Indizienbeweise für die Auferstehung
Aus dem Buch „Die Tatsache der Auferstehung“

Josh McDowell

© CLV, online seit: 09.04.2001, aktualisiert: 23.10.2022

Der Indizienbeweis

Es gibt tatsächlich weitere Beweise für die körperliche Auferstehung Christi. Man nennt sie Indizienbeweise. „Unmittelbare Beweise“ betreffen die in Frage stehende Tatsache selbst, wie zum Beispiel: „Ist Christus von den Toten auferstanden?“ Das Random House Dictionary of the English Language vermittelt die Bedeutung von Indizienbeweis am besten, nämlich als „eine Tatsache, aus deren Vorhandensein der Beweis für eine andere Tatsache entnommen wird“.

Unmittelbarer Beweis und Indizienbeweis

Bei einem Raubüberfall zum Beispiel ist die Aussage eines Zeugen, der gesehen hat, wie der Mann eine Waffe zog und auf den Angestellten schoss, ein unmittelbarer Beweis.
Aber:

  1. dass der Mann gesehen wurde, als er das Geschäft unmittelbar vor dem Schuss betrat,
  2. eine Quittung, die zeigt, dass er die Waffe gekauft hat,
  3. seine Fingerabdrücke auf der Waffe und auf der Registrierkasse und
  4. ein ballistischer Bericht, der zeigt, dass die Kugel aus seiner Waffe kam,

all das sind Indizienbeweise.

Die Beweise häufen sich

Das Unvermögen irgendeines Indizienbeweises, eine Tatsache endgültig zu beweisen, macht diesen Beweis nicht weniger wertvoll.

Wie McCormick sagt, ein Ziegelstein ist keine Mauer, aber kleine Beweisstücke summieren sich zu einem festen Beweis.[1] Vor einem Gericht ist der Indizienbeweis ebenso gültig wie der unmittelbare Beweis. Und oft ist ein starker Indizienbeweis vertrauenswürdiger als ein unmittelbarer Beweis, da er nicht so leicht gefälscht werden kann.

Es gibt Indizienbeweise, die ohne die Tatsache der Auferstehung nicht zu erklären sind.

Indizienbeweis 1 – Die Kirche

Tatsache Nr. 1 ist der Ursprung und die Existenz der Kirche. Der frühe Erfolg der christlichen Kirche ist ein historisches Phänomen, das erklärt werden muss. Ihr Ursprung kann unmittelbar in die Stadt Jerusalem in Palästina um das Jahr 30 n.Chr. zurückverfolgt werden. Sie blühte in der Stadt, in der Jesus gekreuzigt und begraben worden war.

Glauben Sie, dass die frühe Kirche auch nur eine Woche in ihrer feindlichen Umgebung überlebt hätte, wenn Jesus Christus nicht von den Toten auferstanden wäre? Die Auferstehung ihres Gründers wurde nur wenige Gehminuten von Josephs Grab entfernt gepredigt. Als Ergebnis der ersten Predigt, unmittelbar nachdem ein auferstandener Christus bekundet worden war, glaubten 3000. Kurz darauf waren es schon weitere 5000. Hätten all diese Bekehrten gewonnen werden können, wenn Jesus nicht von den Toten auferstanden wäre?

Dr. J.N.D. Anderson[2] schließt aus den Beweisen, dass die Kirche ihren Ursprung der Auferstehung ihres Gründers von den Toten verdankt. Er fragt: „Gibt es irgendeine andere Theorie, die den Tatsachen gerecht wird?“[3]

Dr. Daniel Fuller stellt fest: „Die Kirche ohne Beziehung zur Auferstehung ihres Gründers erklären zu wollen, wäre genau so hoffnungslos, wie zu versuchen, die römische Geschichte ohne Beziehung zu Julius Cäsar zu erklären.“[4]

Indizienbeweis 2 – Sonntagsgottesdienst

Tatsache Nr. 2 ist das soziologische Phänomen des christlichen Sonntags. Die Entscheidung, den „Tag des Herrn“ vom Sabbat (Samstag) auf den ersten Tag der Woche (Sonntag) zu verlegen, ist wahrscheinlich eine der bedeutsamsten Entscheidungen, die jemals von einer Gruppe von Menschen in der Geschichte getroffen wurde. Das wird besonders deutlich, wenn man die Folgen betrachtet, die nach dem Glauben der Juden eintreten würden, wenn sie Unrecht gehabt hätten.

