Das Johannesevangelium (6)
Kapitel 6

William Kelly

© SoundWords, online seit: 03.05.2001, aktualisiert: 29.04.2023

Leitverse: Johannes 6

Unser Evangelium berichtet uns jetzt das große Wunder oder vielmehr Zeichen, das allen vier Evangelien gemeinsam ist; und das, wie immer hier, als Einleitung zu der folgenden Rede – Christus, fleischgeworden und im Tod, das Brot ewigen Lebens für die, die an seinen Namen glauben. Hier ist es der Sohn des Menschen erniedrigt und gen Himmel gefahren, wie in Kapitel 5, der Sohn Gottes, der die lebendig macht, die hören, und der nachher als Sohn des Menschen die richten wird, die nicht glauben.

Verse 1-9

Joh 6,1-9: Nach diesem ging Jesus weg auf die andere Seite des Sees von Galiläa oder von Tiberias; und es folgte ihm eine große Volksmenge, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus aber ging hinauf auf den Berg und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern. Es war aber das Passah nahe, das Fest der Juden. Als nun Jesus die Augen aufhob und sah, dass eine große Volksmenge zu ihm kommt, spricht er zu Philippus: Woher sollen wir Brote kaufen, auf dass diese essen? Dies sagte er aber, ihn zu versuchen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brote reichen nicht für sie hin, auf dass ein jeder etwas weniges bekomme. Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, spricht zu ihm: Es ist ein kleiner Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat; aber was ist dies unter so viele?

Die Szene hat sich von Jerusalem ganz verschoben. Wir sehen den Herrn in Galiläa, und zwar an jenem Teil des Sees, der von der Stadt Tiberias her benannt wird und von der Provinz her, die an die westliche Seite angrenzt. Eine große Menge folgt Ihm wegen der Zeichen, die Er an den Kranken wirkte. Der Herr zieht sich in das Hochland zurück, wo Er mit seinen Jüngern sitzt. Das Passahfest war nahe. Wir finden hier keines der Motive, wie die Synoptiker sie erwähnen: weder die Enthauptung von Johannes dem Täufer noch die Rückkehr der Apostel von ihrer Aussendung noch die Notwendigkeit der Ruhe nach Anstrengungen beim Lehren oder anderem Werk. 

Jesus füllt das Bild aus: Alles ist in seiner Hand. Er ergreift die Initiative; nicht dass die Jünger nicht vorher verwirrt wurden, noch als ob Johannes dies nicht genauso gut wie Matthäus und die Übrigen gewusst hätte, sondern weil es dem Heiligen Geist gefiel, uns Christus selbst als alleinigen Meister der Situation, wie überall in diesem Evangelium, zu zeigen. Das Herannahen des Passahfestes wird erwähnt, wie wiederholt in diesem Evangelium. Hier war auch wiederum der Grund dafür, dass die Rede, die folgt, ebenso wie das gewirkte Zeichen, auf der Grundlage des Essens und Trinkens als Zeichen der Gemeinschaft ruht: „Als nun Jesus die Augen aufhob und sah, dass eine große Volksmenge zu ihm kommt, spricht er zu Philippus: Woher sollen wir Brote kaufen, auf dass diese essen?“ Der Evangelist jedoch ist um seine Herrlichkeit besorgt, und er variiert keine Zeit, uns wissen zu lassen, dass es nicht aus Unsicherheit des eigenen Geistes heraus geschah, sondern dass Philippus geprüft werden sollte: Er wusste, was Er tun wollte. Trotzdem wartet Er die verzweifelten Worte von Philippus’ Mitgenossen Andreas ab, und Er wollte jetzt alle lehren, was seine gnädige Macht mit dem Geringen und Verachteten zu tun beliebt, und sei es für die größte Not. Der Bruder von Simon Petrus, der noch vor dem Bruder da gewesen war und den Messias gesehen hatte, konnte an einen kleinen Jungen mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen denken, aber nicht an Jesus. Und wo war Petrus? Wo Johannes, der Jünger, den Er lieb hatte? Nirgends, was den Glauben angeht. Das Fleisch kann wirklich in seiner Gegenwart nicht frohlocken.

Lasst uns zu dem Einen zurückkehren, über den wir frohlocken dürfen und sollen, wobei wir den Vater ehren, wenn wir Ihn ehren.

Verse 10-15

Joh 6,10-15: Jesus [aber] sprach: Machet, dass die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Orte. Es lagerten sich nun die Männer, an Zahl bei fünftausend. Jesus aber nahm die Brote, und als er gedankt hatte, teilte er sie denen aus, die da lagerten; gleicherweise auch von den Fischen, so viel sie wollten. Als sie aber gesättigt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, auf dass nichts umkomme. Sie sammelten nun und füllten zwölf Handkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, welche denen, die gegessen hatten, übrigblieben. Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da nun Jesus erkannte, dass sie kommen und ihn ergreifen wollten, auf dass sie ihn zum König machten, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein.

Man muss fürchten, dass, so erbärmlich auch die Einsicht der galiläischen Volksmenge war, sie die Bedeutung dieses großen Zeichens besser verstanden als die Christenheit der letzten siebzehn hundert Jahre. Sie waren ohne Zweifel dumpf genug, was ihre tiefste Not angeht, und sie schätzten die Gnade des Heilands in Niedrigkeit und in der Erlösung nicht, was nachher in der Rede, die folgt, von Ihm herausgestellt wird; aber sie hatten einige nicht ganz unrichtige Gedanken, wenn auch menschlich und kurzsichtig genug, über das Reich, das Gott hier unten aufrichten will. Jetzt und viele Jahrhunderte lang gibt sich die Theologie in einer Art mystischem Traum dem Gedanken hin, dass das Evangelium oder die Kirche das Reich Christi ist, während sein Reich der Gnade am Ende sein Reich der Herrlichkeit sein wird. Aber sie denken nicht an sein Kommen in dem Reich, das Er empfangen haben wird, wo nicht Israel allein, sondern alle Völker, Nationen und Sprachen Ihm dienen sollen; und dies auch als ewiges Reich, das nicht vergehen wird, und als sein Reich, das nicht vernichtet werden wird. Ein zweifacher Irrtum, der die Einheit des Leibes Christi, der Versammlung, mit ihrem verherrlichten Haupt in der Höhe fallen lässt und die Gnade und Treue Gottes Israel gegenüber ableugnet, während Israel doch das auserwählte Zentrum der irdischen Pläne des HERRN für das Reich ist, wenn wir, in die Gleichheit der Herrlichkeit Christi verwandelt, zusammen mit Ihm regieren werden.

Die Menge war von der Vollbringung dieses neuen und krönenden Zeugnisses bzw. Zeichens ergriffen. Sie hatten bis jetzt ihre Hoffnungen noch nicht fallen gelassen. Sie wussten, dass der HERR Zion erwählt hat; dass Er es zu seiner Wohnstätte begehrt hat; dass Er seine Speise reichlich segnen wird und seine Armen mit Brot sättigen wird (Ps 132). War nicht Er, der jetzt diese Kraft des HERRN offenbarte, der verheißene Sohn Davids, den der HERR auf seinen Thron setzen wird? Das war ihre Schlussfolgerung. „Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll.“ Sie verbanden also das Gesetz, die Psalmen und Propheten in ihrem Zeugnis für den Messias; und so weit hatten sie ganz recht, aber nicht in ihrem Wunsch, den der Herr kannte: Ihn zu drängen, ihr König zu sein. Denn das würde in keiner Weise das Reich Gottes sein, sondern das Reich des Menschen, nicht das Reich vom Himmel, sondern von der Erde. Nicht so, wie Er selbst sie später lehrte, war Er im Begriff, in ein fernes Land zu gehen, um für sich ein Reich zu empfangen und zurückzukommen. Bis dahin wird das Reich Gottes nicht erscheinen.

Bis dahin geht es für uns um Gerechtigkeit und Frieden und Freude in dem Heiligen Geist, und das Reich ist nicht in Worten, sondern in der Kraft, die dem Glauben bekannt, aber die noch nicht offenbart wurde. Aber das wird nicht immer verborgen sein wie jetzt und wird auch nicht der Bereich rein geistlicher Kraft bleiben. Christus wird in seinem Reich kommen und herrschen, bis Er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat, nachdem Er von dem HERRN gefordert hat, der Ihm die Heiden zum Erbteil und die Enden der Erde zum Besitztum geben wird. Es wird dann nicht, wie jetzt, um geduldiges Wirken durch das Evangelium gehen, sondern um das Zerschmettern der Nationen mit einem eisernen Stab und ihr In-Stücke-Zerschmeißen wie ein Töpfergefäß.

