Wohin kommt der Christ, wenn er stirbt?

Ulrich Weck

© U. Weck, online seit: 14.07.2002, aktualisiert: 24.10.2022

Der Prediger gibt eine erste – vorläufige – allgemeine Antwort entsprechend seiner Einsicht: „… und der Staub zur Erde zurückkehrt, so wie er gewesen, und der Geist zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat“ (Pred 12,7). Dabei unterscheidet er nicht, ob jemand ein Glaubender ist oder nicht. Der von Gott gegebene Geist des Menschen vergeht nicht, sondern kehrt zu Gott zurück. Natürlich schließt sich die Frage an: Was macht Gott damit?

Eine erstaunliche Antwort wird dem Propheten Daniel gegeben: „Und viele von denen, die im Staube der Erde schlafen, werden erwachen: diese zu ewigem Leben, und jene zur Schande, zu ewigem Abscheu“ (Dan 12,2). Hier wird also schon sehr früh klargestellt, dass das Schicksal der Toten nicht ein und dasselbe ist. Gott in seiner Gerechtigkeit wird eine Unterscheidung machen.

Der Herr lehrte über diesen Punkt in Johannes 5,29: „… die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts.“ Also gibt es sehr wohl einen Unterschied nach dem Tod: Leben auf der einen Seite und Gericht auf der anderen. Damit wird die Menschheit in zwei Klassen unterschieden.

In Lukas 16 lüftet der Herr auf einmalige Weise den Vorhang des Jenseits. Das Totenreich hat demnach zwei Abteilungen: Der „Schoß Abrahams“, wir können diesen Ort wohl auch das Paradies nennen (vgl. Lk 23,43), und den Hades, den Ort der Qualen. Lazarus (der Name bedeutet: „Gott ist mein Helfer“) ist das Synonym eines Gläubigen, während der reiche Mann für den gleichgültigen, unversöhnten Menschen steht. Niemand soll sich täuschen. Wer seine Sache mit Gott nicht in Ordnung bringt, kommt nach dem Tod zwangsläufig in die ewige Gottesferne.

Der Herr nennt diesen Platz: Hölle. Zum Beispiel:

  • Mt 5,29: Wenn aber dein rechtes Auge dich ärgert, so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist dir nütze, dass eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.

  • Lk 12,5: Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Gewalt hat, in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, diesen fürchtet.

Damit wird deutlich, dass Ungerechte in die Hölle, in das ewige Gericht kommen (vgl. Mk 9,43.44).

Zurück zur Frage: Wo kommen Christen hin, wenn sie sterben? Hierüber lässt die Schrift – Gott sei Dank – absolut keinen Zweifel. Der Apostel Paulus zum Beispiel hatte Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein (er ist in Herrlichkeit), und er nennt das gleichzeitig einen Gewinn (Phil 1,23.21).

In dem berühmten Auferstehungskapitel (1Kor 15) macht derselbe Apostel verschiedene Aussagen über das Dasein nach der Auferstehung: Unverweslichkeit, Herrlichkeit, Kraft, geistiger Leib, Himmlische, Unsterblichkeit … Das sind alles Begriffe, die es mit der himmlischen Herrlichkeit zu tun haben, da wo auch unser Herr ist.

Jesus Christus selbst fügt noch erstaunliche Einzelheiten hinzu. Er nennt die ewige Existenz der Glaubenden „Leben“:

  • Joh 5,24: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen.

Leben bedeutet unter anderem ewige Beziehung zu dem lebendigen Gott.

In Johannes 8,51 geht der Herr noch einen Schritt weiter, wie mir scheint, weil Er sagt:

  • Joh 8,51: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen ewiglich.

Eine gewaltige Feststellung, weil bisher die meisten Menschen dem Leibe nach gestorben sind.

Als wenn es noch einer Bestätigung unserer ewigen Sicherheit nach dem Tod bedurft hätte, schreibt Paulus im Römerbrief:

  • Röm 8,38: Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben … uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Aber auch aus den Briefen an die sieben Versammlungen in Asien (Off 2 und 3) geht das künftige gesegnete Schicksal der Jünger Jesu hervor:

  • Off 2,7: Dem, der überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baume des Lebens, welcher in dem Paradiese Gottes ist.

  • Off 3,5: Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buche des Lebens und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.

  • Off 3,12: Wer überwindet, den werde ich zu einer Säule machen in dem Tempel meines Gottes, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

Und in Offenbarung 4 und 5 finden wir die Gläubigen, dargestellt durch die 24 Ältesten, in der himmlischen Herrlichkeit.

Dabei will ich es bewenden lassen. Ich hoffe, dass ich keine wichtige Schriftstelle ausgelassen habe. Zum Schluss: Lasst uns Christen dankbar sein, dass der Herr Jesus unsere Zukunft, auch wenn wir sterben, für immer sichergestellt hat.

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