Christus und seine Versammlung (4)
Christus und seine Liebe, Fürsorge und sein Vorsatz für seine Versammlung

William John Hocking

© SoundWords, online seit: 01.01.2001, aktualisiert: 29.01.2023

Leitverse: Epheser 5,25-27

Einleitung

Die Verse in diesem Abschnitt des Epheserbriefes, die uns heute Abend im Besonderen beschäftigen sollen, sind die Verse Epheser 5,25 bis 27. Wir haben darin die besondere Verbindung der Versammlung mit Christus: was sie ursprünglich war und was sie jetzt ist und was sie sein wird, wenn die Absicht Gottes mit ihr erfüllt sein wird. Und wir sehen sofort, dass in diesen Versen der Versammlung ein sehr bemerkenswerter und besonderer Charakter beigemessen wird, der, wie gezeigt wird, ihr besonderer Besitz durch Christus selbst ist.

Und wenn wir diese Verse in dem Licht des ganzen Briefes sehen, werden sie noch bemerkenswerter, weil, wie ihr alle wisst, der Brief an die Epheser von der Versammlung als Gefäß spricht, durch das Gott seine Herrlichkeit in Verbindung mit der zukünftigen Herrschaft über das ganze Universum offenbaren wird. Die Welt ist jetzt verderbt, soweit es um den Menschen geht, und Gott wusste von Anfang an, dass es so werden würde, aber sein sich darüber hinwegsetzender Plan war, dass die Welt und alles, was mit der Welt verbunden war in den himmlischen und irdischen Örtern, endlich seine Herrlichkeit widerstrahlen sollte und eine Ehre für seinen ewigen Namen werden sollte. Seine Absicht war, dass die Welt und alles in ihr letztlich verbunden sein sollte mit seinem Sohn. Seine Absicht war, alle Dinge in Christus unter ein Haupt zusammenzubringen, wie wir es in Epheser 1 finden. Dies war vorherbestimmt, bevor die Welt war. So war alles von Gott geplant. Das Versagen des Menschen, das so klar in der Schrift beschrieben ist, war für Gott keine Überraschung. Er hatte sein Geheimnis, und das bestand darin, dass einmal Christus gerecht herrschen würde über alle Dinge und dass Gott alles in allem sein sollte.

Die Versammlung: zur himmlischen Herrlichkeit berufen

Aber da war noch ein Weiteres, das, wenn wir so sagen dürfen, noch überraschender ist. Wenn wir an Gott denken, sind wir nicht überrascht, dass Er alles kennt, dass das Ende genauso leicht und fest vor Ihm ist wie der Anfang, aber das Wunder wächst vor unseren Augen, wenn wir von diesem Brief lernen, dass da bei Christus an jenem Ort erhabener Herrlichkeit, wenn alle Dinge vollendet sind, eine Braut sein wird, eine, die an jener Herrlichkeit teilhat. Und jene, die seine Herrschaft, seine Regierung und seine Herrlichkeit teilt, wird nicht Israel sein, nicht das irdische Volk, nicht ein Volk überhaupt, soweit diese Welt betroffen ist, sondern die Versammlung Christi, zusammengesetzt aus denen, die aus der Welt der Sünder herausgerufen wurden; denn das bedeutet das Wort Versammlung. Sie sind von Gott herausgerufen für seinen Sohn.

Wir sehen deshalb, dass Gott von Anfang an die Absicht hatte, sofort nachdem sein Sohn gekreuzigt und verworfen worden war als der König Israels, die herauszurufen, die mit Christus vereint sein sollten in seiner himmlischen Herrlichkeit und die Versammlung bilden sollten. Er berief sie sogar aus den Juden heraus, solche, die mit den Juden übereingestimmt hatten bei der Kreuzigung des Herrn Jesus. Und in seiner Gnade machte Er sie als Erstes zu solchen, die mit Christus zu leiden hatten und die später bei Christus sein sollten in der Herrlichkeit und seine Herrlichkeit teilen sollten.

Da diese hohe und himmlische Berufung in der Schrift dargelegt ist, sollten wir uns an ihrer Erkenntnis erfreuen. Wenn jemand den Sinn des Willens seines Vaters kennt, der ihn am Ende zum Besitz riesiger Güter und einer Machtstellung in dieser Welt bringen wird, muss jenes Wissen sein jetziges Verhalten beeinflussen. Es muss ihm ein Trost sein, während er darauf wartet, in jene Stellung eingeführt zu werden; und deshalb ist die Offenbarung der Zukunft der Versammlung uns jetzt bekanntgemacht, damit wir uns durch dieses Wissen ermutigen können inmitten unseres Leidens. Finden wir es so? Suchen wir zu verstehen, was Gottes Absicht mit uns ist, wenn die Tage unseres Pilgerlaufs vollendet sind?

Dieser Brief, von dem wir eben einen sehr kleinen Abschnitt gelesen haben, ist ganz eindeutig, was das zukünftige Schicksal der Versammlung betrifft. Aber da sind in diesen paar Versen einige Gedanken enthalten, auf die ich eure Aufmerksamkeit jetzt lenken möchte. Ich spreche nicht von der Ermahnung an Ehefrauen und Ehemänner. Die hat ihren Platz und wird immer auf diejenigen ihre größte Wirkung ausüben, die Ehefrauen und Ehemänner sind, wenn sie klar die Wahrheit in Bezug auf Christus und die Versammlung verstehen.

