Psalm 72

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 15.12.2013, aktualisiert: 18.10.2016

Das Tausendjährige Reich Christi; die Antwort auf die Leiden Christi durch die Hände der Menschen, wie sie in Psalm 69 dargestellt werden; die Erfüllung des Verlangens Christi, das in Psalm 70 ausgedrückt wird; was auf die Wiederherstellung Israels folgt, die in Psalm 71 vorhergesagt wird

Vers 1

Ps 72,1: Für Salomo. O Gott, gib dem König deine Gerichte, und deine Gerechtigkeit dem Sohn des Königs!

Der Psalm beginnt mit einem Gebet an Gott, der König möge von göttlicher Gerechtigkeit geleitet werden und so dazu fähig sein, Rechtssprüche und Entscheidungen im Einklang mit dem Willen Gottes zu fällen. Dies drückt die Erkenntnis aus, dass der Segen des Reiches gänzlich von einem König abhängt, der Gottes Urteile gemäß Gottes Gerechtigkeit ausführt. Dieser König wird nur in Christus zu finden sein, dem Sohn Davids, für den Salomon nur eine Vorschattung war.

Verse 2-11

Ps 72,2-11: 2 Er wird dein Volk richten in Gerechtigkeit, und deine Elenden nach Recht. 3 Die Berge und die Hügel werden dem Volk Frieden tragen durch Gerechtigkeit. 4 Er wird den Elenden des Volkes Recht verschaffen; er wird die Kinder des Armen retten, und den Bedrücker wird er zertreten. 5 Man wird dich fürchten von Geschlecht zu Geschlecht, solange Sonne und Mond bestehen. 6 Er wird herabkommen wie ein Regen auf die gemähte Flur, wie Regenschauer, Regengüsse auf das Land. 7 In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden wird sein, bis der Mond nicht mehr ist. 8 Und er wird herrschen von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde. 9 Vor ihm werden sich beugen die Bewohner der Wüste, und seine Feinde werden den Staub lecken; 10 die Könige von Tarsis und von den Inseln werden Geschenke entrichten, die Könige von Scheba und Seba werden Abgaben darbringen. 11 Und alle Könige werden vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen.

Es folgt die Beschreibung der Natur des Reiches, die sich daraus ergibt, dass es einen König nach dem Sinn Gottes hat. Es wird sich durch Frieden als Frucht der Gerechtigkeit auszeichnen, nach der die „Elenden“, die „Armen“ und die Unterdrückten sich der besonderen Fürsorge des Königs erfreuen werden.

Überdies wird es, da es in Gerechtigkeit errichtet sein wird, nicht nur ein Reich des Friedens sein, sondern ein dauerhaftes Reich, das sich durch Gottesfurcht von Geschlecht zu Geschlecht auszeichnet (Ps 72,5). [In der englischen Übersetzung lautet der Anfang von Vers 5: „Sie sollen dich fürchten, solange …“ (Anm. d. Übers.).]

Des Weiteren wird es ein Reich des geistlichen und materiellen Gedeihens sein. Der Einfluss des Königs auf sein Reich wird wie ein Regen sein, der die Erde befeuchtet. In seinen Tagen wird die Gerechtigkeit blühen und es wird eine Fülle von Heil bzw. Frieden herrschen (Ps 72,6.7). Was seine Ausdehnung betrifft, wird Sein Reich weltumspannend sein, von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde (Ps 72,8).

Überdies wird es, wenn es von seiner Ausdehnung her weltumspannend ist, absolut sein in seiner Macht. Jeder Feind wird sich dem König unterwerfen und seine Unterwerfung dadurch bekunden, dass er dem König Geschenke bringt, sich vor Ihm beugt und dient (Ps 72,9-11).

Verse 12-14

Ps 72,12-14: 12 Denn erretten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und den Elenden, der keinen Helfer hat; 13 er wird sich des Geringen und des Armen erbarmen, und die Seelen der Armen wird er retten. 14 Von Bedrückung und Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird teuer sein in seinen Augen.

Nun folgt der Grund, warum dieses herrliche Reich, das sich durch Gerechtigkeit und Frieden, Dauerhaftigkeit, Gedeihen, weltumspannende Größe und Oberhoheit auszeichnet, Christus gegeben werden sollte. Er allein ist würdig, Reichtum und Ehre und Herrlichkeit und Macht zu empfangen; denn Er wird all diese Dinge nutzen, um die Armen und Elenden zu retten, wenn sie um Hilfe rufen; um der Helfer der Hilflosen zu sein und der Erlöser der Menschen aus Unterdrückung und Gewalt; und in seinen Augen wird das Leben der Armen und Hilflosen kostbar sein.

Verse 15.16

Ps 72,15.16: 15 Und er wird leben, und vom Gold Schebas wird man ihm geben; und man wird beständig für ihn beten, den ganzen Tag ihn segnen. 16 Es wird Überfluss an Getreide sein im Land, auf dem Gipfel der Berge; seine Frucht wird rauschen wie der Libanon; und Menschen werden aus den Städten wie das Kraut der Erde hervorblühen.

Des Weiteren wird uns zugesagt, dass dieser König, der solchen Segen für die Welt erwirbt, niemals den Tod anheimfallen wird, denn „er soll leben“. Er wird die Reichtümer der Welt erhalten; für Ihn wird man beten, dass der Segen seines Reiches andauern möge; und Ihn wird man jeden Tag segnen. So wird jeder Teil der Erde - die Täler, die Berge und die Städte - einen Überfluss des Segens erhalten.

Vers 17

Ps 72,17: Sein Name wird ewig sein. Solange die Sonne besteht, wird sein Name sprossen; und in ihm wird man sich segnen; alle Nationen werden ihn glücklich preisen.

Die Herrlichkeit und der Segen seines Reiches werden zum ewigen Ruhm seines Namens führen; denn alle werden in Ihm gesegnet sein und Er wird von allen gesegnet und gepriesen werden.

Verse 18-20

Ps 72,18-20: 18 Gepriesen sei der HERR, Gott, der Gott Israels, der Wunder tut, er allein! 19 Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! Und die ganze Erde werde erfüllt mit seiner Herrlichkeit! Amen, ja, Amen. 20 Die Gebete Davids, des Sohnes Isais, sind zu Ende.

Schließlich wird das Lob des Königs zum Lob Gottes führen. So werden die Menschen sagen: „Gepriesen sei Gott, der Herr, der Gott Israels. Er tut Wunder, er allein! Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit!“ So wird durch die gerechte Herrschaft Christi die gesamte Erde von der Herrlichkeit Gottes erfüllt werden. Im Vorgriff auf diese herrliche Aussicht kann David sagen: „Es sind zu Ende die Gebete Davids, des Sohnes Isais.“ Was bliebe auch für David zu beten übrig? Es bleibt ihm nur, mit allen anderen zusammen „Amen, ja Amen“ zu sagen.

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Übersetzung: S. Bauer


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