Das Buch Nehemia (11)
Die Ordnung unter dem Volk Gottes

Edward Henry Chater

© SoundWords, online seit: 24.09.2007, aktualisiert: 11.09.2018

Leitverse: Nehemia 11

In Kapitel 11 haben wir eine Liste der Juden, die in ihren Besitzungen wohnten, und derer, die für die Ordnung des Hauses Gottes, der Stadt usw. sorgten; in den verschiedenen Einzelheiten davon ist viel Belehrung enthalten.

Verse 1.2

Neh 11,1.2: Und die Obersten des Volkes wohnten in Jerusalem. Und das übrige Volk warf Lose, um je einen von zehn kommen zu lassen, damit er in Jerusalem, der heiligen Stadt, wohne, die neun anderen Teile aber in den Städten blieben. Und das Volk segnete alle Männer, die sich freiwillig erboten, Jerusalem zu wohnen.

Alle Männer, die sich freiwillig anboten, in Jerusalem zu wohnen, wurden vom Volk gesegnet. Jerusalem war, wie wir gesehen haben, Gottes irdischer Mittelpunkt, wo Er seines Namens hatte gedenken lassen und wo sein Segen ruhte. Können wir daraus nicht lernen, uns freiwillig in der Kraft des Geistes Gottes zu stellen, um in der Nähe und in der Gemeinschaft Christi zu wohnen, des himmlischen Mittelpunktes Gottes? Diejenigen, die das tun, werden sicher reich gesegnet werden.

In Vers 6 und 14 werden eine Anzahl Israeliten als tapfere und tüchtige Männer bezeichnet. Es ist unmöglich, heutzutage die Wahrheit Gottes getrennt von allem Bösen um uns her aufrechtzuerhalten, wenn unter dem Volk Gottes keine tapferen und tüchtigen Männer sind. Satan und die Scharen seiner Dämonen würden nicht kämpfen, wenn sie nichts dabei zu gewinnen hätten; und wenn sie dadurch etwas gewinnen, so ist es ganz klar, dass wir etwas zu verlieren haben. In Judas 3 werden wir ermahnt, ernstlich „für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen“, und in 1. Timotheus 6,12, „den guten Kampf des Glaubens“ zu kämpfen, und endlich in Epheser 6,11-13, die ganze Waffenrüstung Gottes zu nehmen, damit wir „an dem bösen Tag zu widerstehen“ und, nachdem wir „alles ausgerichtet“ haben, zu „stehen vermögen“. Gott braucht tapfere Männer, die als gute Krieger Christi Trübsale ertragen können (2Tim 2,3).

Weiter gab es solche, die die Aufsicht über die Stadt, und solche, die die Oberaufsicht über das Haus Gottes hatten, und endlich solche, die dessen äußere Geschäfte führten (Neh 11,9.11.16.22). In der Kirche Gottes ist es ebenso. Die Schriften des Neuen Testamentes nennen uns die Eigenschaften solcher, die befähigt sind, den Heiligen vorzustehen, für die Ordnung in Gottes geistlichem Haus sowie für die Bedürfnisse seines Volkes und die äußeren Geschäfte zu sorgen. Wo dieses vernachlässigt wird, ist Unordnung die Folge und der Name Gottes wird entehrt. Jeder Heilige sollte vor dem Herrn über seine Fähigkeiten geübt sein, und seine Brüder werden sie, wenn er wirklich geistlich ist, anerkennen. Sie werden für die Hilfe, die ihnen dadurch zuteilwird, dankbar sein und sich gern in der Furcht Christi unterwerfen.

Des Weiteren werden in Vers 3 und Vers 20 einige Volksstände genannt, die „ein jeder in seinem Besitztum, in ihren Städten“ und „ein jeder in seinem Erbteil“ wohnten. Sollten wir daraus nicht die ungeheuere Wichtigkeit erkennen, dass jeder Heilige darüber geübt sein sollte, schon jetzt das Teil in der Kraft des Geistes zu besitzen, das Gott uns in Christus geschenkt hat? Unser Herz neigt beständig dazu, nicht in unsere Vorrechte einzugehen und das, wovon Gott will, dass wir es jetzt besitzen und genießen, auf den Tag der Zukunft zu verschieben. Obwohl wir einerseits in der Heiligen Schrift als solche Menschen betrachtet werden, die das Ägypten dieser Welt verlassen haben und durch die Wüste nach dem himmlischen Kanaan reisen, so werden wir doch andererseits, den Ratschlüssen Gottes gemäß, als mit Christus in die himmlischen Örter versetzt [Eph 2,6] angesehen. Und Gott möchte, dass ein jeder von uns die Segnungen kennt und genießt, von denen wir schon oft gesungen haben:

Jetzt schon im Geiste droben,
Sind bald wir für und für,
An Seel und Leib vollkommen,
Verherrlicht, Herr, bei Dir.
(Geistliche Lieder und Gesänge)

Unser Erbteil ist himmlischer Art. Wir sind von einer unsichtbaren Welt umgeben, die von der Herrlichkeit Christi erfüllt ist und die sich bald in all ihrer unfassbaren Glückseligkeit unseren erstaunten Blicken zeigen wird. Doch wozu ist der Geist Gottes jetzt hier auf der Erde, wenn Er unsere Herzen nicht (neben all seinen sonstigen Aufgaben) in den Genuss jener ungeheuren Welt der Segnung führte, die durch den Glauben an den verherrlichten Menschen, den Sohn Gottes, unseren Herrn Jesus Christus, unser geworden ist? Wenn wir so dieses herrliche Teil der Heiligen in dem Licht betreten (Kol 1,12), dann verbleicht die Herrlichkeit dieser Welt, und unsere Herzen verschließen sich ihren Verführungen und Reizen. Bei sorgfältigem Durchforschen werden wir sicherlich noch mehr Lehrreiches in diesem und dem folgenden Kapitel finden.

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