Liebe in der ewigen Vergangenheit

Der Apostel sagt in Epheser 5,25:

Eph 5,25: Christus hat die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben.

Wenn ihr nun recht sorgfältig diesen Abschnitt betrachtet, werdet ihr sehen, dass er eine Wahrheit enthält, die uns manchmal entgeht, wenn wir ihn ganz per Zufall lesen und nicht sorgfältig darüber nachdenken: „Christus hat die Versammlung geliebt“, heißt es. Natürlich hat Er die Versammlung geliebt und wir nehmen seine große Liebe für die Versammlung voll an; aber wann hat Er die Versammlung geliebt? Christus hat die Versammlung geliebt, bevor Er sich für sie dahingab, und so müssen wir einen langen Weg zurückgehen. Wir müssen weit hinter Golgatha zurückgehen. Wir müssen über die Krippe in Bethlehem hinaus zurückgehen. Wir müssen über die früheste Vergangenheit der Geschichte der Erde hinaus zurückgehen. Wir müssen zu der Rolle jenes Buches zurückgehen, wo geschrieben stehlt: „Siehe, ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun“ (Heb 10,7). Die Versammlung stand da vor seinem ewigen Geist. Da sah Er die Versammlung, und da liebte Er die Versammlung. Bevor wir waren, konzentrierten sich die großen und tiefen, die göttlichen Gefühle des Herrn Jesus auf die Versammlung: „Christus hat die Versammlung geliebt.“

Die Liebe zu der Versammlung brachte Ihn deshalb, ebenso wie natürlich seine Liebe zum Vater, vom Himmel herab. Er sah den Schatz im Acker, und Er verkaufte alles, um ihn zu erwerben. Er sah die eine Perle, die von großem Wert war, und Er gab alles dahin, um sie zu erhalten. Aber der Ratschluss der Liebe begann, als Er sie sah, und wann sah Christus die Versammlung? Oh, lange, lange Zeit bevor wir waren, richteten sich Christi Herz und Christi Augen auf uns, und seine Liebe ruhte auf seiner Versammlung. Oh, dass unsere Herzen die Größe dessen schätzen möchten, was unseren Gedanken in diesem Vers enthüllt wird!

„Christus hat die Versammlung geliebt“; und wenn Er sie so lange vorher liebte, wenn Er sie liebte, als Er für sie starb, liebt Er sie nicht immer noch, trotz ihrer zerrütteten und treulosen Verfassung? Trotz des traurigen Bildes auf Erden, das die Versammlung abgibt in Zersplitterung, Uneinigkeit und Streit, wo Zorn und Hader vorherrschen, wo Liebe und Eintracht regieren sollten? Die Gefühle Christi ändern sich nicht, und deshalb können wir uns freuen an der unverminderten Liebe Christi zu seiner Versammlung trotz allem, angesichts jedes Versagens, jeder Sünde, die der Versammlung in ihrer Stellung in dieser Welt anhaftet. Die Liebe Christi bleibt dieselbe.

Diese ewige Liebe Christi lässt uns ein wenig klarer verstehen, was in dem Herzen unseres Herrn vorging, als Er das Bekenntnis des Petrus hörte: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16,16). Er sagte: „Auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen“ (Mt 16,18). Es war seine Versammlung, Er hatte sie als die seine vor Augen. Der Bau hat sich Jahrhunderte fortgesetzt, und er wird weitergehen, bis der letzte lebendige Stein in den Bau eingefügt ist. Aber Er, der große Erbauer, der seinen Plan vor sich hatte, seine Zeichnung im Kopf hatte, sah die ganze Versammlung vollendet in ihrer Schönheit, als Er sagte: „Ich werde meine Versammlung bauen.“ Er wusste, dass sich Israel von Ihm abwenden würde, dass die Juden sich gegen Ihn erheben und Ihn kreuzigen würden, aber Er erklärte: „Ich werde meine Versammlung bauen und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen.“ Seine Versammlung wird vollkommen und vollendet offenbar werden am Tag der Herrlichkeit.

Nun, die Liebe zu der Versammlung war also das vorherrschende Motiv in dem Herzen Christi, als Er sich selbst für sie hingab. Nun, lasst uns sehen, was diese Feststellung in sich schließt. Der Herr Jesus Christus stellt hier nicht durch den Apostel den Wert seines Opfers in den Vordergrund, das heißt den Wert der Versöhnung, die Er machte, der Versöhnung für unsere Sünden, die Er am Kreuz vollbrachte. Das ist nicht der erste Gedanke in diesem Vers, wenn er auch darin liegt, sondern hier geht es um die Hingabe von Ihm und allem, was Er war. Er gab sich selbst hin, um die Versammlung zu erwerben. Er gab sich selbst für sie. Als der Herr Jesus der Stunde nahte, die vor Ihm stand, war Er und alles, was in Ihm war, gefangen in dem, was Er tun wollte für die Erlösung seiner Versammlung. Er gab nicht nur sein Leben auf, auch wenn das stimmt. Er legte sein Leben nieder; aber wir sollen lernen, dass Er sein ganzes Ich opferte. Und es war nicht ein Mensch, der das tat; es war nicht ein Abraham oder ein Isaak, es war nicht Hiob oder Jesaja, der sich dahingab; sondern es war der Sohn Gottes. Wir finden die Wahrheit für den Einzelnen dargestellt im Brief an die Galater: „Der Sohn Gottes hat mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben“ (Gal 2,20). Die große Hingabe ist wahr für jeden Einzelnen von uns heute Abend.