Entweder greift der Unglaube dem Reich vor, indem er danach strebt, es jetzt durch den Willen von Menschen aufzurichten, oder er lebt daran vorbei für eine Täuschung menschlichen Fortschritts, ohne einen Gedanken an Gottes Ratschluss, es durch Christus, den zweiten Menschen, aufzurichten, wenn das erste gerichtet ist. In der Zwischenzeit wartet der Glaube geduldig darauf. So wandte sich der Herr ab und entwich auf den Berg – dieses Mal Er selbst allein. Es war das Bild für das, was gegenwärtig wahr ist. Als Prophet anerkannt, lehnt Er es ab, König des Menschen zu sein, und geht nach oben, um sein Mittleramt auszuüben, wie Er es jetzt tut, der große Priester in der Gegenwart Gottes. Aber der Herr gewährt gerade dem Volk, das bald darauf um ein Zeichen bittet, damit sie sehen und glauben können, ein weiteres Zeichen (Joh 6,30). So blind ist der Mensch, selbst wenn die Gnade diese Hilfen für die, die es wahrnehmen, vervielfältigt! Unterwerfung gegenüber Gott war das, was wirklich gebraucht wurde, und keine Zeichen mehr.

Verse  16-21

Joh 6,16-21: Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an den See; und sie stiegen in das Schiff und fuhren über den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen; und der See erhob sich, indem ein starker Wind wehte. Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert waren, sehen sie Jesus auf dem See wandeln und nahe an das Schiff herankommen, und sie fürchteten sich. Er aber spricht zu ihnen: Ich bin‘s, fürchtet euch nicht! Sie wollten ihn nun in das Schiff nehmen, und alsbald war das Schiff an dem Lande, zu welchem sie hinfuhren.

Wie auffallend ist der Gegensatz zu einem anderen Sturm auf dem gleichen See, wo die Wellen in das Schiff schlagen, so dass es jetzt voll Wasser war, und wo Er an Bord war, aber schlafend, und die Jünger Ihn weckten mit dem selbstsüchtigen und ungläubigen Schrei: Lehrer, liegt dir nichts daran, dass wir umkommen? Und Er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem See: Schweig! Und beide gehorchten dem Schöpfer aller Dinge, den der Mensch allein verachtet hat, weil seine Liebe Ihn um Diener aller zur Verherrlichung Gottes gemacht hat.

Hier ist es das Bild des Volkes des Herrn, während Er selbst in der Höhe ist. Sie sind den Stürmen ausgesetzt, die der Feind zu erregen weiß, und trotz großer Mühe gibt es wenig Fortschritt. So wird es auch bei denen sein, die uns am Ende dieses Zeitalters folgen. Sie werden unsagbare Prüfungen schlimmster Art mit geringem Trost oder sogar geringer Erkenntnis erleben, außer verglichen mit „den Bösen“, die in jener Zeit am allerwenigsten (müssen wir vielleicht hinzufügen) verstehen werden. Die Finsternis wird schon hereingebrochen sein, aber mitten in ihren immer stärker werdenden Plagen wird Jesus erscheinen, obwohl sie nicht einmal dann von ihrer Furcht befreit werden, denn das herrliche Licht wird die Furcht vielmehr noch erhöhen, bis sie seine Stimme hören und erkennen, dass Er wirklich ihr Heiland ist, der so lange weg war, aber jetzt wiedergekommen ist. Nachdem Er in das Schiff aufgenommen ist, sorgt Er dafür, dass es sofort den gewünschten Hafen erreicht. So wird es später mit dem gerechten Überrest sein. Ob für sie oder für uns, alles wendet sich zu Christus hin; und dies deutlich zu machen, ist die besondere Aufgabe unseres Evangeliums.

Matthäus, der allein bestimmt die Versammlung nennt als diejenige, die jetzt den Platz des nach der Verwerfung des Messias verstoßenen Volkes einnimmt, zeigt uns allein, wie Petrus das Schiff verlässt, um auf dem Wasser zu Jesus hinzugehen, um da zu wandeln, wo nichts als der Glaube Halt geben konnte und wo wir ihn deshalb bald im Unglauben sinken sehen; aber der Herr hält ihn, trotz allem, in seiner treuen Fürsorge. Erst, als das Schiff betreten wird (die eigentliche jüdische Stellung), legt sich der Wind, und Er wird mit all seiner wohltuenden Kraft am Land willkommen geheißen, wo sie Ihn einmal ersucht hatten, aus ihrem Gebiet fortzugehen (Mt 14). Unser Evangelist jedoch zeigt diese irdischen Segnungen nicht auf, die auf „jenen Tag“ warten, sondern er wendet sich zu den Umständen und Fragen, die dem Herrn für die wundervolle folgende Rede Gelegenheit geben. Er hängt seiner Aufgabe an, die Gnade und Wahrheit zu offenbaren, die durch Jesus Christus geworden sind.

Verse 22-29

Joh 6,22-29: Des folgenden Tages, als die Volksmenge, die jenseits des Sees stand, gesehen hatte, dass daselbst kein anderes Schifflein war, als nur jenes, in welches seine Jünger gestiegen waren, und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff gestiegen, sondern seine Jünger allein weggefahren waren (es kamen aber andere Schifflein aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen, nachdem der Herr gedankt hatte), da nun die Volksmenge sah, dass Jesus nicht daselbst sei, noch seine Jünger, stiegen sie in die Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus. Und als sie ihn jenseits des Sees gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierhergekommen? Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr suchet mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesättigt worden seid. Wirket nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, welche der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat der Vater, Gott, versiegelt. Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, auf dass wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubet, den er gesandt hat.

Die Einzelheiten, die hier berichtet werden, dienen dazu, zu zeigen, wie erstaunt die Menge über das geheimnisvolle Verschwinden des Herrn war. Sie wussten, dass Er die Jünger nicht in ihrem Schiff begleitet hatte und dass es kein anderes Boot gab, in dem Er den See überquert haben könnte, nachdem Er von dem Berg herabgekommen sein musste. Sie brachten ihre Neugierde hinsichtlich seiner Art der Seeüberquerung als einen Deckmantel für ihren Wunsch vor, von seiner wundersamen Erfüllung ihrer Bedürfnisse zu profitieren, wie sie es schon getan hatten. Der Herr beraubt sie in seiner Antwort ihres Vorwandes und konfrontiert sie mit ihrer eigenen Selbstsucht. Dies spornte sie zu ihrer Suche nach Ihm an und nicht ihr Interesse an den Zeichen, die Er gerade gewirkt hatte. Er leitet ihre Bloßstellung mit der Formel für ungewöhnliche Feierlichkeit ein, die Er sich für die Aussage großer Wahrheiten vorbehielt. „Rabbi“, sagten sie, „wann bist du hierhergekommen?“ Sie hatten nach Jesus gesucht; sie hatten sich Mühe gegeben, Ihn zu finden; nachdem sie Ihn gefunden haben, reden sie Ihn mit Ehrerbietung an; aber sie machen durch ihre Frage kund, dass nicht Er selbst sie anzog und auch nicht die Zeichen, die Er gewirkt hatte. Es war kein Glaube in ihren Herzen, sondern Neugierde über die Zeit und die Art seines Kommens und im Grunde der Wunsch nach gegenwärtiger Erleichterung durch Ihn. Sollte der Sohn Gottes hier all dieses befriedigen?

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr suchet mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesättigt worden seid.“ Hier sucht der Herr die, die auf der Suche nach Ihm waren, zu erforschen, und Er erforscht sie durch und durch, denn eine einzelne Handlung, die schön zu sein scheint, kann einen hohlen und niedrigen Charakter beweisen. Und Er sah auf und lauschte und vertraute sich ihnen nicht an, weil Er alle kannte und nicht bedurfte, dass jemand Zeugnis gebe von den Menschen, denn Er selbst wusste, was in dem Menschen war.

