungerechtigkeiten haben eine Scheidung gemacht zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, dass er nicht hört.

Jede Sünde in unserem Leben kann die Erhörung unserer Gebete verhindern.

Im Buch Maleachi finden wir eine Reihe von Sünden, die ein Grund für nicht erhörtes Gebet sein können. Gegen die ganz klaren Anweisungen Gottes, nur das Beste an Opfertieren für Gott auszusondern, brachten die Israeliten das Lahme und das Kranke dar. Dann erwarteten sie noch, dass Gott dies wohlgefällig annehmen sollte. Nein, so kann man nicht mit Gott spielen. Gott sagt vielmehr: „Kehrt um, bringt mir das, was mir gebührt, bringt den Zehnten in das Vorratshaus.“ Dann wird Gott auch die Fenster der Himmel öffnen und uns segnen, wenn wir das Beste unserer Ernte, unserer Zeit usw. Ihm zur Verfügung stellen.

Gott erwartet von uns, dass wir unter allen Umständen persönliche Integrität wahren. Er erwartet von uns, dass wir uns anderen gegenüber zuvorkommend und liebevoll verhalten. „Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert der HERR von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und demütig zu wandeln mit deinem Gott?“ (Mich 6,8). Wenn wir uns weigern, diese Dinge zu tun, ist es vermessen, zu erwarten, dass Gott unsere Gebete erhört.

Wenn du Sünde in deinem Leben duldest, brauchst du deine Zeit nicht mit Beten zu verschwenden, es sei denn, du betest ein Bußgebet. Empfange vom Herrn Vergebung, dann wird Er gern zuhören, wenn du Ihm dein Herz ausschüttest.

3. Zerbrochene Beziehungen

Gebetshindernis Nummer drei sind ungelöste Beziehungskonflikte:

Mt 5,23.24: Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und dann komm und bring deine Gabe dar.

Die meisten von uns unterschätzen total, wie sehr Gott daran liegt, dass wir unsere Mitgeschwister lieben, da es doch auch solche sind, für die Christus gestorben ist. Wenn wir unseren Brüdern und Schwestern Gutes tun, ist es, als würden wir dem Herrn Jesus selbst etwas Gutes tun (Mt 25,31-46). Da Gott uns vergeben hat, sollen wir anderen vergeben (Eph 4,32; Kol 3,13).

Wir können nicht die Erhörung unserer Gebete erwarten, wenn wir in andauerndem Konflikt mit einem Familienmitglied, einem Bruder, einer Schwester, einem Nachbarn oder einem Freund stehen. „Wer da sagt, dass er in dem Licht sei, und hasst seinen Bruder, ist in der Finsternis bis jetzt“ (1Joh 2,9). 1. Petrus 3,7 zeigt uns zum Beispiel: Wenn Männer sich ihren Frauen gegenüber nicht richtig verhalten, wird die Erhörung der Gebete verhindert. Gott wird zuhören, wenn wir die Sünden, durch die ich und die andere Person entzweit wurden, bekennen und versuchen, die Beziehung wieder in Ordnung zu bringen.

Natürlich ist es nicht immer möglich, Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Römer 12,18 sagt: „Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden!“ Manchmal kann es nämlich passieren, dass der andere lieber im Streit verbleibt, als unsere Entschuldigung anzunehmen. Wenn das passiert, schauen wir einmal tief in uns hinein. Haben wir aufrichtig versucht, die Beziehung wiederherzustellen, oder halten wir noch etwas zurück? Liegt uns wirklich daran, die Beziehung wiederherzustellen, oder wollen wir die Schuld lieber auf den anderen schieben und weiterhin im Bruch leben? Wenn unsere Versuche ernsthaft und ehrlich waren, wird Gott nicht zulassen, dass die zerbrochene Beziehung unseren Gebeten im Weg steht. Wenn unsere Versöhnungsversuche aber halbherzig und egoistisch waren, versuchen wir es doch noch einmal – und diesmal ernsthaft.

4. Egoismus

Das vierte Gebetshindernis ist Selbstsucht:

Jak 4,3: Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr in böser Absicht bittet, damit ihr es in euren Begierden vergeudet.

Viele der unangebrachten Bitten, die wir uns im letzten Kapitel angeschaut haben, sind deshalb falsch, weil sie egoistisch sind. Selbstsucht im Herzen ist eine sehr häufige Schranke zwischen dem Christen und Gott. Warum wollen wir das, worum wir bitten, eigentlich haben? Weil wir selbst unser Vergnügen daran haben wollen? Nein, natürlich nicht. Das wollen wir ja nur im Dienst für den Herrn einsetzen, und wenn es uns dabei selbst guttut, dient es doch nur dazu, dass wir „fitter“ sind für seinen Dienst, oder ist es nicht so? Lasst uns dabei bedenken, dass wir Gott nichts vormachen können. Fromme Begründungen, die unsere eigentlichen Wünsche kaschieren, nützen vor Ihm gar nichts. Herrscht bei uns nicht oft eine große Verwirrung über den Unterschied zwischen Wünschen und Bedürfnissen, Ansprüchen und Gefälligkeiten, Bequemlichkeit und Christusähnlichkeit, Anrecht und Gnade?

Als der Herr Jesus die Jünger lehrte, wie sie beten sollten, da waren seine ersten Anliegen die, dass Gottes Name geehrt werde, dass sein Reich komme und dass sein Wille geschehe. Das hört sich ganz anders an als die egoistischen, kurzsichtigen Gebete, die wir oft gebetet haben.

