Das Buch Nehemia (7)
Die Bewachung der Stadt und der Tore

Edward Henry Chater

© SoundWords, online seit: 09.08.2007, aktualisiert: 02.06.2020

Leitverse: Nehemia 7

Die Bewachung der Stadt

Verse 1-4

Neh 7,1-4: Und es geschah, als die Mauer gebaut war, da setzte ich die Torflügel ein; und die Torhüter und die Sänger und die Leviten wurden bestellt. Und ich beorderte über Jerusalem meinen Bruder Hanani und Hananja, den Obersten der Burg; denn er war ein sehr treuer Mann und gottesfürchtig vor vielen. Und ich sprach zu ihnen: Die Tore Jerusalems sollen nicht eher geöffnet werden, als bis die Sonne heiß scheint; und während die Wachen noch dastehen, soll man die Torflügel zumachen; und verschließt sie. Und ihr sollt Wachen von den Bewohnern Jerusalems aufstellen, den einen auf seine Wache und den anderen vor sein Haus. Die Stadt aber war geräumig und groß, und das Volk darin spärlich, und keine Häuser waren gebaut.

Die Mauer war gebaut, die Torflügel eingesetzt, und alles musste nun wohl geordnet werden. Torhüter, Sänger und Leviten, sie alle hatten ihren Kreis der Verantwortlichkeit. Und nun wurden Nehemias Bruder Hanani und Hananja, der Oberste der Burg, der als ein treuer Mann von erprobter Gottesfurcht erachtet wurde, denn er war gottesfürchtig vor vielen, gemeinsam beauftragt, die Aufsicht über die Stadt zu führen; sie sollten sich die Bewachung der Tore besonders angelegen sein lassen. Diese durften nicht geöffnet werden, bis die Sonne sich völlig über den Dunstkreis der Erde erhoben hatte, und beim Einbruch der Nacht musste das völlige Schließen und Verriegeln der Tore abgewartet werden. Die Einwohner sollten geordnete Wachen stellen, und zwar sollte der eine seine Wache beziehen, und der andere seinem Haus gegenüber wachen. Diese Anweisungen waren von höchster Wichtigkeit für den Schutz Jerusalems.

Es bedurfte treuer und wachsamer Führer und auch eines gewissenhaften und wachsamen Volkes. Über Hanani wird uns nur gesagt, dass er Nehemias Bruder war; aus der Wesensart Nehemias können wir jedoch schließen, dass er aus gutem Haus stammte. Das Schweigen der Heiligen Schrift hat oft ebensolche Bedeutung wie ihr Reden. Hananja kennzeichnete Treue und Gottesfurcht. Nehemia denkt an alle Einzelheiten. Zwar gab es in Jerusalem nichts Großes, was das Auge des Menschen hätte auf sich lenken können, aber es war Gottes Stadt, und Nehemia eiferte für Gottes Herrlichkeit und befahl, dass trotz des Tages der Schwachheit und des niedrigen Zustandes alles anständig und in Ordnung geschehe (1Kor 14,40); und er tat es nicht vergeblich.

Die Tore bedurften, da sie dem Ein- und Ausgang dienten, besonderer Sorgfalt. Sie durften keinesfalls in der Dämmerung geöffnet werden, sondern erst dann, wenn die Sonne heiß schien; und bei Einbruch der Nacht hatte die Wache ihren Posten nicht zu verlassen, bis die Tore fest verschlossen und verriegelt waren. Von den Balken, Torflügeln, Bolzen und Riegeln sollte der rechte Gebrauch gemacht werden. Und warum? Es war unbedingt nötig, darüber zu wachen, wer hereinkam und hinausging. Die Juden konnten hinausgehen, um ihre Arbeit auf dem Feld zu verrichten – das war nicht nur eine Pflicht, sondern eine Notwendigkeit; aber kein Samaritaner, Moabiter, Ammoniter oder Araber durfte hereinkommen. Wenn die Sonne hell schien, konnte das die Wache klar erkennen. Der einzige Pass war, ein wahrer Jude zu sein. Außerdem hatte jeder noch über sein eigenes Haus zu wachen.