Wir können die Tatsache einzeln für uns selbst in Anspruch nehmen; aber lasst auch unser Blick weit werden und lasst uns an die ganze Versammlung denken, weil „Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat“. Der Herr kennt jeden von denen, die sein sind; und es ist ein überwältigender Gedanke, dass unser Herr Jesus Christus in jenen dunklen Stunden des Leidens am Kreuz jeden Einzelnen seiner Erlösten vor seiner Seele hatte. Es lag eine große Schuldenlast auf Ihm, aber diese aufgehäufte Last setzte sich zusammen aus vielen, könnte ich sagen, aus vielen kleinen Lasten; die Last meiner Schuld, die Last deiner Schuld. Jeder von uns war da vertreten, und der Herr litt für jeden Einzelnen. Aber da ist auch die Wahrheit, die wir hier haben, die ganze Zahl und Menge derer, die seine Versammlung bilden, war vor Ihm, als der Sohn Gottes und Sohn des Menschen sich selbst für die Versammlung hingab. Das war der schreckliche, unbegreifliche Preis, den der Herr Jesus Christus für seine Versammlung bezahlte. Wenn wir also an das Opfer unseres Herrn Jesus Christus denken, das am meisten in seinem Tod zum Ausdruck kommt, lasst uns diese Wahrheiten vor unseren Herzen haben: Erstens, Er gab sich selbst für mich, und zweitens, Er gab sich selbst für die ganze Versammlung. Alle, die die Versammlung bilden, wurden in der gleichen Art und durch dasselbe liebende Opfer erlöst. Dies ist dann das vergangene Ereignis, von dem gesprochen wird in Verbindung mit der Versammlung. Wir schauen zurück und können im Glauben die Liebe Christi betrachten, wenn wir daran denken, dass Er sich selbst für seine Versammlung gab.

Die Heiligung der Versammlung

Eph 5,26: … damit er sie heiligte, sie reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort, …

In Epheser 5,26 haben wir den Ratschluss Christi bei dieser Hingabe des Opfers. Da war ein Ziel dabei. Es heißt nicht, dass Er sich selbst gab, um die Heiligen von den gerechten Folgen ihrer Sünden zu befreien. Das ist natürlich auch wahr. Es heißt nicht, dass Er starb, damit sie ewiges Leben haben könnten. Dies ist vollkommen wahr, und wir finden es in anderen Teilen der Schrift zum Ausdruck gebracht; aber wir finden hier, was die große Absicht des Herrn in Verbindung mit der Versammlung in der Gegenwart ist.

Und das Erste, was erwähnt wird, ist Heiligung: „damit er sie heiligte“. Was bedeutet Heiligung? Es scheint hier zu bedeuten, dass es die Absicht des Herrn war, als Er sich selbst für die Versammlung gab, sie aus ihrer natürlichen Umgebung abzusondern und sie zu etwas ausschließlich Ihm Gehörendes zu machen. Wenn ein Gefäß eingesetzt wurde zum Gebrauch im Heiligtum des HERRN, wurde es ein geheiligter Gegenstand. Es war etwas Heiliges daran. Es wurde etwas ausgesondert zum Gebrauch in der heiligen Wohnung des HERRN.

Ihr wisst, dass der heidnische König Belsazar Gott verachtete und die Gefäße des Heiligtums herbeiholte, die sein Vater oder Großvater von Jerusalem nach Babylon gebracht hatte, und dass er sie bei seinem Gastmahl zeigte (Dan 5). Er und seine Gewaltigen tranken aus diesen heiligen Gefäßen und rühmten ihre Götter aus Gold und Silber und Holz und Eisen dabei und entweihten so die Gefäße des HERRN. Er gebrauchte sie in unreiner und unheiliger Art; sie waren geheiligt; sie gehörten dem HERRN! Und Belsazars Lippen und die Lippen seiner tausend Gewaltigen hatten sich kaum gelöst von den Kelchen, aus denen sie tranken, als sie ihren sofortigen Untergang auf den Wänden des Palastes geschrieben sahen.