Ihn zum König zu machen, um seine versprochenen irdischen Begünstigungen zu genießen, war nichts in seinen Augen, ja es verlangte danach, dass Er sie vor ihnen selbst völlig bloßstellte. Es ging jetzt nicht um den Messias für Israel, sondern um einen Heiland für Sünder. Er wurde als der Christus von denen verworfen, die am meisten Grund gehabt hätten, Ihm mit Freude zuzujubeln, die das aber nicht taten, weil sein Kommen, so wie es war, von ihnen und ihrer Religiosität nichts machte, das heißt, alles, was ihnen wertvoll war, hatte dabei keine Bedeutung. Und wenn diese arme hungrige Menge ganz anders zu fühlen schien und verlangte, Ihm die Ehre zu geben, die Ihm zustand, so war es nötig zu zeigen, dass sie nicht die Spur besser waren, sondern ihr eigenes Wohl suchten und nicht Gottes Verherrlichung in Ihm. Er war wirklich in eine Welt des Todes, über der das Gericht schwebte, gekommen, damit die ärmsten Sünder Ihn aufnehmen und ewig leben könnten. Was dachten sie an seine Liebe oder kümmerten sich darum? Sie dachten nur an sich selbst in ihrer Art, genau wie die Herrscher und Lehrer in ihrer Art. Gott hatte in keinem ihrer Gedanken einen Platz. Hochstehend oder niedrig, sie hatten kein Empfinden ihrer Sünden oder ihres Verderbens und keine Erkenntnis Gottes oder seiner Gnade. Ein Messias für zeitliches Wohl war das, was sie wünschten, nicht einen Jesus, der sein Volk von seinen Sünden retten wollte. Aber der Messias als göttliche Person konnte nicht anders, als ihre Entfremdung und Entfernung von Gott offen darzulegen; und so wurde Er immer mehr verhasst, bis ihr Hass am Kreuz endete. Dies machte die tiefe Absicht der Gnade klar, Ihn in die Welt zu senden, nicht für Israel allein, sondern damit wir, wenn Er jetzt von ihnen verworfen ist, durch Ihn leben könnten und damit Er eine Sühne für unsere Sünden sei.

Deshalb fügt Er hinzu: „Wirket nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, welche der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat der Vater, Gott versiegelt.“ Es ist nicht die Rede von messianischer Ehre oder Segnung, sondern von dem, was der Sohn des Menschen zu geben hat; und so wie Er die Speise gibt, die ins ewige Leben bleibt, so braucht der Mensch nicht weniger als das. Als solchen hat Gott der Vater Ihn versiegelt. Abmühen wird nicht genügen, auch nicht irgendeine scheinheilige Frömmigkeit. Der erniedrigte Messias, der Sohn des Menschen, ist nicht weniger Gottes Gegenstand, den Er mit dem Heiligen Geist versiegelt, als Er der Geber der einzigen Speise ist, die ins ewige Leben bleibt, und nichts Geringeres kann der Not des verlorenen Menschen gerecht werden, sei er Jude oder Heide.

Aber der natürliche Mensch nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird. Deshalb missverstehen sie die Ermahnung des Herrn: „Wirket nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben“, und folgern daraus ihre eigene Fähigkeit, etwas für Gott Annehmbares zu bewirken. „Da sprachen sie zu ihm? Was sollen wir tun, auf dass wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen; Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubet, den er gesandt hat.“ Jesus ist der Gegenstand des Glaubens. An Ihn zu glauben, ist das einzige Werk für einen sündigen Menschen, wenn es ein Werk genannt werden soll. Es ist wirklich Gottes Werk, denn der Mensch vertraut nicht darauf und lehnt es ab, auf Ihn für das ewige Leben zu trauen. Er würde eher auf sein eigenes böses Werk trauen oder seine eigene elende Erfahrung – auf alles eher als auf Jesus allein. Aber Gott wird es den Menschen nicht erlauben, das Eigene mit Jesus zu vermischen, sei es etwas eingebildetes Gutes oder etwas bekannterweise Schlechtes des eigenen Ichs. Den Sohn des Menschen hat der Vater versiegelt, und Ihn allein kann Er als Grundlage für das Herannahen des Sünders zu Gott annehmen. Ihn allein empfiehlt Er als die Speise, die ins ewige Leben bleibt. Dazu hat Er Ihn gesandt, nicht dass die Menschen Ihn zum König über ein Volk machen, dessen Sünden nicht entfernt werden, sondern damit Er das wahre Passahlamm sei und die einzige Speise, die Er rechtfertigt. Der Glaube ist jedoch der einzige Weg, wie man Ihn genießen kann; nicht aus den Werken heraus, sonst müsste es über das Gesetz geschehen und nur für die Juden allein sein. Im Gegenteil; es ist durch Glauben, dass es der Gnade entsprechend sei und so für die Heiden genauso offenstehe wie für die Juden. Es ist wahr, dass es ist nicht die Art von Menschen ist, sondern das Werk Gottes, dass wir an Ihn glauben, den Er gesandt hat.

Die Menge war nicht so unwissend, dass sie nicht wusste, dass der Herr keinen unbedeutenden Platz forderte, als Er von sich als dem Sohn des Menschen sprach. Die Psalmen und die Propheten hatten von solch Einem gesprochen und von seiner großen und erhabenen Herrlichkeit. Außerdem hatte Er ihnen gerade, anders als das alttestamentliche Zeugnis, gesagt, dass der Sohn des Menschen der Geber der Speise ist, die ins ewige Leben bleibt, und dass der Vater, ja Gott, Ihn versiegelt habe. „Sie sprachen zu ihm: Was sollen wir tun, auf dass wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.“ So machen sie von neuem, als Er so klar sprach, die uralte Anmaßung des Menschen in jedem Stand, Alter und Land, deutlich, dass der gefallene Mensch fähig sei, die Werke Gottes zu tun. Sie kennen weder ihre eigene Sünde noch seine Heiligkeit und seine Majestät. Das war der Weg Kains; und die bekennende Christenheit ist genauso davon verseucht wie das Judentum oder das Heidentum. Es ist die Universallüge des Menschen, bis der Heilige Geist ihn zur Buße bringt. Dann, im neuen Leben, empfindet und richtet er das alte. Dann findet er, wie wir in Römer 7 sehen, dass es nicht um Werke geht, sondern um das, was man selbst ist, und dass es da keine Hilfe für den Menschen gibt außer der Befreiung von allem, und zwar durch den Glauben, in Christus. So antwortet der Herr hier, dass es das Werk Gottes ist, dass sie an Ihn glauben sollen, den Er gesandt hat. 

Ähnlich überlegt der Apostel in Römer 4, dass, wenn Abraham durch Werke gerechtfertigt worden wäre, er Grund gehabt hätte, sich zu rühmen, aber nicht vor Gott, von dem das ablenken würde. Die Schrift hütet sich vor irgendeinem solchen Missverständnis und sagt klar, dass er an Gott glaubte, was ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. Der Grundsatz ist deshalb deutlich: Dem, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit; während dem, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet wird. Der Mensch mag im vollen Maße und sicher gesegnet werden, aber nur aus Gnade, und das durch Glauben, der Gott die Ehre gibt, da er selbst seine Gabe ist. Der Glaube ist deshalb das Werk Gottes und schließt das Werk des Menschen aus, nicht als Wirkung (denn er bringt Werke hervor, und zwar gute Werke im reichen Maße), sondern als Voraussetzung oder als mit dem Glauben gleichgeschalteter Faktor; und das ist richtig so, wenn es Gott nicht so weit kommen lassen will, zum Partner des Menschen zu werden, und der Gläubige würde der Erste sein, das zu scheuen. Der vom Vater Gesandte ist der Gegenstand des Glaubens. Man fühlte sofort, dass dies mehr und mehr göttlicherseits beanspruchte, obwohl Er es ablehnte, ein König der Menschen zu werden.

Verse 30-33

Joh 6,30-33: Da sprachen sie zu ihm: Was tust du nun für ein Zeichen, auf dass wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: „Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen.“ Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Moses hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel. Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herniederkommt und der Welt das Leben gibt.

So ist der Unglaube, immer ist er mit den wunderbar passenden und erhabenen Zeichen Gottes nicht zufrieden, er lehnt es vielleicht ab, ein Zeichen zu verlangen, wenn Gott eines anbietet, und verachtet die, die Er gibt. Sie sagten bei dieser Gelegenheit nicht aufrichtig, was sie meinten, aber es scheint so etwas Ähnliches wie dieser Gedanke gewesen zu sein: „Du forderst uns auf zu glauben; doch was war letzten Endes das Wunder mit den Broten verglichen mit dem des Manna? Gib uns Brot vom Himmel, wie Mose es tat vierzig Jahre lang; und dann wird noch Zeit genug sein, vom Glauben zu sprechen. Tu ein Werk, das seinem Werk gleich kommt, wenn du es nicht übertreffen kannst.“ Der Herr antwortet, dass nicht Mose das Brot vom Himmel gegeben hat, sondern dass sein Vater das wahre Brot vom Himmel gab. Das Brot Gottes ist Jesus selbst, und diese beiden großen Merkmale sind Ihm allein unter den Menschenkindern zu eigen; Er kommt aus dem Himmel herab, und Er gibt der Welt das Leben. Er ist eine göttliche Person und doch ein Mensch hier unten, das Brot Gottes für jeden, der Ihn braucht. Es geht nicht mehr um Israel in der Wüste: Er gibt der Welt das Leben. Weniger ist nicht die Wahrheit und würde nicht zu Gott passen.