Sicherlich wird jeder geistlich gesinnte Christ, der etwas von der Verantwortlichkeit der Versammlung Gottes versteht, sofort die ungeheure Wichtigkeit dieser Belehrungen erkennen. Führer müssen treue und gottesfürchtige Männer sein, sonst werden sie bald andere irreleiten. Die Führer in der Heiligen Schrift, denen zu gehorchen die Christen ermahnt werden, sind solche, die selbst zu gehorchen versuchen, wie Christus gehorchte (1Pet 1,2). Und wohin würden die Versammlungen kommen, wenn ihre Eingänge nicht bewacht würden? Weite Herzen (2Kor 15,11-13) am weit geöffneten Tor werden die wahren Kinder Gottes innerhalb herzlich willkommen heißen; doch achten wir darauf, dass die Sonne heiß scheint, achten wir darauf, dass wir ein klares geistliches Urteil haben! Irrtümer bei der Aufnahme haben dem Volk Gottes innerhalb der Mauer oft viel Kummer gebracht. Achten wir darauf, dass der Aufgenommene wahrhaftig ist! Hüten wir uns vor bloßen Bekennern!

Die Stadt war geräumig und groß. Gottes Grund (2Tim 2,19), der wahre Grund seiner Kirche, ist auch geräumig und groß, und verhältnismäßig wenige sind ihrem Wandel nach innerhalb. Es ist noch Raum für viele andere. Doch lasst uns nicht vergessen, die Tore zu bewachen, damit kein fremder Sanballat oder listiger Tobija Unheil unter den Kindern Gottes anrichtet; und lasst uns ein jeder auf uns selbst und unsere Häuser achthaben! In unseren Häusern gerade legen wir so leicht die Waffenrüstung ab und lassen uns gehen. Wir müssen zu aller Zeit wachen und beten, daheim sowohl wie auswärts, in unserem Haus wie an den Toren. Lasst uns als solche, die da wünschen, das Vorrecht der Gemeinschaft des Sohnes Jesu Christi, unseres Herrn, zu teilen, darauf achten, dass das Licht hell scheint (1Kor 1,9).

Kannst du deine Abstammung nachweisen?

Vere 5.6

Neh 7,5.6: Und mein Gott gab mir ins Herz, die Edlen und die Vorsteher und das Volk zu versammeln, um sie nach den Geschlechtern zu verzeichnen. Und ich fand das Geschlechtsverzeichnis derer, die zuerst heraufgezogen waren, und fand darin geschrieben: Dies sind die Kinder der Landschaft Juda, die aus der Gefangenschaft der Weggeführten, die Nebukadnezar, der König von Babel, weggeführt hatte, hinaufzogen und die nach Jerusalem und Juda zurückkehrten, jeder in seine Stadt … usw.

Nehemia sagte, Gott hatte es ihm ins Herz gegeben, das Volk nach den Geschlechtern zu verzeichnen; das war in Übereinstimmung mit dem Gesetz, und in der Regel waren die Juden darin sehr eifrig. Er berichtet darüber, dass ein Geschlechtsverzeichnis derer, die zuerst heraufgezogen waren, aufgefunden wurde, und gibt dessen Inhalt an.

