Herrlichkeiten Jesu Christi in Johannes 17 (5)
Die Herrlichkeit des Vorrangs

William Henry Westcott

© SoundWords, online seit: 04.05.2004, aktualisiert: 30.03.2020

Leitvers: Johannes 17,24

Joh 17,24: Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast.

Von dieser Herrlichkeit spricht der Herr in denselben Ausdrücken wie von der vorhergehenden. Das bedeutet, es ist die Herrlichkeit, die Ihm gegeben worden ist. In diesem Fall ist es nicht „die Herrlichkeit, die ich bei dir hatte vor Grundlegung der Welt“. Es ist die Herrlichkeit, die Ihm infolge seines Weges und Dienstes als Mensch auf Erden gegeben wurde, und daher ist sie der Ausdruck der Wonne und Befriedigung des Vaters an allem, was Er hier war und tat.

Was die durch die Auferstehung gewonnene Stellung betrifft, so haben wir gesehen, dass wir daran teilhaben; was aber die Herrlichkeiten angeht, die entfaltet werden als die Frucht seines Erlösungswerkes, so werden wir daran teilhaben aufgrund seiner eigenen Schenkungsurkunde. Aber Er, der gibt, ist größer als seine Gabe, und seine persönliche Größe wird immer der Gegenstand der Bewunderung und Anbetung derer sein, die an seiner Gunst und Liebe teilhaben. Das ganze Neue Testament gibt Zeugnis davon.

  • Was die Verwandtschaft, die Gunst und das Leben betrifft, so sind diese durch den auferstandenen Jesus seinem geliebten Volk mitgeteilt. Doch wo Er dies erwähnt, sagt Er: „mein Vater und euer Vater“.
  • Er ist in seiner persönlichen Größe unterschieden wie auch in der uns verliehenen Verwandtschaft. Er sagt wiederum: „mein Gott und euer Gott“. Wir haben diese Gunst in Verbindung mit Ihm, doch unsere Herzen bringen mit Freuden seiner Führung Anbetung dar und erkennen dankbar an, dass Er diese Stellung verdient hat, die wir aus Gunst erlangten. Wir sind die Empfangenden, Er teilt sie wirklich mit uns, aber Er ist der Geber.
  • Er sagt: „Empfangt Heiligen Geist“, und auf solche Weise vermittelt Er seinen Geliebten sein Auferstehungsleben, aber Er ist der letzte Adam und nicht sie.
  • Wenn wir noch in Jesus entschlafen, werden wir aus dem Tod auferweckt, wie die Schriften wiederholt darlegen, aber Er ist durch die Herrlichkeit des Vaters aus dem Tod auferweckt; in der Tat ein Unterschied, den zu betrachten und zu würdigen wir das Vorrecht haben.
  • Wir werden Ihm gleich sein, denn Gott hat uns zuvorbestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, aber Er wird der Erstgeborene unter vielen Brüdern.
  • Er ist der Herr und der Christus und nicht wir.
  • Er hat uns zu Priestern gemacht, aber Er ist der Hohepriester.
  • Er hat uns zu Königen gemacht, aber Er ist der König der Könige.
  • Wir sind das Haus Gottes, aber Er ist der Sohn über das Haus Gottes.
  • Er bringt uns in unaussprechliche Freude, doch Er ist mit Freudenöl gesalbt über seine Genossen. In allen Würden und Autoritäten wird Er den Vorrang haben.
  • Er ist das Haupt über alles, der Versammlung gegeben, obwohl die Gnade die Versammlung mit Ihm in seiner glorreichen Stellung vereinigt.

Gott wird alles unter ein Haupt zusammenbringen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist. Die Engel, Zehntausende mal Zehntausende und Tausend mal Tausende, und die lebendigen Wesen werden mit lauter Stimme rufen: „Würdig ist das Lamm, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segnung.“

Dieses sind Herrlichkeiten, die wir anschauen werden, und wir werden Ihm nahe genug sein, um sie sehen zu können. Doch obwohl wir so wunderbar geliebt und so überaus gesegnet sind, wird ein jeder von uns, selbst im Blick auf jene Stellungen, in der wir Ihm am nächsten sind, zugeben, dass Er eine überragende, Ihm allein eigene Vortrefflichkeit besitzt.

Des Vaters Liebe, die keinen Anfang hat, wird diese alles überragende Herrlichkeit Jesu sicherstellen auch inmitten der Herrlichkeiten, die Ihm verliehen sind als der Lohn seiner Leiden und seiner Verwerfung hienieden. Dieselbe Liebe sichert uns das Vorrecht, einsichtige Beschauer seiner Herrlichkeit des Vorranges zu sein. Wir, die vielen Söhne, die Er zur Herrlichkeit brachte, werden Ihn als den Anführer unseres Heils anerkennen, wie Er auch sagen wird: „Siehe, ich und die Kinder, die du mir gegeben hast.“ Wer ist es wohl, der hier diese Gnade nicht schätzte, die uns mit Ihm in Genossenschaft bringt, die einzigartige Herrlichkeit, die Ihm allein eigen ist und die wir begünstigt sind zu betrachten?

Heiliger Heiland, wir verehren
Dich, erhöht auf Gottes Thron –
Bald in Herrlichkeit verkünden
Wir Dein Lob, o Gottes Sohn.

Möchten der Leser und der Schreiber lernen, Ihn mehr zu lieben und zu preisen!

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Originaltitel: „Glories. A Meditation on John 17. Glory of Pre-Eminence“
aus Scripture Truth, Jg. 18, 1926, S. 113–114


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