„Du aber bleibst … Du aber bist derselbe“
Gedanken zum neuen Jahr

Walter Thomas Turpin

© SoundWords, online seit: 01.01.2014, aktualisiert: 28.12.2023

Leitverse: Hebräer 1,10-12

Heb 1,10-12: „Du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände. Sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Gewand, und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht vergehen“ [Ps 102,26-28].

Ein neues Jahr hat angefangen und die Dinge des vergangenen Jahres sind zusammen mit dem alten Jahr vergangen. Menschen und Dinge sind unserem Blick entschwunden; wir werden viele vergessen und uns nicht mehr an sie erinnern. Heute betreten wir eine unbekannte Zukunft; für manche ist sie voller Hoffnung, für andere voller Ängste, für alle aber voller Ungewissheit. Mit Ungewissheit meine ich nur die Zeit und die Dinge der Erde, denn das, was wirklich Wert hat, liegt für den Christen – Gott sei Dank! – „sicher und fest … im Inneren des Vorhangs“ [Heb 6,19].

In unserem Bibeltext betrachtet der Geist Gottes durch den Apostel die Dinge der materiellen Welt: Sie sind vergänglich und veralten, und sie werden verwandelt und zusammengerollt werden. Gleichzeitig wird uns Christus, der Schöpfer dieser Dinge, vorgestellt als der, der „bleibt“ und „derselbe“ ist und „dessen Jahre nicht vergehen“. […]

Die zerfallende, vergängliche Schöpfung und der ewige Christus: Welch einen Gegensatz finden wir in diesen Versen! Welch einen Trost empfangen wir, wenn wir darüber nachdenken:

  1. Christus bleibt und Christus bleibt derselbe, wenn alles andere verwandelt sein wird. Wie wunderbar, dass wir das wissen dürfen! Wir neigen dazu, auf die materiellen Dinge zu blicken und in ihnen einen zuverlässigen, dauerhaften Ruheplatz für unsere Herzen zu sehen. Es ist merkwürdig, wie wirklich, wie echt das „Land des Todesschattens“ [Jes 9,1; Mt 4,16] für uns ist und wie sehr wir den „Schatten“ nachjagen, das heißt den vergänglichen Dingen dieses Landes – obwohl wir dieser Dinge immer wieder überdrüssig werden und sie uns nicht zufriedenstellen können.

  2. Außerdem: Alle diese Dinge werden nicht deshalb vergehen, weil sie in sich nicht bleibend, nicht beständig sind; sondern sie vergehen nach dem Willen dessen, der sie geschaffen hat. Deshalb heißt es: „Wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe“, das heißt, Er ist der Ewige, der sich nicht ändert. Das Wort diameno, das hier im Griechischen für „bleiben“ verwendet wird, bedeutet: „dauerhaft bleiben, durch alle Änderungen hindurch“.

Mögen unsere Herzen ihre Ruhe und ihre volle Befriedigung in Ihm selbst finden, damit wir passend sind für Ihn und Ihm dienen können in der kurzen Zeit, in der wir hier auf Ihn warten.

Und so trägt unser Schiffchen stets uns weiter
quer übers sturmgepeitschte Lebensmeer.
Derweil greift gnadenlos und unerbittlich
der Schnitter Tod nach allem um uns her.
Doch findet unser Glaube eine Zuflucht,
den Ort, wo unsre Hoffnung nicht zerbricht:
In Jesus ist verborgen unser Leben –
und Jesus ändert sich ganz sicher nicht.[1]

„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit“ (Heb 13,8).


Engl. Originaltitel: „Thou remainest thou art the same“
aus der Zeitschrift Helps in Things concerning Himself, hrsg. von W.T. Turpin, Jg. 5, 1895, S. 1–3

Übersetzung: Gabriele Naujoks

Anmerkungen

[1] Anm. d. Red.: Aus dem Lied „There’s naught on earth to rest on“ von Frederick Whitfield (1829–1904): And while stern time moves onward, | and nears eternity, | the hand of death brings changes | in ev’ry thing we see. | But faith has found a Savior | whose promise faileth not; | our life is hid with Jesus, | and Jesus changeth not. Übertragung ins Deutsche von S. Bauer.

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