Gott griff in Babylon ein. Er wachte eifrig über den geheiligten Gefäßen. Es waren nur materielle Dinge, aber sie illustrieren diese große Tatsache in unserem Vers, dass die Absicht Gottes in Verbindung mit der Versammlung die war, sie zu heiligen, sie abzusondern von Juden und Heiden zu seinem eigenen Gebrauch und eigenen Zeugnis in dieser Welt. Ich denke, es wird auch in der Herrlichkeit wahr sein, dass die Versammlung ihren eigenen und ausschließlichen Platz haben wird. Die Versammlung wird nicht verschwinden unter den Erlösten alttestamentlicher Tage, sondern ihre besondere Heiligung für den Herrn Jesus Christus, anders als andere himmlische Heilige, wird in der Herrlichkeit sichtbar sein. Die Versammlung wird immer ihren eigenen besonderen Platz haben. Auf diese Wahrheit kommen wir später noch zu sprechen. Aber lasst uns daran denken, dass hier und jetzt die Versammlung einschließlich aller Glieder – und wenn du ein Glied des Leibes Christi bist, gilt das auch für dich – geheiligt wird, dass es die Absicht Christi war, als Er sich für die Versammlung hingab, sie ganz von der Welt und allem, was dazugehörte, abzusondern.

Wenn jemand von der Stellung der Versammlung zurückkehrte zum Judentum, kreuzigte er den Sohn Gottes aufs Neue und bereitete Ihm offene Schande. Es war eine überlegte Leugnung der Heiligung durch das Blut des Bundes und des Platzes der Absonderung, den Christus für die Versammlung durch seinen Sühnetod erlangt hatte (Heb 10,29). Und so kommt dieser Ratschluss der Heiligung in praktischer Weise zu uns zurück. Wir können mit der Welt nichts zu tun haben, weder mit dem Heidentum noch mit dem Judentum. Vor jeder und vor allen Formen der Feindschaft gegenüber Gott und Christus und dem Wort Gottes haben wir mit Abscheu zurückzuschrecken wegen des Platzes, den Christus uns gegeben hat. Wir sind heilig gemacht worden, und wir sollen diese Heiligkeit bewahren, weil Er heilig ist und es sein Ratschluss ist, uns zu heiligen. Das ist das Wesen, das heilige Wesen, das der Versammlung beigelegt ist durch ihre Berufung. Der „heilige Ruf“ wird auch an anderer Stelle erwähnt (2Tim 1,9).

Das Reinigen der Versammlung

Aber da folgt noch mehr, und das ist das Reinigen der Versammlung. Beachte die Reihenfolge: Heiligung kommt vor Reinigung. Dies lehrt uns, dass Christus uns zu sich selbst beruft und dass Er uns zu den Seinen macht, bevor Er anfängt, an uns zu wirken. Der Herr weiß sehr gut, was wir von Natur sind, wir sind das Gegenteil von heilig. Wir sind von Natur und unserem Leben her befleckt; aber doch legt der Herr sein Zeichen auf uns als die, die sein sind, und wir sind geheiligt. Aber dann fängt Er an, an uns zu handeln, um uns würdig zu machen für den Platz, den Er uns gegeben hat.

Ein gutmütiger, begüterter Mann mag in die Slums hineingehen und einen armen, zerlumpten Jungen auflesen, um ihn als seinen Sohn zu adoptieren. Er sagt: Zu meinem eigenen Vergnügen möchte ich diesen ausgestoßenen Jungen zum Erben meines Vermögens machen. – Nun, er holt diesen Jungen für sich selbst aus seinen Lumpen und seinem Schmutz heraus und aus den ganzen unseligen Verhältnissen, in denen er groß geworden war, aus der Verzerrung, die an seinen geistigen und moralischen Fähigkeiten geschehen war durch seine Umstände. Der Wohltäter wusste all dies, aber er traf trotzdem diese Wahl: Ich werde diesen Jungen als meinen eigenen Sohn nehmen. Und er nimmt ihn auf. Lässt er ihn gerade so, wie er ist? Kann er diesen Jungen in sein eigenes Haus bringen und ihn als seinen eigenen Sohn zeigen in der Verfassung, in der dieser ist? Er muss ihn sauber machen. Er muss ihn erziehen. Er muss ihn von all seinen früheren Gewohnheiten und Verbindungen lösen. Er muss ihn in solch einen Zustand bringen, dass er der Stellung, die er ihm gegeben hat, Ehre macht.

Und so ist es mit den Sündern aus den Heiden und den Juden heraus, die der Herr berief, dass sie Teil seiner Versammlung sein sollten. Er sonderte sie ab für sich. Er ergriff Saulus, den Verfolger, den Lästerer, den einen, der Ihn hasste von tiefstem Herzensgrund, und Er berief ihn für sich; aber Er reinigte ihn. Jener Hass gegen Christus wurde in glühendste Liebe zu Christus verwandelt. Anstatt die zu verfolgen, die zu Christus gehörten, diente er ihnen und gab sein Leben selbst dar, um ihnen zu dienen. Es hatte eine Wandlung stattgefunden. All die alten Dinge waren vergangen und etwas, was neu war, war an ihre Stelle getreten. Das war das Werk Christi. Das war die Art, wie Er an einem Glied seines Leibes wirkte, und das ist die Art, wie Er jetzt wirkt an allen Gliedern, „sie reinigend“, wie es heißt, „durch die Waschung mit Wasser durch das Wort“.