Die frühen Christen waren fromme Juden und als solche fanatisch darauf bedacht, den Sabbat einzuhalten. Die Juden fürchteten sich, den Sabbat zu brechen. Sie glaubten, sich den Zorn Gottes zuzuziehen, wenn sie ihn brachen. Doch etwas geschah, was diese frommen jüdischen Männer und Frauen veranlasste, all den Jahren religiöser Erziehung und Tradition den Rücken zu kehren.

Sie verlegten ihren „Tag des Herrn“ auf den Sonntag, um den Tag der Auferstehung Jesu Christi zu ehren. Ich kenne kein anderes historisches Ereignis, das 52-mal im Jahr gefeiert wird.

Die vernünftigste Erklärung für all dies ist, dass Jesus Christus ihnen nach seiner Auferstehung erschien.

Indizienbeweis 3 – Verändertes Leben

Eine weitere Tatsache, die als Indizienbeweis die Auferstehung Jesu betrifft, ist das psychologische Phänomen des veränderten Lebens.

Sie hatten keinen irdischen Gewinn

Das veränderte Leben dieser frühen christlichen Gläubigen ist eines der eindrucksvollsten Zeugnisse für die Tatsache der Auferstehung. Wir müssen uns selbst fragen: Was motivierte sie dazu, überall hinzugehen und die Botschaft des auferstandenen Christus zu verkünden?

Hätte es sichtbare Vorteile gegeben, die ihnen aus ihren Bemühungen entstanden wären – wie Ansehen, Reichtum oder ein höherer sozialer Status –, könnten wir ihre Handlungen logisch erklären. Als Lohn für ihre rückhaltlose und totale Hingabe an diesen „auferstandenen Christus“ wurden diese frühen Christen jedoch geschlagen, zu Tode gesteinigt, den Löwen vorgeworfen, gefoltert, gekreuzigt und jeder erdenkbaren Repressalie unterworfen, die sie am Reden hindern sollte. Und doch waren sie die friedlichsten aller Menschen, die ihren Glauben niemandem aufzwangen. Eher gaben sie ihr Leben als letzten Beweis für ihr vollkommenes Vertrauen in die Wahrheit ihrer Botschaft.

Die am schwersten zu Überzeugenden

Da war die skeptische Familie Jesu. Seine Brüder glaubten nicht an ihn. Sie waren verstört, als sie hörten, wie ihr Bruder zu den Menschen sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“, und: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“, und: „Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“ Was würden Sie tun, wenn Ihr Bruder das täte?

Da war Jakobus, sein Bruder. Er hielt sich in der Gesellschaft der Pharisäer auf. Jakobus und seine Brüder verspotteten Jesus. Aber nachdem Jesus jenen erniedrigenden Tod am Kreuz erlitten und Schande über die Familie gebracht hatte und begraben war, wo finden wir da diejenigen, die am schwersten zu überzeugen waren – seine eigene Familie?

Wir finden sie in dem Obergemach mit den Jüngern, die Sendung des Heiligen Geistes erwartend. Nun, wenn sie ihn verspottet hatten, als er noch lebte, was war innerhalb weniger Tage geschehen, was ihr Leben umkehrte?

Jakobus wurde ein Führer der frühen Kirche und schrieb einen Brief mit den Worten: „Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus.“ Schließlich starb Jakobus für die Sache Christi einen Märtyrertod durch Steinigung. Was war geschehen?

Die beste Erklärung, die ich kenne, wird von Paulus berichtet: „Danach erschien er Jakobus.“

Seine feigen Anhänger

Was war mit den ängstlichen Jüngern Jesu? Als die Behörden Jesus im Garten Gethsemane gefangen nahmen, „da verließen ihn die Jünger alle und flohen“. Während Christi Prozess ging Petrus hin und verleugnete ihn dreimal. Nachdem Christus gekreuzigt worden war, versteckten sich die ängstlichen Jünger im Obergemach und verriegelten die Türen. Aber innerhalb von Tagen geschah etwas, was diese Gruppe von feigen Anhängern total veränderte und sie zu einer kühnen Schar von Enthusiasten machte, die dem Märtyrertod ohne Furcht und Zögern begegneten. Petrus, der Jesus verleugnet hatte, wurde für seine beharrlichen Predigten vom „auferstandenen Christus“ ins Gefängnis geworfen und später selber mit dem Kopf nach unten gekreuzigt.