Ein Jude musste seine Abstammung nachweisen, d.h., ob er wirklich dem Volk Israel, der Linie der Verheißung aus dem Samen Abrahams, angehörte; an der Schwelle des wahren Christentums steht gleichsam die neue Geburt. Als aus Gott geboren sind die Christen ein neues Geschlecht. Keiner kann das Reich Gottes sehen oder gar hineingehen, ohne von neuem geboren zu sein (Joh 3,3-5). Diese neue Geburt ist aus Wasser und Geist; sie kommt nicht durch die Wassertaufe zustande (obwohl auch diese ihren Platz in der christlichen Haushaltung hat), sondern durch das lebendige Wort Gottes und das unumschränkte Werk seines Geistes. Der von neuem Geborene nimmt das Zeugnis Gottes über seinen Sohn an: „So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus Geblüt noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind“ (Joh 1,12.13). „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren“ (1Joh 5,1). Die aus Gott Geborenen sind Kinder Gottes, und der Geist zeugt mit unserem Geist, dass wir in dieser gesegneten Verwandtschaftsbeziehung stehen (Röm 8,16); und nicht nur das, sondern wer an den Sohn glaubt, hat auch ewiges Leben (Joh 3,16). „Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes“ (1Joh 5,11-13).

Es ist das Vorrecht jedes Gläubigen, die Gewissheit zu haben, dass er aus Gott geboren, also eines der Kinder Gottes ist und ewiges Leben hat. Er gehört einem völlig neuen Geschlecht an, das Gott auf Erden für den Himmel beruft. Er gehört zur Versammlung Gottes, und die Berufung aller derer, die sie bilden, ist heilig und himmlisch (2Tim 1,9; Heb 3,1). Der Apostel ermahnt uns, Fleiß anzuwenden, unsere Berufung und Erwählung festzumachen (2Pet 1,10). Unser ganzes Leben, unsere Wesensart, Beziehungen und Wandel sollten den klaren Beweis geben, dass wir einem himmlischen Volk angehören, das aus der Welt herausgerufen ist, um Christus in der Kraft des Geistes zu leben, und das bald, Ihm gleich, in ewiger Herrlichkeit bei Ihm sein wird.

Verse 61-65

Neh 7,61-65: Und diese sind es, die aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub, Addon und Immer hinaufzogen; aber sie konnten ihr Vaterhaus und ihre Abkunft nicht angeben, ob sie aus Israel wären: … Und von den Priestern: die Söhne Habajas, die Söhne des Hakkoz, die Söhne Barsillais, der eine Frau von den Töchtern Barsillais, des Gileaditers, genommen hatte und nach ihrem Namen ganannt wurde. Diese suchten ihr Geschlechtsregister-Verzeichnis, aber es wurde nicht gefunden; und sie wurden vom Priestertum als unrein ausgeschlossen. Und der Tirsatha sprach zu ihnen, dass sie vom Hochheiligen nicht essen dürften, bis ein Priester für die Urim und Tummim aufstände.

Es stellte sich nun heraus, dass unter Israel solche waren, die ihr Vaterhaus und ihre Abkunft, d.h., ob sie aus Israel waren, nicht nachweisen konnten (Neh 7,61). Auch einige unter den Priestern suchten ihr Geschlechtsverzeichnis, aber es war nicht aufzufinden, und deshalb wurden sie als unrein vom Priestertum ausgeschlossen.

Nehemia kennzeichnete Ergebenheit in den Dingen des Herrn, er beachtete jede Einzelheit in den göttlichen Anordnungen, und wo das heilige Gesetz Gottes in Frage kam, war er unerschütterlich. Wo es sich um ihn selbst und seine Angelegenheiten handelte, gab er bereitwillig nach; doch wenn Gottes Herrlichkeit auf dem Spiel stand, stand er unerschütterlich fest und ließ sich durch nichts bestimmen, davon abzuweichen. Er wollte keinem gestatten, der seine Abstammung dem Gesetz Gottes gemäß nicht nachweisen konnte, an den Vorrechten des Volkes Gottes teilzunehmen. Da gab es keine Milde auf dem falschen Grund der Nächstenliebe, keine Gnade auf Kosten der Gerechtigkeit, keine Herabminderung des Maßstabes Gottes, um das hereinzulassen, was nicht von Gott war. Der Priester, dessen Name nicht im Verzeichnis stand, wurde vom Priestertum als unrein ausgeschlossen; er durfte nicht vom Hochheiligen essen, bis ein Priester mit den Urim und Tummim (d.h. den Lichtern und Vollkommenheiten) aufstand. Den Schlüssel zum Verständnis hierfür liefert uns die folgende Schriftstelle aus 2. Mose 28,30: „Und lege in das Brustschild des Gerichts die Urim und die Tummim, dass sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er vor den HERRN hineingeht; und Aaron soll das Gericht der Kinder Israel beständig auf seinem Herzen tragen vor dem Herrn.“