Nun werdet ihr sehen, dass in diesem Vers das Blut Christi nicht erwähnt ist. Es ist „das Blut Jesu Christi, seines (Gottes) Sohnes, das uns von aller Sünde reinigt“ (1Joh 1,7), das ist schon ganz richtig. Aber das ist nicht die Lehre hier. Es geht hier um die fortschreitende Reinigung, die sich in der gegenwärtigen Zeit vollzieht. Der Herr Jesus hat euch, meine lieben jungen Freunde, in der Hand. Er möchte euch erziehen; Er möchte euch in seinen Wegen aufziehen, in solchen Wegen, die in Übereinstimmung mit seinem eigenen Geist und Willen sind. Es gibt Dinge um euch herum, in euren Worten, in euren Gedanken, auf euren Wegen und in euren Verbindungen, die für Ihn nicht angenehm sind; sie entsprechen nicht seinem Willen, und Er möchte uns davon reinigen. Und wie wird Er das tun? Er tut es durch sein Wort. „Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe“, sagte der Herr zu seinen Jüngern (Joh 15,3). Er hatte sie so viele Monate unterwiesen. Er sprach zu ihnen von der Liebe Gottes und von solchen Dingen, die zum Reich der Himmel gehörten; und sie waren zu diesem Ausmaß rein durch die Waschung mit Wasser durch das Wort.

Aber dann ist diese Reinigung ein Prozess, der immer fortschreitet, und das zeigt uns die Bedeutung der fortwährenden Bezugnahme auf das Wort der Schrift. Der Herr Jesus Christus gebraucht sein geschriebenes Wort, um uns zu zeigen, wo wir falschliegen, um unser Gewissen zu berühren und um unsere Gefühle aufzuwecken. Ihr erinnert euch an das oft zitierte Beispiel des Petrus, der den Herrn verleugnete. Und doch hatte der Herr ihm vorher gesagt, dass Petrus ihn unter Schwüren und Flüchen verleugnen werde. Aber wenn sein Wort auch das Ohr des Petrus erreichte, so verschwand es doch aus seinem Bewusstsein, weil er dachte, dass solch eine Sünde in seinem Fall nicht möglich sein werde; wirklich behauptete es Petrus so. Er sagte, er würde den Herrn nicht verleugnen; aber der Herr sagte das, was wahr war. Er kannte Petrus besser, als Petrus sich selbst kannte. Und nachher verleugnete Petrus den Herrn unter Schwüren und Flüchen, wie der Herr es vorausgesagt hatte. Dann, nach dem dritten Leugnen, lesen wir, dass der Herr „Petrus anblickte“; und das Ergebnis dieses Blickes, den der Herr auf Petrus warf, war, dass „Petrus sich an das Wort des Herrn erinnerte. … Und er ging hinaus und weinte bitterlich“ (Lk 22,61.62). Hier reinigte das Wort das Herz des Petrus. Das Wort zeigte ihm, dass er ein treuloser Apostel war. Er war eine unwürdige Person; er war unwürdig, ein Jünger solch eines Mannes wie der Herr Jesus zu sein. Er war seiner Liebe nicht würdig, er war seines Vertrauens nicht würdig. Von welchem Nutzen konnte ein Mann in der Reihe der Apostel sein, der den Namen seines Meisters lästern konnte, und dieses mehr als einmal? Oh, welch schreckliche Gedanken und Selbstanklagen gingen Petrus durch den Kopf und trafen sein Gewissen, als er hinausging und bitterlich weinte!

So reinigte der Herr sein Herz; aber Er hatte sein Werk an ihm nicht zu Ende gebracht, weil wir finden, dass der Herr Jesus sich nach seiner Auferstehung am Ufer des Sees Genezareth wieder auf das schmachvolle Versagen bezog, wie wir es aufgezeichnet haben im letzten Kapitel des Johannesevangeliums. Der Herr sprach sehr zart mit Simon Petrus, aber sein Wort hatte immer noch reinigenden Charakter. Er sagte: „Simon, liebst du mich? Liebst du mich wirklich? Liebst du mich von ganzem Herzen?“ Und Petrus musste in sein Herz hineinsehen, um zu sehen, ob seine Liebe echt war oder nicht; und als er in sein Herz hineinschaute, durchfuhr es ihn wie ein Blitz. Was habe ich getan in jener Nacht der Verleugnung? Ich habe Ihn verleugnet unter Schwüren und Flüchen. Ist es wirklich wahr, dass ich Ihn liebe? Und endlich sah sich Petrus gezwungen zu sagen: „Herr, du weißt alles; du erkennst, dass ich Dich lieb habe. Ich kann nicht sehr viel über meine Liebe zu Dir sagen; aber Du, der Du alles weißt, erkennst, dass ich tief in meinem Herzen Dich wirklich liebe“, und so reinigte der Herr vor seiner Himmelfahrt Petrus durch die Waschung mit Wasser durch das Wort.

