Psalm 30

Hamilton Smith

© SoundWords, online seit: 03.12.2012, aktualisiert: 29.01.2018

Der HERR errettet die Gottesfürchtigen, wenn sie von tiefer Not bedrängt werden

Die Segnungen Israels sind im Gegensatz zu denen der Christen hauptsächlich irdisch und materiell und nicht himmlisch und geistlich. In den Tagen seines Wohlstands hat Israel eher auf seine materiellen Segnungen vertraut als auf den Gott, der sie gab. Der Gottesfürchtige in diesem Psalm gibt die Erfahrungen seiner Lebensgeschichte und seine Seelenübungen wieder, durch die er gelernt hat, dass aller wahrer Segen eine Folge des Wohlwollens des Herrn ist.

Verse 2-4

Ps 30,2-4: 2 Ich will dich erheben, HERR, denn du hast mich emporgezogen und hast nicht über mich sich freuen lassen meine Feinde. 3 HERR, mein Gott! Zu dir habe ich geschrien, und du hast mich geheilt. 4 HERR! Du hast meine Seele aus dem Scheol heraufgeführt, hast mich belebt aus denen, die in die Grube hinabfahren.

Die Anfangsverse geben die Lehre aus seinen Erfahrungen wieder, der Rest des Psalms die Erfahrungen, die zu diesem Ziel geführt haben. Der Psalmist wird dazu gebracht, den Herrn zu preisen, denn in der Tiefe seiner Not – als er von Feinden umzingelt und dem Tode nahe war – wurde er emporgezogen über seine Feinde und bewahrt vor dem Hinabfahren zur Grube.

Verse 5.6

Ps 30,5.6: 5 Singt dem HERRN Psalmen, ihr seine Frommen, und preist sein heiliges Gedächtnis ! 6 Denn ein Augenblick wird verbracht in seinem Zorn, ein Leben in seiner Gunst; am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen ist Jubel da.

Andere werden dazu aufgerufen, mit ihm zu frohlocken; denn obwohl der Herr manchmal seine Heiligen zu ihrem Besten züchtigt, so geschieht das nur für eine kleine Weile. „Denn einen Augenblick stehen wir in seinem Zorn, ein Leben lang in seiner Gunst.“ Die Nacht des Weinens wird mit dem Morgen der Freude enden.

Verse 7-11

Ps 30,7-11: 7 Ich zwar sagte in meinem Wohlergehen: Ich werde niemals wanken. 8 HERR! In deiner Gunst hattest du meinen Berg festgestellt. Du verbargst dein Angesicht, ich wurde bestürzt. 9 Zu dir, HERR, rief ich, und zum HERRN flehte ich: 10 Was für Gewinn ist in meinem Blut, in meinem Hinabfahren in die Grube? Wird der Staub dich preisen? Wird er deine Wahrheit verkünden? 11 Höre, HERR, und sei mir gnädig! HERR, sei mein Helfer!

Die folgenden Verse geben die Erfahrungen des Psalmisten wieder. In den Tagen seines Wohlergehens hatte er im Vertrauen auf seine günstigen Lebensumstände und in Gottvergessenheit gesagt: „Niemals werde ich wanken.“ Er lernte jedoch, dass, wenn seine Lebensumstände fest standen wie Berge, sie dies gänzlich der Gunst des Herrn verdankten. Der Herr musste nur sein Angesicht verbergen und sogleich befand er sich trotz der scheinbaren Sicherheit seiner Lebensumstände in Schwierigkeiten und war bestürzt.

In seinem Wohlstand hatte er den Herrn vergessen; in seiner Bestürzung besann er sich auf den Herrn, schrie zu dem Herrn und flehte Ihn an. Er stellte fest, dass im Angesicht des Todes günstige Lebensumstände vergeblich waren. In dieser misslichen Lage konnten ihm nur die Gnade und die Hilfe des Herrn nützen.

Verse 12.13

Ps 30,12.13: 12 Meine Wehklage hast du mir in einen Reigen verwandelt, mein Sacktuch hast du gelöst und mich mit Freude umgürtet, 13 damit meine Seele dich besinge und nicht schweige. HERR, mein Gott, ewig werde ich dich preisen!

In seiner Not erlebte er die Errettung durch den Herrn, der seine Nacht des Jammers in einen Morgen der Freude verwandelte, damit er dem Herrn „lobsinge“ und Ihm „danken“ möge.

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Übersetzung: S. Bauer


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