Unabhängigkeit der Gemeinde
Ein Ausweg?

Frank Binford Hole

© EPV, online seit: 07.10.2001, aktualisiert: 13.06.2022

Vorwort der Redaktion
In seiner Broschüre Versammlungsgrundsätze beschreibt F.B. Hole einige wesentliche Merkmale, die man beachten sollte, wenn man sich zum Namen des Herrn hin versammelt. Hole (1874–1964) war selbst eine Führerpersönlichkeit der sogenannten Brüderbewegung. Er schrieb unter anderem einen sehr lesenswerten Kommentar zum Neuen Testament (New Testament Commentary), der auf Deutsch im CSV-Verlag, Hückeswagen, erschienen ist: Grundzüge des Neuen Testaments.
Schon Hole erkannte, in welche Gefahren die Brüder laufen würden, sollten sie nicht wachsam sein. Inzwischen sind nach Holes Tod im Jahr 1964 fünfzig Jahre vergangen, und wir müssen davon ausgehen, dass sich die Situation nicht unbedingt zum Besseren verändert hat. Deshalb möchten wir zur Besinnung und Selbstprüfung besonders auf bestimmte Probleme hinweisen, die das Versammeln ohne eine Benennung oder Organisation mit sich bringt.
Die Broschüre Versammlungsgrundsätze kann bei www.csv-verlag.de bestellt werden.

[Manche Christen haben das Böse erkannt, das mit versammlungsmäßiger Anmaßung verbunden ist, bei der ein System zentraler Aufsicht mit einer Art klerikalen Oberhoheit aufgestellt wird.] Um das Böse, das mit kirchlicher Anmaßung verbunden ist, zu vermeiden, [fällt man dann in das andere Extrem und] richtet man ein System der Unabhängigkeit [der Gemeinden] auf. Bei Unabhängigkeit wird jede Versammlung [Gemeinde] zu einer in sich selbst geschlossenen Einheit, die auf ihrer eigenen Grundlage steht und von jeder anderen Versammlung [Gemeinde] unabhängig ist. Die Kirche (Versammlung, Gemeinde) als der Leib Christi, das Haus Gottes, eine Einheit, die sich aus allen Gläubigen weltweit zusammensetzt und jenseits jeder Frage des Ortes steht, wird dabei völlig übersehen oder wird nur als ein Ideal betrachtet, das keine entsprechende Praxis erfordert. Aber eine Ordnung der Dinge einzuführen, die nur aus einer Anzahl unabhängiger örtlicher Versammlungen besteht, mögen sie in enger Verbindung zueinander stehen oder nicht, so dass das größtmögliche Maß persönlicher Freiheit gewährt wird, bedeutet, etwas zu tun, was weit hinter den Gedanken der Schrift zurückbleibt!


Aus der Broschüre Versammlungsgrundsätze, S. 41,
von F.B. Hole (Ernst-Paulus-Verlag)

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