Denkt ihr, dieses Thema sei nur behandelt worden, um die Taten des Petrus in Erinnerung zu bringen, damit wir die Wahrheit über Petrus wüssten? Es ist auch eine Wahrheit, die sich auf jeden Einzelnen von uns heute Abend hier bezieht. Wir sind fähig, das zu tun, was Petrus tat, und wenn wir nicht aufpassen, kann uns etwas Ähnliches passieren. Wir können uns in ähnlichen Umständen befinden, und wenn wir der Prüfung unterzogen werden, können auch wir versagen. Es kann sein, dass wir dann etwas sagen, was nicht wahr ist, und dass wir schmachvolle Worte gegen den Herrn Jesus in unseren Mund nehmen. Aber der Herr ist sehr gnädig, und Er wird sein Wort gebrauchen, um uns zu reinigen und wiederherzustellen, wie Er es im Fall von Simon Petrus machte. Aber ihr seht, wie wichtig es ist, das Wort des Herrn im Gedächtnis zu haben. Petrus hatte es im Gedächtnis; wenn er es auch nicht vor Augen hatte. Es kam ihm jedenfalls wieder zu Bewusstsein, als der Herr ihn anblickte. Und genauso müsst ihr versuchen, das Wort Gottes tief in euer Gedächtnis einzuschreiben. Ihr müsst es lesen und es euch zu eigen machen; und dann kann der Herr es bei seinem großen Werk der Reinigung gebrauchen, die Er an euch bewirkt als Teil der Versammlung durch die Waschung mit Wasser durch das Wort.

Christus stellt die Versammlung sich selbst verherrlicht dar

Jetzt kommen wir im nächsten Verse zu dem zukünftigen Schicksal der Versammlung:

Eph 5,27a: … damit er die Versammlung sich selbst verherrlicht darstellte, …

Oder: eine Versammlung in Herrlichkeit. Wir wollen uns über dieses Wort ganz klarwerden. Was meint der Herr durch seinen Geist in diesem Vers mit der Versammlung? Sind es alle die, die am Pfingsttag zu einem Leib getauft wurden? Sind es nur diese? Sind es nur diejenigen, die in apostolischen Tagen lebten? Bezieht es sich nur auf die, die heute leben? Nein. Die Gesamtheit der Versammlung ist damit gemeint, vom Pfingsttag bis zur Wiederkunft des Herrn Jesus für seine Heiligen. Diejenigen, die zu einer bestimmten Zeit auf Erden leben, werden manchmal der Leib Christi genannt, aber hier geht es um die Gesamtheit der Versammlung als alle diejenigen, die Versammlung in der Herrlichkeit bilden werden. Der Herr dachte an sie alle als sein erkaufter Besitz. Deshalb müssen wir bedenken, dass dieser Vers erst seine volle und endgültige Erfüllung finden wird, wenn der Herr kommen wird und die ganze Versammlung, ob sie entschlafen sind oder leben, von dieser Erde in das Haus des Vaters in der Höhe entrückt haben wird. Dann wird Er die Versammlung sich selbst verherrlicht darstellen. Das wird dann sein, wenn der Herr Jesus Christus die ganze Versammlung zu sich und vor sich versammelt haben wird. Sie wird sich dann in einem Zustand absoluter Vollkommenheit befinden und wird gerade so erscheinen, wie Christus sie für sich selbst erschaffen hat, sie wird sein eigenes persönliches Werk sein, unbefleckt von Mängeln oder Sünde.

Wir haben in 1. Mose 2 im Fall von Adam und Eva ein Bild von dieser Vollkommenheit und Gemeinschaft. Wir wissen, dass Gott die neu erschaffene Erde und all die Tiere überwachte, die vor Adam gebracht wurden, damit er ihnen einen Namen gäbe. Aber unter all diesen fand sich keine Hilfe für Adam, keiner, der würdig war für den Platz, der Adam gegeben war. Adam war in die Welt hineingestellt, um sie für Gott zu verwalten. Die niedrigere Schöpfung wurde unter seine Herrschaft gestellt, aber nach den Gedanken Gottes war es nicht gut, dass der Mensch allein war. Es war notwendig, dass er eine Gefährtin bekam. Und unter den lebenden Geschöpfen, die Gott hervorgebracht hatte, war keines, das nach der Meinung Gottes würdig war, neben Adam gestellt zu werden. Und deshalb beschloss Gott, dass Er selbst eine Braut für Adam beschaffen wollte. Dementsprechend ließ Er einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen und erschuf aus Adam heraus Eva, die Frau, in ihrer ganzen ursprünglichen Vollkommenheit und Schönheit, denn die Sünde war noch nicht in die Welt eingedrungen. Und als Adam von seinem Schlaf erwachte, war seine Braut vor ihm, in ihrem Liebreiz und in ihrer Herrlichkeit, ohne jede Unvollkommenheit, ganz neu aus den Händen Gottes selbst, erschaffen durch die allwissende Weisheit Gottes in solch einer Art und Weise, dass sie zu ihrem Mann Adam passte und dass sie der würdige Zielpunkt seiner Liebe würde.