Verse 34-36

Joh 6,34-36: Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens: wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten. Aber ich habe euch gesagt, dass ihr mich auch gesehen habt und nicht glaubet.

Dies ist der letzte Anlauf, das zu bekommen, was sie suchten: Brot für diese Welt, Brot für alle Zeit, wenn nicht durch sie in irgendeiner Weise, so doch wenigstens von Ihm. Aber der Unglaube liegt immer falsch. Es ist Leben, was Gott gibt, und nichts Geringeres begegnet der wahren Not des Menschen; und dieses Leben ist in Christus, nicht von Ihm losgelöst. Losgelöst von Ihm, aus Ihm weggegeben und so ähnlich, damit man von Ihm unabhängig ist – das gibt es nicht. In Ihm war das Leben; in Ihm findet sich das Leben. Er ist das Brot des Lebens. Er wird hier nicht als der Sohn Gottes betrachtet, der lebendig macht, welchen Er will, ebenso wie der Vater. Hier ist Er der versiegelte Sohn des Menschen und der Gegenstand des Glaubens. „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten.“ Ach! die Menschenmenge, die Ihn sah, glaubte nicht an Ihn. Ihr Vorrecht, Ihn zu sehen, vergrößerte nur ihren schuldigen Unglauben; und man muss hinzufügen, dass es heute, wo das Sühnewerk vollbracht ist und Er gestorben, auferstanden und verherrlicht ist und unter den Heiden gepredigt wird, noch eine größere Sünde ist, wo Er jetzt nicht in der Welt geglaubt wird. Doch die Menschen glauben heute nicht mehr an Ihn als diejenigen damals, die Ihm da nachfolgten. Auch sind die Motive derer, die bekennen und Ihn predigen, reiner als die derer, die Ihn in Galiläa zum König krönen wollten.

Der Herr fährt fort, in den folgenden Sätzen zu erklären, was hinter seinen Worten steckte:

Verse 37.38

Joh 6,37.38: 37 Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen; 38 denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.

Dies ist also der Schlüssel, und er ist zweifach; und nur in dieser Spannweite erkennen wir die Wahrheit. Wenn eine Seite hervorgehoben wird, während die andere ausgeschlossen wird, ist die Lehre unvollkommen, und die Folgen bringen leicht auf der einen oder anderen Seite Irrtümer. Der Calvinist betont den ersten Teil; der Arminianer den zweiten. Keiner von beiden gibt dem Teil, den sie auslassen, sein ihm zustehendes Gewicht. Der Theologe, der nur die göttlichen Ratschlüsse sieht, gibt wenig acht auf die Ermutigung, die der Herr dem Einzelnen gibt, der zu Ihm kommt. Der Fürsprecher dessen, was er freie Willensentscheidung nennt, versucht die Erklärung, dass alles, was der Vater Christus gibt, zu Ihm kommen wird, bedeutungslos zu machen, wenn nicht gar ganz zu ignorieren; und das ist kein Wunder, denn es ist eine Erklärung seiner Souveränität, die sich mit seiner eigenen Theorie nicht erklären lässt. Aber die harten Linien des Reprobationismus können ebenso wenig herzlich die Zusicherung des Herrn für das Willkommen sein dessen, der zu Ihm kommt, aufnehmen.

Die Absicht des Vaters ist ebenso sicher wie die Annahme des Sohnes von all dem, was zu Ihm kommt. Der Unglaube Israels, so begünstigt sie auch waren, brachte die Ratschlüsse des Vaters nicht ins Wanken, und der Sohn würde den Schlechtesten oder Feindseligsten, der zu Ihm kommt, nicht zurückstoßen. Die angegebene Grund ist auch sehr bewegend. Er war ganz und gar in diesem Punkt der Knecht Gottes. Mochte zu Ihm kommen, wer wollte – Er war vom Himmel herabgekommen, um zu dienen, nicht um seinen eigenen Willen zu tun. Es wwar das Recht des Vaters, zu erwählen und zu geben. Er war herabgekommen, um zu dienen, und würde keineswegs sogar den abweisen, der Ihn am meisten geschmäht hätte. Er war der Knecht des Vaters, was die Errettung und alles andere angeht. Der Knecht würde nicht auswählen, sondern den aufnehmen, der zu Ihm kam, da alles, was der Vater gibt, kommen sollte. Er ist vom Himmel herabgekommen, um den Willen des Vaters zu tun, der Ihn gesandt hat, nicht seinen eigenen Willen.

Dies wird in den Versen 39 und 40 noch näher ausgeführt, wo der Herr sagt:

Verse 39.40

Joh 6,39.40: 39 Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag. 40 Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.

So lässt auf der einen Seite der, der Christus gesandt und Ihn in seiner souveränen Gnade gegeben hat, nichts von seinem Willen fallen, denn Christus verliert nichts davon; auf der anderen Seite bleibt Christus der Prüfstein für jede Menschenseele, die in Ihm durch den Glauben allein ewiges Leben empfängt; während in beiden Fällen, ob für die Gesamtheit oder für jeden Einzelnen, Christus auferweckt, wenn der Tag des Menschen für immer beendet ist. Alle Hoffnung auf gegenwärtige Erlösung unter dem Messias, von die sie kühn träumten, die sie ja Menschen im Fleisch oder tot waren, war eitel. Der Wille des Vaters wird bestehen bleiben, sei es für seine Kinder als Ganzes oder einzeln; das Ganze, was Er dem Sohn gegeben hat, wird bewahrt werden, und jeder, der an Ihn glaubt, hat ewiges Leben; wie es der auf erweckende Christus für beide Teile beweisen wird, wenn der letzte Tag kommt.

Der Herr stellt also seine Herrlichkeit als Messias auf Erden der Tatsache als Gegensatz gegenüber, dass Er den Gläubigen am letzten Tag auferweckt. Der Unglaube gebrauchte sogar dann das Erstere, um das Letztere zu übersehen; aber der Herr bringt hier das, was unsichtbar und ewig ist, in den Vordergrund, und das, weil Er (zur Ehre Gottes und aus Liebe heraus) den Platz eines Knechtes eingenommen hatte, um noch tiefere Ratschlüsse auszuführen. Wenn Er seinen eigenen Willen oder seinen eigenen Namen gesucht hätte, wäre seine Herrschaft als Messias für Ihn noch näher gewesen als für die Juden. Aber nein! Er suchte die Ehre und den Willen des Vaters, und so wie Er sich selbst dahingab, um zu leiden, so sollte Er nichts verlieren, sondern es auferwecken am letzten Tag. Für den Einzelnen geht alles darum, den Sohn anzuschauen und an Ihn zu glauben: Jeder, der das tut, sollte ewiges Leben haben, und Christus sollte ihn am letzten Tag auferwecken. Diejenigen, die auf nichts anderes warten als auf die Herrschaft des Messias, gehen unvermeidbar zugrunde. Sie anerkennen nicht ihre Sünden; sie empfinden nicht, dass sie die Majestät und Heiligkeit Gottes beleidigt halten; sie glauben nicht an den Heiland; und da sie nicht glauben, haben sie kein Leben. Derjenige, der glaubt, weiß, dass Er mehr ist als der Messias, ja dass Er der Sohn des Vaters ist; er weiß, dass er nur in Ihm ewiges Leben hat und dass er sein Teil an der Auferstehung am letzten Tag mit Christus haben wird. Es geht nicht um den Menschen oder die Welt, so wie sie jetzt sind, sondern um Christus zu dem Zeitpunkt. Dies war für das Volk von Judäa und Jerusalem besonders merkwürdig, denn sie klebten an der Tradition, und so sehen wir als Nächstes:

Verse 41.42

Joh 6,41.42: Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; und sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herniedergekommen?