Was war geschehen? Die logischste Erklärung ist, dass er Petrus und den Aposteln erschienen ist.

Ein jüdischer Fanatiker bekehrt sich

Und was geschah mit Paulus, dem religiösen Verfolger der Christen? Dieser jüdische Fanatiker hasste die Anhänger Christi so sehr, dass er sich eine besondere Erlaubnis geben ließ, um in andere Städte zu gehen und Jünger Christi einzukerkern.

Aber es geschah etwas mit diesem Verfolger. Er wurde von einem Gegner zu einem Vorkämpfer Jesu. Er wurde von einem Mörder zum christlichen Missionar verwandelt. Er wurde von einem bitteren Verfolger der Christen zu einem der größten Verkünder des christlichen Glaubens. Die Ironie ist, dass Paulus begann, die jüdischen Behörden zu verwirren, „und bewies, dass dieser der Christus ist“, der Sohn Gottes. Er wurde schließlich für diese Hingabe an Christus getötet.

Was war geschehen? Die historische Erklärung ist Paulus’ Behauptung: „Zuletzt aber von allen … erschien er auch mir.“

Kaum etwas könnte heute dem gewaltigen Ereignis der Bekehrung des Paulus zum Christentum gleichkommen. Was Paulus für Lügen, reine Erfindung über Jesus gehalten hatte, stellte sich als unleugbare Tatsache heraus.

Es wäre sehr schwierig, die Verwandlung dieser Männer zu erklären, wenn die Auferstehung nicht wahr wäre. Professor Robert Grey sagt: „Der Ursprung des Christentums ist fast unverständlich, wenn ein solches Ereignis nicht stattgefunden hat.“[5]

Eine Auferstehung erklärt alle Tatsachen

Der Juraprofessor Simon Greenleaf von Harvard, ein Mann, der jahrelang gelehrt hat, wie man eine Aussage auseinandernimmt und feststellt, ob ein Zeuge lügt oder nicht, kommt zu dem Schluss: „Es wäre daher unmöglich, dass sie fortfuhren, die berichteten Wahrheiten zu bezeugen, wenn Jesus nicht wirklich von den Toten auferstanden wäre und sie diese Tatsache nicht absolut sicher gewusst hätten. Die Annalen der militärischen Kriegführung bieten kaum ein ähnliches Beispiel von heroischer Standhaftigkeit, Geduld und nicht wankendem Mut. Sie hatten tatsächlich allen Grund, ihren Glauben und die Beweise für die großen Tatsachen und Wahrheiten, die sie verfochten, sorgfältig zu überdenken.“[6]

Dr. George Eldon Ladd schreibt über die historische Bedeutsamkeit der Veränderung in den Aposteln: „Der Historiker muss auch eingestehen, dass die historische Kritik noch keine angemessene historische Erklärung für diese Tatsache gefunden hat, ja, dass für den Historiker die Verwandlung in den Jungem ein ungelöstes Problem darstellt. Er muss auch zugeben, dass die Ansicht, Jesus sei tatsächlich von den Toten auferstanden, alle Fakten erklären würde.“[7]

Wer heute an Jesus Christus glaubt, kann wie diese ersten Christen völlig darauf vertrauen, dass sein Glaube nicht auf einem Mythos oder einer Legende beruht, sondern auf der soliden historischen Tatsache des leeren Grabes und des auferstandenen Christus.

Er kann Ihr Leben verändern

Was noch wichtiger ist: Der einzelne Gläubige kann die Macht des auferstandenen Christus in seinem heutigen Leben erfahren. Erstens kann er wissen, dass seine Sünden vergeben sind. Zweitens kann er des ewigen Lebens und der eigenen Auferstehung aus dem Grabe sicher sein. Und drittens kann er von einem bedeutungslosen und leeren Leben erlöst und zu einem neuen Geschöpf in Jesus Christus verwandelt werden.