Und wir finden hier eine Anspielung auf dieses Ereignis. Die besondere Erschaffung Evas ist ein Bild für die Versammlung, die für Christus geschaffen ist und die das Ergebnis seines tiefen Todesschlafes ist, den Er durchmachte. Und in der Herrlichkeit seiner Auferstehung findet Er die Versammlung in der Herrlichkeit an seiner Seite, und Er stellt sie sich selbst verherrlicht dar, eine Hilfe für Ihn, jemand, der mit Ihm auf seinem Thron sitzen und mit Ihm herrschen wird. Dann werden staunende Welten auf die Braut Christi blicken und werden seinen Namen preisen wegen der Schönheit und Herrlichkeit Christi, die in der Versammlung sichtbar werden.

Dies ist der Ausblick auf die Zukunft. Dies ist das Ideal, das unserem gesegneten Herrn als demjenigen, der die Versammlung liebt und heiligt, vorschwebt. Er hat dies vor, und zu diesem Zweck hegt und pflegt Er seine Versammlung und wartet durch die Jahre und Jahrzehnte hindurch, die vergehen, bis Gottes Zeit kommen wird und Er selbst die Versammlung verherrlicht darstellen wird. „Die nicht Flecken habe“, heißt es, kein Fehler irgendeiner Art im Innern, keine Treulosigkeit in einem Herzen, keine einschränkende Empfindung irgendwelcher Art; ohne Flecken innen, auch ohne „Runzel“ oder äußere Verunstaltung irgendwelcher Art; nichts wird in oder an der Versammlung sein, das unvereinbar ist mit der Herrlichkeit Christi, so dass Christus, wenn Er in seiner absoluten Vollkommenheit der Liebe auf seine Braut blickt, alles sieht, was sein Auge befriedigt.

Kein Flecken oder Runzel

Eph 5,27b: … die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und untadelig sei.

Was ist das, liebe Freunde, doch ein herrliches Bild von dem letzten Ergebnis göttlichen Feilens, das sich still in dieser Welt vollzieht! Wir können nur im Glauben Worte wie diese erfassen und sie ohne Nachprüfung in unsere Herzen sinken lassen. Aber doch geben sie uns ein ganz anderes Bild von der Wirklichkeit der Dinge, als wie wir es oft erkennen, wenn wir zusammenkommen, zwanzig oder etwas mehr Personen meinetwegen, die das Brot brechen. Alle von uns sind sehr schwach, alle haben Gebrechen, alle neigen dazu, Fehler zu machen, keiner von uns ist einer, der auf sich stolz sein kann; und wir denken: Was für ein erbärmlicher Haufen sind wir, und es ist wahr; aber wenn wir Verse wie diese lesen, sehen wir, dass das Werk des Herrn sich an uns vollzieht. Wir werden uns anhand dieser Worte darüber klar, dass auf der ganzen Welt nicht nur das Werk des Evangeliums sich vollzieht, das sündige Männer und Frauen zu der Versammlung ruft, sondern auch das rührige Werk des Herrn Jesus Christus, der die Versammlung heiligt, reinigt, hegt und pflegt und sich für alle die müht, die sein sind, und sie davor bewahrt, weiter und weiter von Ihm abzugleiten.

Dieses Werk des Herrn vollzieht sich ständig. Christus tut sein Werk, auch wenn wir versagen, unser Teil dazu beizutragen. Wir tun nicht, was wir tun sollten. Wenn wir einen Dienst für unseren Herrn in die Hand nehmen, führen wir ihn sehr unvollkommen und unwürdig aus. Es besteht an unserer Unfruchtbarkeit kein Zweifel. Aber während wir unnütze Knechte sind, ist der Herr Jesus Christus der vollkommene Diener. Wenn wir also bedrückt sind, weil wir das Versagen beim menschlichen Dienst sehen, können wir auf unsere Knie gehen und Gott danken, dass das große Werk, um das es geht, von dem Herrn Jesus Christus vollbracht wird und dass Er es zu Ende führen wird. Er wird es in Herrlichkeit vollenden und zur rechten Zeit wird der Tag für seine Offenbarung kommen.

Und der segensreiche Gedanke für uns alle ist der, dass wir an jenem Tag des Triumphes und Sieges dabei sein werden. Jeder von uns, alle, die unseren Herrn kennen, alle, die heute in diesem Augenblick Glieder Christi sind, wir alle werden dabei sein an jenem Tag der Herrlichkeit. Wir werden Christus sehen in seiner Herrlichkeit, und Christus wird seine Herrlichkeit in uns erschauen. Er wird das Werk sehen, das Er vollbracht hat. Er wird die, die Er herausgeholt hat, die schmutzig und sündenbefleckt waren, leuchten sehen in der glänzenden Herrlichkeit, die Er ihnen gegeben hat. „Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben.“ Er wird dieses Wort seinem Vater gegenüber wahr machen, und wir werden ohne Flecken dort sein. Wir werden heilig und tadellos sein. Wenn ihr in Kapitel 1 hineinseht, werdet ihr finden, dass die Worte „heilig“ und „untadelig“ auch dort (Eph 1,4) erscheinen, wo es um uns persönlich geht. Es gehört zu Christi Absicht, solche vor sich zu haben, die – als Einzelpersonen und in der Gemeinschaft – heilig und tadellos sind; und in jener großen Schar der Erlösten werden Ihm die die Liebsten sein, die die Versammlung bilden.