Geht es in unseren Gebeten lediglich um „meine Bewahrung vor Unglück“, um „mein bequemes Leben“, um „meine Probleme“, oder denken wir auch an die Not und Probleme anderer Menschen? Sicher dürfen und sollen wir alles vor den Herrn bringen, was uns selbst betrifft, aber wenn der Inhalt unserer Gebete nur noch ist: Herr, gib mir ein bequemes, glückliches, befriedigendes und problemloses Leben, dann haben wir nötig, auch hier Korrekturen vorzunehmen.

5. Den Schrei der Armen hören

Das fünfte Gebetshindernis ist Gleichgültigkeit in Bezug auf die Not anderer:

Spr 21,13: Wer sein Ohr verstopft vor dem Schrei des Geringen, auch er wird rufen und nicht erhört werden.

Im Alten Testament gibt es eine sehr schöne Stelle in Jesaja 58 über dieses Hindernis. Die Israeliten wunderten sich, warum Gott ihre Gebete nicht erhörte. Sie hatten sogar gefastet und sich gedemütigt – und noch immer hörte Er nicht. Dies ist nun, was Er ihnen durch seinen Prophet mitteilte:

„Warum haben wir gefastet, und du hast es nicht gesehen, unsere Seelen kasteit, und du hast es nicht gemerkt? Siehe, am Tag eures Fastens geht ihr euren Geschäften nach und drängt alle eure Arbeiter. Siehe, zu Streit und Zank fastet ihr und um zu schlagen mit boshafter Faust. Heutzutage fastet ihr nicht, um eure Stimme hören zu lassen in der Höhe. Ist dergleichen ein Fasten, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an dem der Mensch seine Seele kasteit? Seinen Kopf zu beugen wie eine Binse und Sacktuch und Asche unter sich zu betten, nennst du das ein Fasten und einen dem HERRN wohlgefälligen Tag? Ist nicht dies ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: die Schlingen der Bosheit zu lösen, die Knoten des Joches loszumachen und gewalttätig Behandelte als Freie zu entlassen und dass ihr jedes Joch zersprengt? Besteht es nicht darin, dein Brot dem Hungrigen zu brechen und dass du verfolgte Elende ins Haus führst? Wenn du einen Nackten siehst, dass du ihn bedeckst und dich deinem Nächsten nicht entziehst? … Dann wirst du rufen, und der HERR wird antworten; du wirst um Hilfe schreien, und er wird sagen: Hier bin ich! Wenn du das Joch, das Fingerausstrecken und unheilvolle Reden aus deiner Mitte wegtust …“ (Jes 58,3-9).

Das ist es, was Gott von uns möchte! Er möchte, dass wir sein Wesen, das Licht und Liebe ist, in dieser Welt widerspiegeln, und das bedeutet, dass wir Anteil nehmen und an der Not unseres Nächsten und Mitgefühl zeigen.

Es gibt einen Cartoon, der Hunderte und Aberhunderte von Leuten darstellt, die hintereinander in einer Schlange stehen (natürlich nicht sichtbar!), soweit das Auge reicht. Jeder denkt genau das Gleiche: Was kann ich schon tun? Ich bin ja nur ein Einzelner.

Es ist sicher nicht unsere Aufgabe, die Welt zu verändern, aber trotzdem kannst du dich umsehen, wie du im Kleinen die Not mancher lindern kannst, ob es sich nun um einen armen Mitbruder handelt, eine kranke Nachbarin, ein Kind, das vom Mitschüler verprügelt wird, oder einen Bekannten, der unter der Not seiner zerbrochenen Ehe zusammengebrochen ist. Wenn du ein offenes Ohr für die Bedrückten hast, wird Gott sein Ohr auch für dich offenhalten.

6. Gott nichts zutrauen

Mangelhafter Glaube ist auch ein ernstes Gebetshindernis:

Jak 1,5-8: Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln; denn der Zweifelnde gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. Denn jener Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird; er ist ein wankelmütiger Mann, unstet in allen seinen Wegen.

Was trauen wir Gott wirklich zu? Glauben wir an seine Allmacht? Halten wir Gott wirklich für fähig, diese oder jene Situation zu ändern? Wenn über deinen Gebeten Zweifelswolken hängen, werden sie nichts ausrichten.

Bevor du niederkniest, schaue in die Bibel und erinnere dich an all die Wundertaten, die Gott dort niedergelegt hat. Denke an Petrus im Gefängnis und zweifle nicht an der Macht Gottes, Türen für dich zu öffnen. Denke an den schiffbrüchigen Paulus und zweifle nicht mehr an der Treue und Fürsorge Gottes. Erinnere dich auch daran, wo Gott dir schon auf wunderbare Weise geholfen hat. Der Herr Jesus sagt uns in Markus 11,23: „Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend zu diesem Berge sagen wird: Werde aufgehoben und ins Meer geworfen! Und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glauben, dass geschieht, was er sagt, dem wird werden, was irgend er sagen wird.“

Gott sagt ja

In Wahrheit sind also wir selbst oft die einzigen Hindernisse, die uns den Weg versperren, eine Gebetserhörung zu erfahren. Gottes Verheißung ist: „Ich werde die Schleusen des Himmels öffnen und Segen im Übermaß auf euch herabschütten“ (Mal 3,10). Wahrscheinlich kann keiner von uns nachvollziehen, wie gern Gott diesen unerträglichen Zustand verändern, diesen unverrückbaren Berg in unserem Leben versetzen möchte. Wir sind Ihm wichtig, und Er möchte unseren Nöten begegnen und unsere Bitten erfüllen, wenn wir Ihm den Raum dazu geben. Wenn unsere Bitte stimmt, wenn der Zeitpunkt stimmt und wenn es keine anderen Hinderungsgründe gibt – mit denen wir uns oben beschäftigt haben –, dann sagt Gott: „Ja.“

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