Zusammenfassung

Vor Gericht ist ein Indizienbeweis oft vertrauenswürdiger als ein unmittelbarer Beweis, da er nicht so leicht gefälscht werden kann. Einige starke Indizienbeweise sprechen deutlich für die körperliche Auferstehung Jesu Christi:

  1. Der Ursprung und die Existenz der christlichen Kirche wurzeln in Jerusalem, zur selben Zeit, als es von dem Ereignis der Auferstehung erschüttert wurde.
  2. Die Tatsache, dass die frühen Christen, die alle frommen Juden waren, am Sonntag statt am Samstag, dem Sabbat, ihre Andacht abhielten, kann nur erklärt werden, weil der Sonntag der Tag der Auferstehung war.
  3. Das Phänomen des verwandelten Lebens der frühen Jünger kann außerhalb der Tatsache der Auferstehung nicht erklärt werden. Inmitten einer unglaublich feindlichen Umgebung waren die Jünger unerschütterlich in ihrer Sicherheit in Bezug auf die Auferstehung. Und die darauffolgende Bekehrung und Mission des Apostels Paulus ist eine der tiefgreifendsten Verwandlungen im gesamten Neuen Testament.

Indizienbeweis 4 – Er hat mein Leben verändert

Der letzte Indizienbeweis, den ich vorbringen möchte, ist das, was mit mir selbst geschah. Ich glaube, ich bin ein wandelndes Zeugnis dafür, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist und heute lebt. Im ersten Kapitel habe ich erzählt, wie ich mich daranmachte, die Auferstehung und das Christentum intellektuell zu widerlegen. Nachdem ich die Beweise gesammelt hatte, von denen einige in diesem Buch mitgeteilt wurden, war ich zu dem Schluss gezwungen, dass meine Behauptungen nicht standhalten konnten und dass Jesus Christus genau der war, der zu sein Er behauptete – der Sohn Gottes.

Ein Konflikt entwickelt sich

In dem Moment stand ich aber vor einem großen Problem. Mein Verstand sagte mir, dass all dies wahr sei, aber mein Wille zog mich in eine andere Richtung. Ich entdeckte, dass es eine das ganze Ich erschütternde Erfahrung ist, ein Christ zu werden.

Jesus Christus forderte unmittelbar meinen Willen heraus, Ihm zu vertrauen. Lassen Sie mich Seine Einladung frei wiedergeben: „Sieh! Ich stehe vor der Tür und klopfe ständig an. Wenn irgendjemand hört, dass ich ihn rufe, und die Tür öffnet, dann werde ich eintreten.“

Da stand ich also: Mein Verstand sagte mir einerseits, das Christentum sei wahr, und mein Wille sagte: „Gib es nicht zu!“ Jedes Mal, wenn ich mit diesen enthusiastischen Christen zusammen war, begann der Konflikt von neuem. Wenn Sie jemals mit glücklichen Menschen zusammen waren, während es Ihnen miserabel ging, verstehen Sie, wie verrückt einen das machen kann. Sie waren so glücklich, und ich fühlte mich so elend, dass ich am liebsten aufgestanden und aus der Studentenversammlung hinausgerannt wäre.

Es kam zu einem Punkt, an dem ich um zehn Uhr abends ins Bett ging und nicht vor vier Uhr morgens einschlief. Ich wusste, ich musste Jesus aus dem Kopf bekommen oder ich würde den Verstand verlieren! Ich hatte immer eine aufgeschlossene Geisteshaltung gehabt, aber nicht so aufgeschlossen, dass mein Verstand herausfallen konnte.

Das neue Leben beginnt

Da ich aufgeschlossen war, wurde ich am 19. Dezember 1959, um 20.30 Uhr, während meines zweiten Jahres an der Universität, ein Christ.

Jemand fragte mich: „Wie können Sie das wissen?“ Ich sagte: „Sehen Sie, ich war dabei.“

In jener Nacht betete ich. Ich betete vier Dinge, um eine Beziehung zu dem auferstandenen, lebendigen Christus herzustellen. Seitdem hat er mein Leben verändert.

  1. Erstens sagte ich: „Herr Jesus, danke, dass du für mich am Kreuz gestorben bist.“
  2. Zweitens sagte ich: „Ich gestehe die Dinge in meinem Leben ein, die dir nicht gefallen, und bitte dich, mir zu vergeben und mich zu reinigen.“ – Die Bibel sagt: „Wenn eure Sünden rot wie Karmesin sind, wie Schnee sollen sie weiß werden. Wenn sie rot sind wie Purpur, wie Wolle sollen sie werden.“
  3. Drittens sagte ich: „Jetzt werde ich, so gut ich kann, die Tür meines Herzens und Lebens öffnen und dir als meinem Erlöser und Herrn vertrauen. Übernimm die Leitung meines Lebens. Kehre mein Inneres nach außen. Mache mich zu dem Menschen, als den du mich geschaffen hast.“
  4. Das Letzte, das ich betete, war: „Danke, dass du durch den Glauben in mein Leben getreten bist.“ Es war ein Glaube, der nicht auf Unwissenheit beruhte, sondern auf den Zeugnissen der Geschichte und dem Wort Gottes.