So setzten sie die Verhältnisse, die sie kannten (und sie kannten sie schlecht) gegen die Wahrheit Christi. Es war ein Urteil nach dem äußeren Anschein, und infolgedessen war es ein falsches Urteil. Er war der Sohn von Maria – wirklicher und richtiger Mensch; sonst hätte sein Werk dem Menschen keine Hilfe gebracht. Er war nicht der Sohn Josephs, außer dem Gesetz nach; aber dies war Er, damit Er dem göttlichen Gesetz nach der Messias sein sollte. Wäre Er richtig der Sohn Josephs, genauso wie der Sohn Marias, gewesen, wäre Er nicht der Sohn Gottes gewesen oder eine göttliche Person, aber dies war die Grundlage von allem, und ohne dies wäre die Inkarnation ein Irrtum und die Versöhnung wäre null und nichtig. Er war wirklich der Sohn, der eingeborene Sohn des Vaters, der sich herabließ, Sohn Marias zu werden und dem Gesetz nach folglich auch Sohn Josephs, der sie geheiratet hatte (ein Punkt von großer Bedeutung für seinen messianischen Anspruch, denn Er hätte nicht eigentlich Messias sein können, wenn Er nicht Erbe der Rechte Josephs war). Aber als Sohn Gottes, als fleischgewordenes Wort, war Er das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist! So konnten Menschen nur von Ihm durch Glauben genießen und für ewig gesegnet werden.

Verse 43-46

Joh 6,43-46: Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murret nicht untereinander. Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass der Vater, der mich gesandt hat, ihn ziehe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Es steht in den Propheten geschrieben: „Und sie werden alle von Gott gelehrt sein.“ Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. Nicht dass jemand den Vater gesehen habe, außer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen.

Unglaube kann nur verwirren und zerstören; er kann kein Leben und keinen Trost geben. Der Mensch unter Satan ist die Quelle des Unglaubens, der immer von Christus wegführt und nicht zu Ihm hin. Aber so wie der Vater Christus gesandt hat, so zieht Er den an Christus Glaubenden, der ihn am letzten Tag auferweckt. Es ist deshalb nicht der Wert des Menschen oder sein Werk oder Wille, sondern die Gnade des Vaters, wodurch man zu Christus kommt. Der ganze Segen, kurz gesagt, geschieht aus souveräner Gnade, und so haben es die Propheten geschrieben. Alle wahre Lehre kommt von Gott, und alle werden von Gott gelehrt. Der niemals vergisst, was Christi würdig ist. „Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat“, kommt zu Christus. Nicht dass der Vater vom Menschen gesehen worden ist. Er wird in dem Sohn erkannt. „Der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen“; nur Christus hat Ihn gesehen.

Der Herr wiederholt dann feierlich:

Verse 47.48

Joh 6,47.48: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer [an mich] glaubt, hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens.

Als der Verheißene war Er in Wahrheit immer der Gegenstand des Glaubens, so wie Er als der Ewige Sohn den Gläubigen lebendig gemacht hatte. Aber jetzt war Er das fleischgewordene Wort; Er war der Sohn Gottes, und dies als Mensch in der Welt, und da Er von Israel verworfen wurde, verkündigt Er, dass Er der Geber ewigen Lebens ist. Dies ist der große Punkt: nicht das Reich späterhin, sondern jetzt ewiges Leben in dem Sohn, das untrennbar von Ihm ist, aber in Ihm jetzt als Menschen.

Deshalb sagt der Herr, indem Er darin fortfährt:

Verse 49-51

Joh 6,49-51: Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniederkommt, auf dass man davon esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; wenn jemand von diesem Brote isst, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, dass ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt.

Wenn der Herr zwar von dem Manna versinnbildlicht wurde, so ging Er doch unvergleichlich über dessen Kraft hinaus. Die Väter der Juden aßen dieses Manne in der Wüste; aber es konnte den Tod nicht fernhalten, denn sie starben, genau wie andere. Christus ist das Brot, das aus dem Himmel herniederkommt, damit der Mensch davon esse und nicht sterbe. In dem Sohn Gottes ist ewiges Leben, und nicht am wenigsten deshalb, weil Er damals Sohn des Menschen war. Eher war die Gnade Gottes in Ihm so deutlicher, denn wenn Er ein Mensch war, war es dann nicht den Menschen zugeteilt, davon zu essen und nicht zu sterben? Er war das lebendige Brot, das aus dem Himmel herniederkam. Wenn einer von diesem Brot aß, sollte er in Ewigkeit leben.

Wir werden sehen, dass dies noch eine andere Wahrheit neben der Inkarnation mit sich bringt, nämlich seinen Tod in der Versöhnung; denn das Brot, das Er geben wollte, ist sein Fleisch für das Leben der Welt. Hier weist Er auf das hin, was Er etwas später offenbaren wollte: seinen Sühnetod. Wenn sein Leben gegeben wird, so geschieht das nicht für das Leben Israels allein, sondern für das Leben der Welt.

Die Gnade Gottes, die im Begriff war, so tief herabzusteigen, konnte nicht auf die Juden allein begrenzt werden. „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ Hierüber verbreitet Er sich jedoch noch ausführlicher später. Sträubten sie sich im Unglauben gegen seine Worte? Er stellt die Wahrheit heraus, um den Stolz des Menschen und seinen Widerstand gegen Gott noch mehr bloßzustellen, aber auch, um den Glauben in seinen Auserwählten zu stärken. Solche Worte von unserem Herrn, wie, dass Er sein Fleisch geben werde für das Leben der Welt, waren für die, die sie hörten, genug aufreizend, aber es folgen noch deutlichere Aussagen. Er besteht auf der Notwendigkeit, sein Blut zu trinken.

Verse 52-59

Joh 6,52-59: Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es sei denn, dass ihr das Fleisch des Sohnes des Menschen esset und sein Blut trinket, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage; denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. Gleichwie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich lebe des Vaters wegen, so auch, wer mich isst, der wird auch leben meinetwegen. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Dieses sprach er in der Synagoge, lehrend zu Kapernaum.

Wie der Herr sich selbst darstellte in seiner Fleischwerdung in Gestalt des Brotes, das aus dem Himmel herniedergekommen ist, um im Glauben gegessen zu werden, so haben wir hier seinen Tod unter dem Bild des Fleisches, das gegessen wird, und des Blutes, das getrunken werden soll. Es ist das aufgegebene Leben, denn das Blut wird als etwas Gesondertes getrunken, was das deutlichste Zeichen des Todes ist. Daran hat der Glaube Anteil, und er findet darin Versöhnung und Gemeinschaft. Ohne dieses gibt es kein Leben. Es war umso wichtiger, da einige bekannten, Ihn als den Christus anzunehmen, die sich aber an seinem Tod stießen. Der Herr zeigt, dass das nicht der Glaube der Auserwählten Gottes ist; denn wer Ihn als vom Himmel herniedergekommen willkommen hieß, sollte sich auch seines Kreuzes rühmen; und wenn auch keiner seinen Tod vorwegnehmen konnte, würden sich doch alle, die wirklich glauben, daran ergötzen, wo er einmal bekannt gemacht worden ist und sein Ziel und seine Wirksamkeit offenbart sind. Die im Glauben die Inkarnation annehmen, nehmen mit gleichem Glauben auch seinen Tod an; und nur die allein haben ewiges Leben. Denn solche Menschen, die das Erstere nach menschlicher Art annehmen, neigen doch dazu, bei dem Letzteren Einwände zu machen. Beide sind Zielpunkte und Prüfsteine des Glaubens; und das Entscheidendere von den beiden ist sein Tod.

Es mag beobachtet werden, dass es, so wie im zentralen Teil des Kapitels zwei Bilder gegeben sind, im letzten Teil zwei Arten des Ausdrucks gibt, die wir unterscheiden: die Tatsache, sein Fleisch gegessen und sein Blut getrunken zu haben (wie in Joh 6,53); und das ständige Essen und Trinken (wie in Joh 6,54). Dies ist deshalb von Bedeutung, weil es solchen keinen Anlass gibt, die entweder dafür streiten oder dagegen sind, das ewige Leben von seiner Quelle zu trennen. Die Schrift lässt für diesen Gedanken keinen Raum. Der Gläubige hat ewiges Leben, aber in dem Sohn, nicht losgelöst von Ihm. Der Gläubige isst sein Fleisch und trinkt sein Blut. Er ist nicht damit zufrieden, dass er einmal gegessen hat: wenn einer so zufrieden ist, kann dann von ihm vorausgesetzt werden, dass er Leben in Ihm hat? Gewiss nicht. Wenn sein Glaube echt wäre, würde er immer sein Fleisch essen und sein Blut trinken; und wer das tut, hat ewiges Leben, und der Herr wird ihn am letzten Tage auferwecken. Die Liebe, die vom Himmel herniedergekommen ist, ist kostbar, und das Herz nimmt Christus, der sich so herabgelassen hat, in Dankbarkeit an, und zweifelt nicht, sondern wünscht, dass es wahr sei. Und wenn jene Liebe weitergeht, ja bis zum Tod selbst, dem Tod am Kreuz, so weitet sich das Herz und wird ganz überwältigt, aber es hält nichts für zu groß und nichts für zu gut für den Sohn Gottes und den Sohn des Menschen. Es beugt sich und preist Gott für Christi Tod, der die Erlösung bringt. Wenn es einmal geschmeckt hat, dass der Herr so gnädig ist, beharrt es aus demselben Grund darauf, es kann niemals ermüden, sondern isst Ihn immer wieder. Denn es fühlt, dass sein Fleisch wahrhaftig Speise und sein Blut wahrhaftig Trank ist.