Alttestamentliche Heilige und die Versammlung

Da sind einige, die gedacht haben, dass wir, dadurch dass wir von dem außergewöhnlichen Platz sprechen, der der Versammlung gegeben ist, die alttestamentlichen Heiligen herabsetzen und uns selbst höherstellen als Abraham, David und Jesaja; aber solch ein Gedanke ist durch und durch falsch. Was für einen religiösen Hochmut auch immer wir jetzt haben mögen – und wir mögen ihn haben, denn die meisten von uns haben ein bisschen Pharisäertum an sich, das immer wieder hervortritt –, es wird dort keinen Hochmut geben. Ein Stern mag sich von dem anderen unterscheiden an Herrlichkeit, aber es gibt keinen Hochmut unter den Sternen, weil sie jeder genau den Platz haben, den Gott ihnen am Himmelsfirmament gegeben hat. Und so werden wir den Platz haben, den Gott uns nach seinem Ratschluss gibt aufgrund seiner Liebe und aufgrund seines Werkes für uns. Und dann werden unsere Herzen ganz erfüllt sein mit Preis und Anbetung für Ihn wegen der Herrlichkeit, die Er uns gegeben hat. Wenn ein hochmütiger Gedanke sich einschleichen würde, wäre ein Flecken da, ein Runzel, aber uns wird gesagt, dass es da keinen Flecken und keinen Runzel geben wird.

Nein, der außergewöhnliche Platz der Versammlung ist der, den Gott ihr in seinem ewigen Plan zugewiesen hat; und der Grund für diesen Unterschied liegt in dem besonderen Charakter der Versammlung, nämlich dass sie an Christus glaubt am Tag seiner Verwerfung. Israel wird später zum Segen gelangen, und es wird am Tag der Herrlichkeit Christi auf Erden sein, wenn in Herrlichkeit Er vor dieser Welt offenbart wird. Die alttestamentlichen Heiligen glaubten an Christus, bevor Er kam; aber das große Merkmal der Versammlung ist, dass zu der Zeit, wo der Herr Jesus von seinem eigenen Volk Israel verstoßen ist, wo die Welt Ihn hasst, wo es für einen weltlich gesinnten Menschen nichts Anstößigeres gibt als den Namen Christi, die Versammlung Ihn liebt. Wir stellen Christus an die erste Stelle, wir beugen unsere Knie vor Ihm, wir beten Ihn an, wir verehren Ihn, wir gedenken Seiner in seinem Tod, wir dienen Ihm Tag für Tag. Ja, wenn wir essen und trinken, so tun wir es in seinem Namen. Jesus Christus bedeutet uns alles. Und weil die Versammlung an Christus glaubt und mit Christus am Tag seiner Verwerfung leidet, gibt Gott in seinen gerechten Ratschlüssen und Wegen der Versammlung den hervorragenden Platz bräutlicher Verbindung mit Christus in der Herrlichkeit.

Diese Lehre ist wirklich wahr, weil wir sie in der Schrift finden. Sie sollte deshalb ihre richtige Wirkung auf uns haben, und ob du sie ganz verstehst oder nicht, du kannst sicherlich sehen, dass die Versammlung eine große und herrliche Zukunft hat. Es ist deshalb eine herrliche Zukunft für dich und für alle die, die mit dir verbunden sind. Eine große Verantwortung in Bezug darauf, welche Art von Person du sein solltest in dieser Welt, lastet auf dir, wenn das wahr ist. Wenn das später deine Stellung sein wird in der himmlischen Herrlichkeit, welche Art von Person solltest du jetzt für Christus Jesus sein? Wenn Er dich geliebt hat und sich selbst für dich dahingab, wie Er es tat für seine Versammlung, was hast du für Ihn drangegeben? Was gibst du Tag für Tag für Ihn dran? Wie versuchst du seine Liebe zu vergelten?

Der Herr hat diese Dinge nicht ganz verschleiert gelassen, um sie erst zu enthüllen, wenn Er uns heimholt in das Haus des Vaters. Er wird uns viele Geheimnisse zu offenbaren haben, wenn wir dort sind, aber diese hat Er uns jetzt offenbart, während wir noch in dieser Welt sind. Das hat Er getan, damit du und ich Ihm inniger ergeben sein könnten, während wir auf seine Wiederkunft warten. Möge Er geben, dass dies die Frucht seiner kostbaren Offenbarungen sei in all unseren Herzen, um seines Namens willen.

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Vierter Vortrag „Christ and His Love, Care, and Purpose for His Church“ aus der Vortragsreihe Christ and His Church,
gehalten 1929 in Wildfell Hall, Catford, London


Hinweis der Redaktion:

Die SoundWords-Redaktion ist für die Veröffentlichung des obenstehenden Artikels verantwortlich. Sie ist dadurch nicht notwendigerweise mit allen geäußerten Gedanken des Autors einverstanden (ausgenommen natürlich Artikel der Redaktion) noch möchte sie auf alle Gedanken und Praktiken verweisen, die der Autor an anderer Stelle vertritt. „Prüft aber alles, das Gute haltet fest“ (1Thes 5,21). – Siehe auch „In eigener Sache ...

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