Ich bin sicher, Sie haben gehört, dass religiöse Menschen von ihrem „Blitzschlag“ sprachen. Nun nachdem ich gebetet hatte, geschah nichts. Ich meine wirklich nichts. Ich hatte meine Flügel noch nicht entfaltet! Ich fühlte mich, nachdem ich diese Entscheidung getroffen hatte, noch schlechter. Ich fühlte buchstäblich, dass ich mich übergeben musste. Mir war zutiefst übel.

„O nein, McDowell, worauf hast du dich jetzt eingelassen?“, fragte ich mich. Ich fühlte mich so, als hätte ich die Fassung verloren – und einige meiner Freunde stimmten mir bei.

Die Veränderungen beginnen

Aber ich kann Ihnen eines sagen: Innerhalb von sechs Monaten bis eineinhalb Jahren stellte ich fest, dass ich nicht die Fassung verloren hatte. Mein Leben war verändert!

Ich befand mich in einer Debatte mit dem Leiter der historischen Abteilung einer Universität des Mittelwestens, und ich sagte, mein Leben habe sich verändert. Er unterbrach mich: „McDowell, Sie wollen uns doch nicht erzählen, dass Gott wirklich Ihr Leben im 20. Jahrhundert verändert hat? Auf welchem Gebiet?“ Nachdem ich 45 Minuten lang die Veränderungen beschrieben hatte, sagte er: „Okay, das ist genug!“

Frieden des Geistes

Ein Gebiet, von dem ich ihm erzählte, war meine Ruhelosigkeit. Ich war ein Mensch, der immer beschäftigt sein musste. Ich musste entweder in der Wohnung meiner Freundin sein oder auf einer Party. Ich ging über den Campus, und mein Geist war ein Wirbelwind von Konflikten. Ich setzte mich hin, um zu studieren oder zu denken, und ich konnte es nicht. Aber einige Monate, nachdem ich die Entscheidung für Christus getroffen hatte, entwickelte sich eine Art geistiger Frieden. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich spreche nicht von der Abwesenheit von Konflikten. Was ich in der Beziehung zu Jesus fand, war nicht so sehr das Fehlen von Konflikten, sondern die Fähigkeit, damit fertig zu werden. Das würde ich für nichts in der Welt eintauschen.

Kontrolle des Temperaments

Ein anderer Bereich, der sich änderte, war mein Jähzorn. Ich ging gewöhnlich schon in die Luft, wenn jemand mich nur schief ansah. Ich trage immer noch die Narben davon, in meinem ersten Jahr an der Universität beinahe einen Mann getötet zu haben. Mein Temperament war ein so wesentlicher Teil von mir, dass ich nicht bewusst versuchte, es zu ändern.

Eines Tages fand ich mich in einer Krise, jedoch nur, um festzustellen, dass mein Jähzorn mich verlassen hatte. Und nur ein einziges Mal in den letzten 21 Jahren habe ich die Beherrschung verloren. (Aber als ich da in die Luft ging, hatte ich für sechs Jahre nachzuholen!)

Ein Mann, den ich hasste

Es gibt noch ein anderes Gebiet, auf das ich nicht stolz bin. Aber ich erwähne es, weil viele Menschen die gleiche Veränderung in ihrem Leben durch eine Beziehung zu dem auferstandenen, lebendigen Christus brauchen. Es ist das Gebiet des Hasses.

Es gab eine Menge Hass in meinem Leben. Es war nichts, was sich äußerlich zeigte, sondern eine Art inneres Knirschen. Ich stieß mich an Menschen, an Dingen, an Sachverhalten. Wie so viele andere Menschen war ich unsicher. Jedes Mal, wenn ich jemand traf, der anders war als ich, wurde er zu einer Bedrohung. Der eine Mensch, den ich mehr hasste als irgendjemand sonst auf der Welt, war mein Vater. Ich verachtete ihn. Für mich war er der Stadtsäufer. Wenn Sie aus einer kleinen Stadt kommen und einer Ihrer Elternteile ein Alkoholiker ist, wissen Sie, wovon ich spreche. Jeder wusste es. Meine Freunde kamen in die Oberschule und machten Witze darüber, dass mein Vater unterwegs war. Sie glaubten nicht, dass es mir etwas ausmachte. Nach außen hin lachte ich, aber ich sage Ihnen, innerlich weinte ich. Einmal ging ich in den Stall und sah meine Mutter im Mist hinter den Kühen liegen – so schrecklich geschlagen, dass sie nicht aufstehen konnte.