Deshalb ist hinzugefügt: „Vor mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.“ Dieses Bleiben in Christus und Christi Bleiben in ihm ist eines der charakteristischsten Vorrechte des Christen bei Johannes. Das ist nicht bloß eine Sicherheit für den Christen, sondern Christus ist die Heimat der Seele, da sie zu Christus gehört. Wie unaussprechlich ist diese Nähe! Und so wie das Leben in der Gemeinschaft so gesegnet ist, so ist es auch die Wirkung im Motiv und im Ziel, die dabei gehören. „Gleichwie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich lebe des Vaters wegen, so auch, wer mich isst, der wird auch leben meinetwegen.“ So wie der Wille des Vaters und seine Ehre immer vor dem Herrn hier unten standen, so steht Er selbst vor dem Gläubigen. Sonst lebt man sich selbst oder der Weit. „Christus ist mein Leben“, sagte der Apostel Paulus; und das ist wahres christliches Erlebnis und christliche Erfahrung. Wenn Christus das Motiv ist, dann ist das Ergebnis so.

Es ist wohlbekannt, dass viele sich bemüht haben, zu beweisen, dass das Essen des Fleisches und das Trinken des Blutes, auf welchem Letzteren unser Herr besteht als etwas, was sich vom Essen des Brotes unterscheidet, sein Mahl bedeute. Dafür besteht kein Grund, nicht bloß, weil die Eucharistiefeier erst weit später eingesetzt wurde, sondern noch weit mehr deshalb, weil das, was hier vom Essen des Fleisches und Trinken des Blutes gesagt wird, ganz unvereinbar mit der Teilnahme am Mahl des Herrn ist, und das sowohl im positiven als auch im negativen Sinn. Denn es würde daraus folgen, dass der Herr mit seiner eindrucksvollsten Formulierung der Wahrheit auf der einen Seite die Unmöglichkeit herausstellt, Leben zu haben, wenn man nicht daran teilhat, und auf der anderen Seite die Gewissheit des ewigen Lebens jetzt und der gesegneten Auferstehung am letzten Tage für den, der aus Gewohnheit daran teilnimmt. Ja, dadurch würde das höchste Vorrecht des Christentums notwendigerweise mit der ständigen Feier des Mahles verbunden. Eine so absolute Lehre muss von allen Katholiken und Protestanten verschmäht werden, außer von solchen, die ganz durch Irrglauben verblendet sind. Aber es ist nicht ein bisschen zu stark, wenn es, wie es wirklich gedacht war, darauf angewandt wird, dass man im Glauben Christi Tod isst.

Es ist nicht richtig, dass dasselbe Thema vor und nach Vers 51 auch behandelt wird. Es ist davor und auch danach vom Essen die Rede; und es wird beide Male gesagt, dass das Essen des „Brotes, das aus dem Himmel herniedergekommen ist,“ im Blick auf den Glauben verstanden werden muss. Es ist deshalb sehr gewagt, zu behaupten, dass das Essen des Fleisches und das Trinken des Blutes etwas anderes als das Teilhaben durch den Glauben bedeutet – das heißt bildlich in dem einen Fall und wörtlich in dem anderen. Es passt wenigstens zusammen, dass, so wie das Essen im ersteren Teil der Rede ohne Frage die Gemeinschaft im Glauben bedeutet, das auch im weiteren Teil der Fall ist. Die Rede bezieht sich in beiden Teilen klar auf das Buchstäbliche – das Essen des Brotes, das auf wunderbare Weise für die Menge beschafft wurde. Doch die Lehre ist in beiden Teilen nicht dieselbe, wenn sie auch sehr eng verwandt ist, denn die Fleischwerdung des Herrn ist das Thema und Ziel des Glaubens im ersteren Teil und sein Tod das Thema im letzteren Teil. Es ist die Art von Johannes, äußeren Tatsachen oder Wundern eine wesentliche Wahrheit über die Person oder das Werk Christi anzufügen; und so ist es hier. Er beginnt mit Ihm als dem fleischgewordenen Brot, was noch mehr unmittelbar den göttlich beschafften Broten entspricht; Er fährt, als der Unglaube Einwände machte, fort, die Wahrheit herauszustellen, dass Er sterben wird, was für die Natur, besonders für einen Juden, noch abstoßender ist.

So hängt alles einfach und doch tief zusammen. Christus lässt die Juden wissen (denn die Rede richtete sich an die Juden, nicht an die Jünger), dass Er nicht gekommen war, um ein König nach dem Fleisch zu sein, sondern um in Erniedrigung, ja auch im Tod, gegessen zu werden: die einzige Speise ewigen Lebens, die in der Auferstehung am letzten Tag endet, nicht in zeitlicher Macht und gegenwärtiger Ehre, wie es sich das Volk stark ersehnte, das Ihn jetzt krönen wollte. Die Abendmahlsfeier hier hineinzubringen, bedeutet, ein fremdes Element einzuführen, das weder zu dem Bereich des Kapitels als Ganzes passt noch zu einem einzelnen Abschnitt der Rede. Und es ist umso absurder, wenn wir sehen, dass noch ein anderes Thema auf den Hauptinhalt als passender Abschluss folgt, nämlich die Himmelfahrt desselben Sohnes des Menschen, dessen Inkarnation und Tod vorher als die Speise des Glaubens dargestellt worden waren, und dies als eine Leiter für den Glauben, wo der Unglaube zuerst bei seinem Vom-Himmel-Herniederkommen gestolpert war und noch mehr bei seinem Tod. Wie es später gesagt wird: „Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus bleibe in Ewigkeit, und wie sagst du, dass der Sohn des Menschen erhöht werden müsse? Wer ist dieser, der Sohn des Menschen?“ (Joh 12,34). – „Ärgert euch dieses?“, fragte Jesus die Jünger, als auch sie murrten. „Wenn ihr nun den Sohn des Menschen dahin auffahren sehet, wo er zuvor war?“ Es ist nicht eine Einsetzung, auf die der Herr bei der Einführung hinweist. Überall ist es Er selbst als das Ziel des Glaubens, als der fleischgewordene (Sohn des Menschen), der gestorbene und gen Himmel aufgefahrene Sohn des Menschen.

Ich weiß, dass ein berühmter Kritiker danach strebte, die Leute davon zu überzeugen, dass der erste Teil mit Vers 47 abschließe. Aber das ist über die Maßen eigenmächtig. Vers 51 ist der wahre Übergang, wo erklärt wird, dass das Brot das Fleisch Christi ist, das Er für das Leben der Welt geben sollte. Als Antwort auf ihre ungläubige Frage in Vers 52 erläutert der Herr dies in den Versen 53-58. Denn von dem Brot als solchem wird auch noch in den Versen 48-50 gesprochen, was nicht der Fall sein sollte, wenn wir wirklich in den zweiten Teil übergegangen wären. Das Essen seines Fleisches und Trinken seines Blutes beginnt eigentlich mit Vers 53. Dies ist in dem Kapitel klar und positiv; und es ist wirklich dreist, etwas anderes zu behaupten; aber wenn, so gehört das Essen des Brotes klar und bestimmt zu dem ersten Teil, wie das Essen des Fleisches und Trinken des Blutes zu dem zweiten. In Wirklichkeit wird es von Anfang an angenommen (Joh 6,32-35), aber es wird vor dem Ende definitiv behauptet (Joh 6,48-50). Ohne Zweifel ist die Sprache eindringlicher, wenn die Notwendigkeit des Glaubens an seinen Tod in Vers 53 und dem folgenden ausgedrückt wird. Aber dies beweist nichts mit mehr Gewissheit, als das das Abendmahl ausgeschlossen ist, außer für solche, die sich einbilden, dass unser Herr sein Mahl bedeutsamer hinstellt als sein Werk und den Glauben daran. Kein Christ könnte bezweifeln, dass Er eindringlicher von dem Aufgeben seines Lebens als von seinem Herniederkommen vom Himmel, um Mensch zu werden, sprach und dass die Gefahr für den Menschen, seinen Tod zu verschmähen, schwerwiegender ist und dass der Segen für den Gläubigen aus der Gemeinschaft mit seinem Tod tiefer ist.