Auch wir sollten auf alle Einzelheiten in den Dingen Gottes achten und in Ergebenheit handeln. Eine der schrecklichsten Sünden der Christenheit ist die, dass man die Grenzlinie zwischen der Kirche und der Welt aus den Augen gelassen hat. Bloße Namenschristen sind derselben Vorrechte teilhaftig wie wahre Christen. Solche, die nicht von Herzen sagen können, dass sie wahre Kinder Gottes sind, weil sie das Zeugnis des Geistes nicht haben, sind unter denen zu finden, die wirklich in Beziehung zu Ihm stehen, und dies zum beklagenswerten Nachteil beider. Wenn jemand mit denen Gemeinschaft zu haben wünscht, die ein treuer Gott in die Gemeinschaft seines Sohnes berufen hat, so muss er auch seine Abstammung nachweisen können. Hast du Christus angenommen? Bist du aus Gott geboren? Hast du Leben in seinem Sohn? Die Namen aller dieser stehen im Buch des Lebens und werden nie ausgelöscht werden (Phil 4,3; Off 3,5). Das sind wichtige christliche Erfordernisse; wer den Geist hat, ist sich darüber klar. Es ist nur eine falsche Freundlichkeit, Seelen zu behandeln, als ob sie des Segens teilhaftig sind, wenn es nicht wahr ist.

Die Christen sind ein heiliges und königliches Priestertum. Wer anders, als ein wahrer Christ, könnte eine priesterliche Tätigkeit ausüben? Das ist ganz unmöglich. Es gibt gar viele von Menschen verordnete Priester; aber nur von Gott bestimmte können Ihm im Heiligtum dienen und Fürbitte usw. tun. Und dann können Ihm auch nur solche nahen, die rein sind. Zuerst müssen wir durch das Blut Christi gereinigt und mit dem Wasser des Wortes gewaschen sein, und dann erst kommen wir dahin, unseren großen Priester in der Gegenwart Gottes kennenzulernen, den Priester voller Licht und Vollkommenheit, Jesus, den Sohn Gottes, den, der uns, Gottes Ziel der Vollendung vor sich habend, vor Gott auf seinem Herzen trägt. Bevor wir Ihn als solchen Priester kennengelernt haben, können wir in den heiligen Dingen Gottes nicht wohlannehmlich dienen.

Freigebigkeit

Verse 69-71

Neh 7,69-71: Und ein Teil der Häupter der Väter gab zum Werk: Der Tirsatha gab für den Schatz: an Gold 1000 Dariken, 50 Sprengschalen, 530 Priester-Leibröcke. Und einige von den Häuptern der Bäter gaben für den Schatz des Werkes: an Gold 20.000 Dariken und an Silber 2.000 Minen und 67 Priester-Leibröcke.

Die Zählung der ganzen Versammlung ergab 42.360 Mann, nach ihr finden wir in Kapitel 7 eine Beschreibung ihrer Freigebigkeit Gott gegenüber. Gott liebt Freigebigkeit, denn Er selbst gibt allen willig (Jak 1,5), und Er wünscht, dass Ihm sein Volk darin gleiche. Der Tirsatha (oder Landpfleger) Nehemia gab ihnen darin durch eine reiche Gabe an Gold, Sprengschalen und Priesterleibröcken ein gutes Beispiel, diesem folgten dann einige der Häupter der Väter und das übrige Volk nach ihrem Vermögen. „Die segnende Seele wird reichlich gesättigt“ (Spr 11,25). „Einen fröhlichen Geber liebt Gott“ (2Kor 9,7). Der Zehnte, nach dem Gesetz Moses, scheint hier nicht in Frage gekommen zu sein, sondern lediglich solche Gaben, die der Bereitwilligkeit ihrer Herzen entsprangen; und sie taten alles, was sie vermochten.