Wenn wir Freunde zu Besuch hatten, brachte ich meinen Vater hinaus, band ihn im Stall fest und parkte das Auto hinter dem Silo. Wir erzählten unseren Freunden, er sei irgendwohin gefahren. Ich glaube nicht, dass irgendjemand einen Menschen mehr hassen könnte, als ich meinen Vater gehasst habe.

Von Hass zu Liebe

Vielleicht fünf Monate, nachdem ich meine Entscheidung für Christus getroffen hatte, trat die Liebe Gottes durch Jesus Christus in mein Leben. Sie nahm meinen Hass und kehrte ihn um. Sie war so stark, dass ich meinem Vater gerade in die Augen sehen und sagen konnte: „Vater, ich liebe dich.“ Und ich meinte es wirklich so. Nach dem, was ich schon alles getan hatte, rüttelte ihn das auf.

Als ich zu einer privaten Universität überwechselte, wurde ich in einen schweren Autounfall verwickelt. Den Hals im Streckverband, wurde ich nach Hause gebracht. Ich werde nie vergessen, wie mein Vater in das Zimmer kam und fragte: „Junge, wie kannst du einen Vater wie mich lieben?“ Ich sagte: „Vater, vor sechs Monaten habe ich dich noch verachtet.“ Dann teilte ich ihm meine Erkenntnisse über Jesus Christus mit.

„Ich ließ Christus in mein Leben treten“, sagte ich. „Ich kann es nicht vollkommen erklären. Aber als Ergebnis dieser Beziehung habe ich die Fähigkeit gefunden, nicht nur dich, sondern auch andere Menschen zu lieben und zu akzeptieren, wie sie sind.“

45 Minuten später erlebte ich eine der größten Freuden meines Lebens. Jemand aus meiner Familie, jemand, der mich so gut kannte, dass ich ihm nichts vormachen konnte, sagte zu mir: „Sohn, wenn Gott für mein Leben tun kann, was ich ihn habe für dein Leben tun sehen, dann will ich ihm die Gelegenheit dazu geben.“ Auf der Stelle betete mein Vater mit mir und vertraute auf Christus.

Gewöhnlich finden Veränderungen über mehrere Tage, Wochen oder Monate, selbst ein Jahr hinweg statt. Mein Leben veränderte sich in ungefähr sechs Monaten bis eineinhalb Jahren. Das Leben meines Vaters wurde vor meinen Augen verändert. Es war, als ob jemand die Hand ausstreckte und eine Glühbirne einschaltete. Ich habe niemals vorher oder nachher eine so schnelle Veränderung gesehen. Mein Vater hat danach nur noch ein einziges Mal Whisky angerührt. Er führte ihn bis zu den Lippen, und das war’s.

Es funktioniert

Ich bin zu einer Erkenntnis gekommen. Eine Beziehung zu Jesus Christus verändert das Leben. Sie können über das Christentum lachen. Sie können es verspotten und lächerlich machen. Aber es funktioniert. Es verändert das Leben. Wenn Sie auf Christus vertrauen, beobachten Sie Ihre Haltungen und Handlungen, denn Jesus Christus ist dabei, Ihr Leben zu verändern.

Sie haben die Wahl

Aber das Christentum ist keine Sache, die man erzwingen oder jemand einrammen kann. Sie müssen Ihr Leben leben und ich meines. Alles, was ich tun kann, ist, Ihnen zu berichten, was ich gelernt habe. Alles, was darüber hinausgeht, ist Ihre Entscheidung. Meine Frau drückt es so aus: „Weil Christus von den Toten auferstanden ist, lebt Er. Er hat die unendliche Fähigkeit, in das Leben eines Mannes oder einer Frau einzutreten, zu vergeben und das Innere nach außen zu kehren.“ Der Schlüssel dazu ist die Auferstehung. Er ist auferstanden!