Auch – lasst mich hinzufügen – ist es nicht absolut wahr, dass im ersten Teil gesagt wird, dass der Vater allein gibt, während im zweiten Teil gesagt wird, dass der Sohn des Menschen gibt; denn am Anfang des ersten Teiles (Joh 6,33) wird gesagt, dass der das Brot Gottes ist, der aus dem Himmel herniederkommt und Leben für die Welt gibt, nicht bloß Leben geben soll. Aber soweit es gesagt wird, stimmt es ganz überein mit dem wirklichen Unterschied in diesen beiden Teilen. Der Vater hat den Sohn gegeben, dass Er Fleisch werde. Der Sohn gibt sich selbst, um zu sterben, und folglich soll sein Fleisch gegessen und sein Blut getrunken werden. Weiterhin ist es nicht wahr, dass die Folgen gegensätzlich sind; denn wie im ersten Teil das ewige Leben mit der Auferstehung am letzten Tag gekrönt wird, so wird das Gleiche sorgfältig im zweiten Teil (Joh 6,54) wiederholt.

Es ist, wie wir bereitwillig beobachten können, wahr, dass mit dem Essen seines Fleisches und Trinken seines Blutes von jemand mehr verbunden ist, nämlich dass Christus in ihm wohnt und er in Christus bleibt (Joh 6,56; aber dies ist ebenso sehr ein Ergebnis des Glaubens an Christi Tod, wie es sonst nirgendwo dem Abendmahl zugeschrieben wird. Johannes 15, wo Christus von sich selbst spricht, und 1. Johannes 4,13-16, wo der Apostel von Gott spricht, kommen am nächsten hieran; keine Stelle davon spielt auf das Abendmahl an, sondern eine Stelle stellt Christus als die einzige Quelle des Fruchtbringens durch ständiges Bleiben in Ihm dar, und die zweite Stelle erklärt, dass Gott in jeder Seele bleibt und sie in Gott, wenn sie Jesus als den Sohn Gottes bekennt. Diese Stellen bestätigen so weit die Überzeugung, dass der Herr in Johannes 6,56 das Vorrecht beschreibt, das der genießt, der durch den Glauben seinen eigenen Tod isst. Ohne Zweifel bleibt der, der in Liebe bleibt, in Gott und Gott in ihm; aber alles strömt aus einem neuen Leben, das nur durch den Glauben an Christus kommt: Denn ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Dies zeigt deshalb ein Weiterrücken, nicht ein neues und verschiedenes Thema, sondern hier wird derselbe Christus nicht in seinem Leben betrachtet, sondern in seinem Tod mit dessen tiefer reichenden Folgen für den Gläubigen.

Er, der selbst das ewige Leben war, das bei dem Vater war, vor allem Urbeginn der Welt, nahm Fleisch an, nicht nur, um den Vater zu zeigen und das vollkommene Bild des Gehorsams als Mensch zu sein, sondern damit Er in Gnade für uns sterben könnte und die Frage der Sünde für ewig lösen könnte, indem Er Gott absolut und auf alle Weise am Kreuz verherrlichte. Wenn das Weizenkorn (wie Er selbst es uns gelehrt hat) nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Sein Tod wird hier nicht, wie anderswo oft, als ein Opfer für Gott betrachtet, sondern hier wird er so gesehen, wie der Gläubige ihn in sein eigenes Sein einschmelzt. Deshalb wird das, was verhältnismäßig vage war, nämlich das Sprechen von dem Brot, das von dem Himmel herniedergekommen ist, sehr präzise, wenn Er auf seinen Tod anspielt. Denn das war der Ratschluss des Vaters und nach dem Herzen des Sohnes des Menschen: nicht jetzt über Israel herrschen, sondern sein Fleisch für das Leben der Welt zu geben; denn ob es Juden oder Heiden sind, alle werden hier als verworfene, verlorene und tote Menschen gesehen. Er allein ist Leben, doch nicht in seinem Leben, sondern in seinem Sterben für uns, damit wir es in und mit Ihm hätten, die Frucht seiner Erlösung, das ewige Leben als etwas Gegenwärtiges, das aber erst voll in der Auferstehungskraft gesehen wird und doch schon jetzt in Ihm erfüllt und sichtbar ist, der Er als Mensch dorthin aufgefahren ist, wo Er vorher als Gott war, und wir werden später am letzten Tage mit Ihm in Herrlichkeit offenbart werden. Deshalb wird hier von dem Gläubigen gesagt, dass er sein Fleisch isst und sein Blut trinkt, und dies nicht nur einmal, als wir an Ihn glauben und an die Wirksamkeit seines Todes, sondern er nimmt ständig die Tiefe und Kraft seines Todes auf, genau wie er der Welt und dem Zustand des Menschen, so entfremdet dieser von Gott ist, tot ist. Sein Blut trinken verleiht dem Ausdruck der vollen Aufnahme seines Sterbens durch den Gläubigen mehr Nachdruck. 

Wenn Er einfach als Einer, der der Welt immer fremd war, die Welt verlassen hätte, wären wir für ewig verstoßen gewesen, dem Zorn und Gericht Gottes ausgesetzt. Aber dadurch, dass Er durch die Gnade Gottes dafür und für uns starb, gab Er uns, die wir glauben, das, was uns von Gott trennte, und Er reinigte uns von unseren Sünden. Wäre es einfach unser Tod gewesen, so wäre es unser Gericht gewesen und keine Ehre für Gott, sondern eher der Triumph des Feindes. Gelobt sei Gott! Er spricht hier von seinem Tod und von unserem Eingang durch Glauben in seinen Tod mit all seiner Wirklichkeit und seinem Wert. Es ist nicht sein Abendmahl; sondern sein Mahl weist als das Zeichen auf Christi Tod hin, und diese Verse reden von derselben Wahrheit. Sie sprechen jedoch von der kraftvollen Wirklichkeit, nicht von ihrem Symbol, das, wenn es mit der Wahrheit vermischt wird, nichts Besseres als ein abgöttischer Wahn ist und das sogar als ein Zeichen, wenn es sehr der Wahrheit beraubt ist, dann offen zu einem Gegenstand der Anbetung gemacht wird. So sehen wir es in der röm.-kath. Kirche, wo die Verehrer nicht das Blut trinken dürfen. Christus ist ganz und gar, wie sie sagen, unter dem Gewand des Brotes enthalten, so dass alles dort zusammen ist, Fleisch und Blut, Seele und Gottheit; aber wenn das so ist, ist das Blut nicht vergossen. Und die Messe ist für den Katholiken, der kommuniziert, ein allzu wahres Zeugnis für die Nicht-Vergebung seiner Sünden. Das ist die Darstellung ihrer eigenen formellen Lehre und ihrer am meisten Achtung besitzenden Theologen. Es mag hinzugefügt werden, dass der Herr nach dem reichen Zeugnis für seinen Tod als das Ziel des Glaubens, das sich mit seinen Konsequenzen ergeben sollte, in Vers 57, wie mir scheint, jede Entschuldigung für ein Übersehen seiner Absicht ausschließt. Es war Er selbst, nicht eine symbolische Handlung, die Er hier meinte, was aus den Worten „wer mich isst“ hervorgehen sollte. Weiter vereint Er die beiden Teile der Rede durch den folgenden Vers, der den Teil über sein Fleisch und sein Blut damit abschließt, dass wieder das Bild von dem „Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist“ und „wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit“ gebraucht wird. Das ist eine Erklärung, die ebenso richtig ist, wenn man sie auf den Glauben an Ihn anwendet, wie sie falsch ist für das Abendmahl, in welchem Sinn auch immer man will.

Der Herr hatte jetzt in der Synagoge zu Kapernaum seine Rede abgeschlossen. Die Hauptthemen dieser Rede waren seine Inkarnation und Versöhnung als die unentbehrliche Speise des Glaubens, mögen die Menschen sie auch noch so sehr verachten; und mögen sie auch noch so sehr das Manna verherrlichen oder irgendetwas anderes, das weder solche göttliche und himmlische Quelle noch solche ewige Wirkung hatte, sondern wobei es doch dabei blieb, dass die Menschen später sterben mussten; denn an Ihm und in Ihm allein war Leben.

Verse 60-65

Joh 6,60-65: Viele nun von seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: Diese Rede ist hart; wer kann sie hören? Da aber Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen: Ärgert euch dieses? Wenn ihr nun den Sohn des Menschen dahin auffahren sehet, wo er zuvor war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, welche ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang, welche es seien, die nicht glaubten, und wer es sei, der ihn überliefern würde. Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben.