Alle diese Dinge sind zu unsrer Ermahnung geschrieben worden (1Kor 10,11). Die Freigebigkeit der Kinder Gottes ist dem Herrn ein angenehmes Opfer (Phil 4,18). Er hat Großes für uns getan und uns viele kostbare Wahrheiten wiedergeschenkt; seine Liebe, die sich darin kundtat, erzeugt Gegenliebe in unseren Herzen und führt uns dahin, an einer freigebigen Förderung seines Werkes Freude zu finden. Dreierlei wurde den Heiligen zu Korinth mit Bezug auf das Gebet nahegelegt, damit es Gott wohlgefällig sein möchte: ein williger und hilfsbereiter Sinn, Freudigkeit und Freigebigkeit (2Kor 8,315; 9,7,11).

Während wir nun einerseits dankbar sind für das, was wir empfangen, so lasst uns anderseits nicht vergessen, dass geben seliger ist (Apg 20,35). Was nun das Geben anbelangt, so können wir nur sagen: „Denn von dir kommt alles, und aus deiner Hand haben wir dir gegeben“ (1Chr 29,14). Welch eine wunderbare Gnade ist aufseiten unseres Gottes! Von uns selbst haben wir überhaupt nichts zu geben, alles ist nur die Frucht seiner Freigebigkeit gegen uns.

Das Volk Gottes handelt im Geben oft recht gedankenlos und ist so träge, sich zur Höhe der offenbarten Gedanken Gottes zu erheben. Wir sind an wöchentliche und andere Sammlungen so gewohnt, dass wir da leicht in eine Art Formenwesen geraten und das Geben in einer rein menschlichen Weise behandeln. Obgleich es sich nicht so sehr darum handelt, wie viel jemand gibt – denn Gott ist eine Gabe „angenehm nach dem, was er hat, und nicht nach dem, was er nicht hat“ (2Kor 8,12) –, so würden doch, wenn mehr Herzensübung darüber vorhanden wäre, dass es sich um ein Gott annehmliches Opfer handelt (Phil 4,18), die Sammlungen oft viel höhere Beträge aufweisen, als sie tatsächlich haben. Dabei würden wir nichts verlieren, sondern nur gewinnen, denn es heißt: „Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt noch mehr; und einer, der mehr spart, als recht ist, und es ist nur zum Mangel“ (Spr 11,24).

Wir wissen, wie der Herr die zwei Scherflein der Witwe schätzte; lasst es uns zu Herzen nehmen. Diese Begebenheit geschah gerade am Ende der jüdischen Haushaltung – der Tempel sollte bald darauf zerstört werden –, und doch gab sie ihr Alles für das, was Gottes Hauptgegenstand auf Erden in der Mitte Israels war. Jesus war zugegen, und als Er es sah, rief Er seine Jünger herzu und sprach zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Schatzkasten eingelegt haben. Denn alle haben von ihrem Überfluss eingelegt; diese aber hat von ihrem Mangel, alles, was sie hatte, eingelegt, ihren ganzen Lebensunterhalt“ (Mk 12,41-43). Wir können uns darauf verlassen, dass kein Heiliger am Tag der Belohnung seine Freigebigkeit am Tag der Gnade, Gott und seinem Werk gegenüber, bereuen wird. Andererseits hasst Gott Habsucht; Er bezeugt uns klar, dass sie Götzendienst ist und dass keiner, den sie kennzeichnet, in sein Reich eingehen wird (Kol 3,5; 1Kor 6,10).

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