Es ist eine persönliche Sache

Ich habe mitgeteilt, wie ich persönlich auf die Behauptungen Christi reagiert habe. Auch Sie müssen sich die logische Frage stellen: „Was bedeuten all diese Zeugnisse für mich? Welchen Unterschied macht es, ob ich glaube oder nicht glaube, dass Christus auferstanden ist?“ Die beste Antwort darauf liegt in dem, was Jesus zu Thomas sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Auf der Grundlage all der Zeugnisse für die Auferstehung Christi und in Anbetracht der Tatsache, dass Jesus die Vergebung der Sünden und eine ewige Verbindung zu Gott anbietet – wer könnte so tollkühn sein, Ihn zurückzuweisen? Christus lebt! Er lebt heute! Sie können Gott vertrauen, in diesem Augenblick, durch Glauben im Gebet. Gebet heißt Gespräch mit Gott. Gott kennt Ihr Herz und achtet weniger auf Ihre Worte als auf die Haltung Ihres Herzens. Wenn Sie niemals auf Christus vertraut haben, können Sie es in diesem Augenblick tun.

Das Gebet, das ich sprach, lautete etwa so: „Herr Jesus, ich brauche dich. Danke, dass du für meine Sünden am Kreuz gestorben bist. Ich öffne die Tür meines Lebens und vertraue auf dich als meinen Erlöser und Herrn. Danke, dass du mir die Sünden vergeben und ewiges Leben geschenkt hast. Mache mich zu einem Menschen, wie du ihn dir wünschst. Danke, dass ich auf dich vertrauen kann.“

Zusammenfassung

Als die Beweise mich zu dem Schluss zwangen, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist und, wie Er behauptete, der Sohn Gottes sein musste, stieß ich auf ein persönliches Problem. Mein Verstand war überzeugt, aber mein Wille zog mich in eine andere Richtung.

Am 19. Dezember 1959 setzte ich alles auf eine Karte, indem ich Jesus Christus als Herrn akzeptierte und Ihn bat, in mein Leben einzutreten und es zu leiten. Das Ergebnis war nicht unmittelbar dramatisch, aber in den nächsten sechs bis acht Monaten veränderte sich mein Leben.

Ein geistiger Friede trat an die Stelle meiner Ruhelosigkeit. Mein Jähzorn geriet unter Kontrolle und verschwand schließlich. Mein tiefer Hass auf meinen Vater, den Stadtsäufer, verwandelte sich in Liebe. Und diese Liebe veränderte ihn, da auch er betete und sein Leben Christus anvertraute.

Dieselbe Macht, die Jesus Christus von den Toten auferstehen ließ, verwandelt Menschen auch heute noch. Er kann auch Ihr Leben verändern, wenn Sie aufrichtig darum bitten. „Herr Jesus, ich brauche dich. Danke, dass du für mich am Kreuz gestorben bist. Vergib mir und reinige mich. Von diesem Augenblick an vertraue ich auf dich als meinen Erlöser und Herrn. Mache mich zu dem Menschen, als den du mich erschaffen hast. Amen.“


Auszug aus dem Buch Die Tatsache der Auferstehung, 21996, S. 141–160
mit freundlicher Genehmigung des CLV-Verlages

Anmerkungen

[1] Edward W. Cleary (Hrsg.), McCormick’s Handbook of the Law of Evidence, St. Paul (West Publishing Co.) 1972, S. 425–437.

[2] Anm. d. Red.: Bekannt als Sir Norman Anderson. Sein voller Name lautet: Sir James Norman Dalrymple Anderson (1908–1994). Er gehörte der Kirche von England an und war Professor für Orientalisches Recht und Direktor des Institute of Advanced Legal Studies an der Universität London.

[3] Dr. J.N.D. Anderson, „The Resurrection of Jesus Christ“, Christianity Today, 29. März, 1968, S. 6.

[4] Daniel Fuller, Easter Faith and History, Grand Rapids (Wm. B. Eerdmans) 1965, S. 259.

[5] Robert Grant, Historical Introduction to the New Testament, New York (Harper & Row) 1963, S. 30.

[6] Simon Greenleaf, An Examination of the Testimony of the Four Evangelists by the Rules of Evidence Administered in the Courts of Justice, Grand Rapids (Baker Book House) 1965, New York: J. Cockroft & Co., S. 2, S. 29.

[7] George Eldon Ladd, The New Testament and Criticism, Grand Rapids (Wm. B. Eerdmans) 1967, S. 188.

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