Eine sehr ernste Form des Unglaubens verriet sich jetzt selbst, nicht unter den Menschen aus Judäa oder anderswo sonst, sondern unter den Jüngern, von denen viele murren und über seine Worte stolpern. Wenn sie sein Herabkommen vom Himmel oder sein Sterben hart fanden, was war dann, wenn sie den Sohn des Menschen dahin auffahren sehen würden, woher Er gekommen war? Es wurde in den Psalm 8, 80, 110 und bei Daniel 7 darauf Bezug genommen. Aber der jüdische Wille hatte sich längst nur Israels Hoffnungen in ihrem Land zugewandt und verlangte nicht nach einem höheren Aspekt oder einem niedrigeren. Das Kreuz und der Himmel waren gleichermaßen außerhalb ihres Blickfeldes. Deshalb konfrontiert sie der Herr hier mit seiner eigenen Himmelfahrt als einer wenig schmackhaften Wahrheit. Und doch ist es eine Wahrheit, die passend auf seinen Tod folgt, genau so wie sie mit seinem Herabkommen als Mensch in der Inkarnation übereinstimmt. Er ist als Heiland in Gerechtigkeit aufgefahren, nachdem Er Gott bis zum Letzten über die Sünde verherrlicht hatte, da Er herniederkam, um in Liebe zu dienen. Alles hängt hier zusammen, wie es auch in der Tat ist, während Er so aufgefahren gen Himmel ist, dass der Glaube Ihn im Leben und im Tod hier unten isst. Aber wo die Jünger über seine Worte der Erniedrigung murrten, sprach Er von seiner Erhöhung. Und es ist traurig zu sagen, dass sie das noch mehr aufreizte. Wenn sie wahrhaftig gewesen wären, wenn sie die Wahrheit gekannt und geliebt hätten, wäre es ihre Freude gewesen; aber sie schätzten den ersten Menschen höher ein als den zweiten Menschen und wurden mehr und mehr verärgert.

So ist das Fleisch, sogar bei Jüngern. Es ist zu nichts nutze. Der Geist ist es, der lebendig macht, und zwar durch und in Christus, niemals losgelöst von Ihm und noch weniger zu seiner Unehre. Deshalb haben seine Worte einen im Wesentlichen göttlichen Charakter und göttliche Kraft. Sie sind Geist und Leben, wie Er selbst von dem sagt, was Er gerade in seinen Reden zum Ausdruck gebracht hatte, so viel die Menschen auch darüber stolpern mochten. Wenige Worte sind bis heute mit verheerenderen Folgen verdreht worden als diese. Das Zeichen wird zur Schmach dessen, von dem kundwurde, dass Er so herabgekommen und in äußerster Liebe gestorben sei, und der den Glauben entsprechend segnet, vergöttert. Aber ach! „Es sind etliche unter euch, die nicht glauben.“ Nicht zu glauben, ist für jeden verhängnisvoll, am meisten ist es aber innerlich mit einem Jünger unvereinbar. Christus muss alles oder nichts sein. Wenn Er alles ist, sind seine Worte für den Gläubigen keine Schande, sondern Freude und haben durchschlagende Kraft, ja wachsende Kraft, da Er dadurch besser bekannt wird. Jesus kannte ihren Unglauben, nicht aus Beobachtung oder Erfahrung heraus, sondern Er wusste das von Anfang an. Er ist Gott, und zwar um nichts weniger, weil Er Mensch wurde; und dies ist die ständige These unseres Evangelisten. Doch unterschied Er zwischen solchen, die nicht glaubten, und dem, der Ihn verraten würde; aber wer hat das jemals gefolgert, außer jetzt aus seinen eigenen Worten heraus ? Wer hatte jemals die Gnade in Ihm in seinen Wegen mit allen schwanken sehen? Wie ernst ist die Geduld göttlicher Liebe! Auf der anderen Seite hatten diejenigen, die glaubten, keinen Grund, sich zu rühmen, denn wenn sie auch Jesus anhingen, so konnte doch keiner zu Ihm kommen, wenn es ihm nicht von dem Vater gegeben war. Es war souveräne Gnade in Gott.

Verse 66-71

Joh 6,66-71: Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und wandelten nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist. Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölfe, auserwählt? Und von euch ist einer ein Teufel. Er sprach aber von Judas, Simons Sohn, dem Iskariot; denn dieser sollte ihn überliefern, er, der einer von den Zwölfen war.

So beschleunigen die Warnungen des Herrn das Fortgehen von Ungläubigen, während sie die Gläubigen noch enger an Ihn binden und ihren Seelen ihren Sinn, nämlich was Er ist, nahebringen. Die Ursache lag bei ihrem eigenen Willen, der Satan Macht gab. Doch der Herr zögert nicht, die Zwölf wissen zu lassen, dass, während einer für alle bekannte, dass Er der Heilige Gottes sei, einer von ihnen ihn überliefern würde. Was für einen Gegensatz gibt es bei allen, außer bei Ihm, wenn es nicht solche sind, die von Ihm gelernt haben! Wie anders sind die, die versuchen, die Jünger hinter sich zu ziehen! Doch seine Worte wollten die seinen, ja sogar alle, die echt waren, stärken. Je freier sie waren, umso gebundener waren sie. Er allein ist würdig, Er ist der Heilige Gottes.

Ich weiß, dass ein gelehrter, aber eingebildeter Deutscher verkündigt, dass der Ausdruck „der Heilige“ nicht der Art des Johannes entspräche. Aber das war ein rasches und unwissendes Urteil. Es ist ein Titel, der unserem Herrn einmal in seinem ersten Brief gegeben wird und hier einmal in seinem Evangelium. Er ist der einzige Schreiber im Neuen Testament, der dieses Wort jemals von dem Herrn im Verhältnis zu den Heiligen gebraucht. Es ist deshalb charakteristischer für Johannes als für irgendeinen anderen Apostel. Markus und Lukas reden von bösen Geistern, die Ihn zitternd als Solchen anerkennen. Sie mögen wohl vor dem Heiligen zittern, der dazu bestimmt ist, mit ihnen im Gericht umzugehen. Wie segensvoll ist es, einen Heiligen für alle ihren Glauben an Ihn mit diesem selben Wort bekennen zu hören, die sie Ihm anhangen und seinen Worten ewigen Lebens mit Zuversicht lauschen! Wie gnadenreich ist es, zu hören, wie ein anderer die Kindlein der Familie Gottes mit der Überlegung tröstet, dass sie die Salbung von dem Heiligen empfangen haben und alle Dinge erkannt haben. Es mögen Antichristen von denen ausgehen, die Christi Namen tragen, aber sie gehören nicht zur Familie Gottes; wenn sie dazu gehörten, wären sie sicherlich ausgeharrt, wie Petrus es hier tat und wie Judas es nicht tat, als die letzte Krise hereinbrach. Zuerst oder zuletzt gingen sie hinaus, damit von ihnen offenbar würde, dass sie keine „von uns“ – von der Familie –waren. Für Gottes Kinder ist der Heilige die Quelle jeder Freude und allen Friedens – für Ungläubige ist Er die Quelle des Verderbens und des Schreckens für die Dämonen. Die Kindlein tadeln den Stolz bloßer ungläubiger, menschlicher Intelligenz, die den Vater und den Sohn ableugnet, ja die leugnet, dass Jesus der Christus ist, und die von Ihm fortgleitet, der allein Leben hat und es jedem Gläubigen gibt. So ist es in dem Evangelium und in dem Brief. 

Aber wir sehen hier auch die ungeheure Bedeutung, mit Ihm zu wandeln, sich offen auf diesem Weg vor den Menschen und vor Gott mit Ihm zu identifizieren. Und wir sehen die Gefahr und das Verderben des Fortgehens. Glaube, wenn er auch sehr wichtig ist, ist nicht alles: Man muss hier unten mit Ihm wandeln. Wo sonst sind Worte ewigen Lebens? Ohne dieses mag es Religion, Philosophie, augenblickliche Behaglichkeit oder Ehre und Macht geben. Mit Ihm gehen die, die an die Wertschätzung des Sohnes vonseiten des Vaters denken und für die Ewigkeit wirken. Aber selbst das Apostelamt gibt, wie der Herr hier zeigt, keinen sicheren Grund, darauf zu bauen – nichts außer Ihm selbst. So lässt sein am meisten geehrter Knecht die Korinther (die allzu sehr mit Gaben ausgestattet waren) wissen, dass er anderen predigen könnte und doch, wenn er seinen Leib nicht in Zucht hält, selbst verwerflich werden könnte. Der Sohn des Menschen allein sichert, wenn man sich Ihn in Leben und Tod durch den Glauben zueigen macht, jetzt ewiges Leben und Auferstehung am letzten Tag.

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